Schmidt vor Bayern-Duell: „Es ist quasi unmöglich, sie zu schlagen“

Vjekoslav Keskic

Der FC Bayern geht als haushoher Favorit ins letzte Bundesliga-Spiel des Jahres beim 1. FC Heidenheim. Selbst FCH-Trainer Frank Schmidt glaubt kaum an eine Sensation – sieht aber einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Der FC Bayern reist als souveräner Tabellenführer zum Jahresabschluss nach Heidenheim – und schon im Vorfeld herrscht Klarheit über die Rollenverteilung. Während die Münchner in der Bundesliga weiterhin ungeschlagen sind und mit großem Vorsprung an der Spitze stehen, kämpft der 1. FC Heidenheim ums nackte Überleben. Selbst FCH-Trainer Frank Schmidt macht sich keine Illusionen über die Dimension der Aufgabe.

Trotzdem: Ganz ohne Hoffnung geht der 49-Jährige nicht in das Duell mit dem deutschen Rekordmeister. Ausgerechnet die jüngsten Bayern-Auftritte geben dem Abstiegskandidaten zumindest einen kleinen Ansatzpunkt.

„Viel schwerer geht es nicht auf der Welt“

Schmidt findet deutliche Worte, wenn er über den kommenden Gegner spricht. „Viel schwerer geht es nicht in Europa, auf der Welt“, erklärte der Heidenheimer Coach vor dem Spiel am Sonntagabend. Die Dominanz der Bayern in der Bundesliga sei unbestritten, auch wenn es zuletzt kleinere Wackler gegeben habe.

Das 2:2 gegen Mainz 05 sowie das zwischenzeitlich enge 3:1 gegen St. Pauli haben Schmidt zumindest gezeigt, „wie es gehen kann, dass man etwas mitnimmt“. Besonders eine Schwachstelle hat der Heidenheimer Trainer dabei ausgemacht: die Anfälligkeit der Münchner bei Standardsituationen.

Doch selbst dieser Hoffnungsschimmer ändert nichts an der grundsätzlichen Einschätzung. „Es ist quasi unmöglich, die Bayern zu schlagen“, so Schmidt offen. Gleichzeitig betont er aber auch: „Das Spiel findet trotzdem statt.“ Ein Satz, der die Mentalität seines Teams widerspiegeln soll – aufgeben ist keine Option.

Bayern mit unfassbarer Serie

Um überhaupt eine Chance zu haben, braucht Heidenheim laut Schmidt mehrere Faktoren gleichzeitig. „Wir müssen mutig sein, wir müssen tief verteidigen, wir müssen gut umschalten“, erklärte der Trainer. Vor allem aber brauche es „an der richtigen Stelle einfach das Momentum“.

Genau hier liegt die Hoffnung der Gastgeber: Ein frühes Erfolgserlebnis, ein Standard-Tor oder eine Phase, in der der FC Bayern die Kontrolle verliert. Schmidt weiß jedoch auch, dass solche Momente gegen eine Mannschaft wie die von Vincent Kompany extrem selten sind.

Mit elf Punkten aus 14 Spielen steht der FCH aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz. Jeder Punkt zählt im Abstiegskampf, doch ausgerechnet gegen den FC Bayern sind Zähler fest eingeplant – selbst intern – kaum realistisch. Dennoch will Heidenheim alles investieren, um das scheinbar Unmögliche zumindest zu versuchen.

Für die Bayern wiederum ist das Spiel die Chance, eine beeindruckende Serie fortzusetzen. Seit über 40 Jahren hat der Rekordmeister sein letztes Bundesliga-Spiel eines Kalenderjahres nicht verloren. Zudem bietet sich die Möglichkeit, das Fußballjahr mit einem weiteren Ausrufezeichen abzuschließen und den Vorsprung an der Tabellenspitze weiter zu festigen.

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