Der FC Bayern plant im Winter keine Transfers. Warum die Bosse trotz dünnem Kader bewusst auf Zu- und Abgänge verzichten.
Der FC Bayern ist traditionell kein Klub für hektischen Aktionismus im Winter – und genau daran halten die Verantwortlichen auch in diesem Jahr fest. Während noch vor wenigen Wochen intensiv über die geringe Kadergröße diskutiert wurde, haben sich die Zweifel inzwischen weitgehend gelegt. Die sportliche Entwicklung gibt den Münchnern recht – und nimmt dem Wintertransferfenster jegliche Brisanz.
Sportlicher Erfolg nimmt den Druck vom Kader
Die Ausgangslage vor der Saison war kritisch beäugt worden. Viele Experten sahen den Kader als zu schmal an, um dauerhaft auf drei Hochzeiten zu tanzen. Diese Bedenken sind mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf nahezu verpufft. In der Bundesliga hat der deutsche Rekordmeister die Konkurrenz klar distanziert und führt die Tabelle mit zehn Punkten Vorsprung an. Im DFB-Pokal ist man erstmals seit Jahren wieder im Rennen, und auch in der Champions League fehlt nur noch ein Punkt aus den letzten beiden Spielen, um sich direkt für das Achtelfinale zu qualifizieren.
Auch wenn zuletzt eine gewisse Müdigkeit spürbar war, bewerten die Verantwortlichen die Gesamtsituation positiv. Laut SPORT1 ist intern klar festgelegt worden, dass es im Januar keinerlei Transfers geben wird – weder auf der Zugangs- noch auf der Abgangsseite. Diese Entscheidung ist vor allem Ausdruck von Vertrauen in die aktuelle Struktur und die Arbeit von Vincent Kompany.
Rückkehrer und Eigengewächse als interne Lösungen

Dass die Bayern auf Neuzugänge verzichten, hat mehrere Gründe. Mit Hiroki Ito, Alphonso Davies und Jamal Musiala kehren in den kommenden Wochen gleich drei Langzeitverletzte zurück, die an der Säbener Straße intern wie Neuzugänge bewertet werden. Ihre Rückkehr verleiht dem Kader zusätzliche Tiefe, ohne den Markt bemühen zu müssen.
Hinzu kommt die Entwicklung von Eigengewächs Lennart Karl, der sich in den vergangenen Wochen nicht nur festgespielt, sondern sogar zum Stammspieler avanciert hat. Auch diese interne Lösung nimmt Druck aus möglichen Transferüberlegungen.
Bemerkenswert ist vor allem das klare „Verkaufsverbot“ im Winter. Trotz möglicher Abgangskandidaten wie Raphael Guerreiro, Sacha Boey, Minjae Kim oder Leon Goretzka wollen die Bayern keine Baustellen eröffnen. Die Botschaft ist eindeutig: Der Kader bleibt zusammen, um die ambitionierten Ziele in allen Wettbewerben nicht zu gefährden.
Der FC Bayern setzt damit bewusst auf Kontinuität statt Korrektur. Ein Ansatz, der nur funktioniert, wenn die sportlichen Leistungen stimmen – und genau das tun sie bislang.
