Abschied im Winter? Ex-Bayern-Star lockt Leon Goretzka

Vjekoslav Keskic

Die sportliche Rolle schrumpft, die Gerüchte werden lauter: Bei Leon Goretzka verdichten sich die Anzeichen, dass seine Zeit beim FC Bayern zu Ende geht. Besonders Galatasaray Istanbul wittert nun die große Chance.

Die Zeichen stehen beim FC Bayern immer deutlicher auf Abschied. Leon Goretzka spielt sportlich keine tragende Rolle mehr, eine Vertragsverlängerung ist kein Thema – und die Liste der Interessenten wächst. Spätestens im Sommer 2026 dürfte sich der Weg des 30-Jährigen und des deutschen Rekordmeisters trennen. Doch jetzt rückt auch ein vorzeitiger Abschied im Winter wieder stärker in den Fokus.

Wie der türkische Transfer-Insider Ekrem Konur berichtet, bahnt sich rund um Goretzka ein regelrechter Poker an. Vor allem Galatasaray Istanbul macht sich große Hoffnungen, den Mittelfeldspieler bereits im Januar zu verpflichten. Konkurrenz gibt es reichlich: Neben Fenerbahce Istanbul sollen mit Juventus Turin und der SSC Neapel auch zwei Schwergewichte aus der Serie A konkret interessiert sein. Ferner beobachten mehrere Premier-League-Klubs die Situation aufmerksam – mit dem klaren Ziel, noch im Winter zuzuschlagen.

Galatasaray setzt auf den Sané-Faktor

Leroy Sané, Leon Goretzka
Foto: IMAGO

Besonders spannend ist dabei ein Detail, das Galatasaray in die Karten spielen könnte. Laut Konur sehen die Verantwortlichen in Istanbul Ex-Bayern-Star Leroy Sané als möglichen Trumpf im Werben um Goretzka. Die Verbindung der beiden Nationalspieler ist eng, sie kennen sich aus gemeinsamen Jahren in München und stehen weiterhin gemeinsam für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz.

Für Galatasaray ist Sané zudem das perfekte Argument: Sein Wechsel in die Türkei gilt als Beweis, dass ein Engagement außerhalb der Top-5-Ligen nicht automatisch das Aus für die DFB-Karriere bedeutet. Genau dieser Punkt könnte für Goretzka mit Blick auf die WM 2026 eine entscheidende Rolle spielen. Als Reservist beim FC Bayern droht ihm perspektivisch der Verlust seines Kaderplatzes – regelmäßige Spielpraxis wäre ein starkes Gegenargument.

Bayern zögert – doch die Rechnung ist klar

Trotz der zunehmenden Gerüchte ist ein Winterwechsel keineswegs beschlossene Sache. Goretzka selbst hatte einen vorzeitigen Abschied aus München bislang stets ausgeschlossen. Auch der FC Bayern gibt sich offiziell zurückhaltend. Laut SPORT1 planen die Münchner im Januar grundsätzlich keine Verkäufe, um den ohnehin dünn besetzten Kader nicht weiter auszudünnen.

Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Rechnung eindeutig. Ein Abgang im Winter würde dem Rekordmeister sofort mehrere Millionen Euro an Gehalt einsparen – Schätzungen zufolge rund sieben bis acht Millionen Euro bis zum Saisonende. Hinzu käme eine Ablöse, die zwar nicht mehr an frühere Marktwerte heranreicht, aber dennoch willkommen wäre. Wartet man hingegen bis zum Sommer 2026, droht ein ablösefreier Abgang.

An der Säbener Straße weiß man um dieses Dilemma. Sollte Goretzka aktiv auf einen Wechsel drängen und ein sportlich wie finanziell vernünftiges Angebot auf den Tisch kommen, dürfte man sich Gesprächen nicht verschließen. Zumal Vincent Kompany mit Aleksandar Pavlovic und Tom Bischof bereits auf jüngere Alternativen im zentralen Mittelfeld setzt.

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