Ter Stegen zum FC Bayern? „Er ist ein wirklich guter Torwart, aber…“

Sebastian Mittag

Marc-André ter Stegen wurde zuletzt beim FC Bayern ins Gespräch gebracht. Dazu gibt es offenbar eine deutliche Tendenz.

Ein spektakulärer Name machte zuletzt die Runde, doch an der Säbener Straße zeichnet sich eine klare Linie ab: Marc-André ter Stegen ist wohl kein Kandidat für einen Wechsel zum FC Bayern. Trotz anderslautender Gerüchte hat sich der Rekordmeister intern offenbar eindeutig positioniert.

Auslöser der Spekulationen war ein Bericht des türkischen Transfer-Reporters Ekrem Konur, wonach die Bayern zu den Interessenten im Zukunftspoker um den 33 Jahre alten Nationaltorhüter zählen sollen. Auch mehrere internationale Klubs wurden genannt. Diese Darstellung weist Christian Falk jedoch deutlich zurück. Der BILD-Fußballchef stellte im Podcast „Bayern Insider“ klar: „Er ist ein wirklich guter Torwart, aber innerhalb des Vereins finden keine Gespräche über einen Wechsel zum FC Bayern statt.“

Hinter den Kulissen gibt es laut Falk dennoch eine Konstellation, die erklärt, warum die Münchner besonders zurückhaltend agieren. „Wie wir wissen, gilt Jonas Urbig als Ersatzmann und späterer Nachfolger von Stammtorwart Manuel Neuer. Urbig hat denselben Agenten wie ter Stegen, daher möchte man keinen Konkurrenten in den Verein holen“, erklärt er. Ein interner Torwartkonflikt soll in München unbedingt vermieden werden.

Verlängert Manuel Neuer beim FC Bayern?

Auch ter Stegens persönliche Situation spielt eine Rolle. Beim FC Barcelona hat der im Sommer verpflichtete Joan Garcia unter Cheftrainer Hansi Flick aktuell die Nase vorn. Zwar feierte ter Stegen kürzlich im Pokal nach langer Verletzungspause sein Comeback, eine Rückkehr zur unumstrittenen Nummer eins ist damit aber nicht verbunden. Flick betonte: „Für mich ist Marc der Kapitän. Es war eine gute Gelegenheit für ihn, er hat dem Verein viel gegeben.“ Gleichzeitig stellte er klar: „Wir haben mit dem Trainerstab gesprochen und entschieden, dass er spielt: Nur für dieses Spiel.“

Manuel Neuer
Foto: IMAGO

Für ter Stegen selbst könnte das Konsequenzen haben – auch mit Blick auf die Nationalmannschaft. Falk erklärt: Der Torhüter wisse, „dass er wechseln muss, wenn er für Deutschland bei der Weltmeisterschaft spielen will“. Ein Engagement beim FC Bayern hält er dennoch für unwahrscheinlich. „Ich halte beispielsweise einen Wechsel zu Manchester United für plausibler“, so Falk. Auch andere Optionen seien denkbar, etwa Besiktas, wo ter Stegen vergleichsweise schnell zu regelmäßiger Spielzeit kommen könnte.

Beim FC Bayern liegt der Fokus derweil weiterhin auf der eigenen Torwart-Zukunft. Offen ist nach wie vor, ob Manuel Neuer seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängert. Eine schnelle Entscheidung ist nicht zu erwarten. Laut Falk planen die Verantwortlichen „die nächste Runde der Vertragsverhandlungen nach dem Geburtstag des Torhüters im März“.

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