Harry Kane war der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte – und einer der umstrittensten. Zwei Jahre später zieht Jan-Christian Dreesen eine klare Bilanz.
Als Harry Kane im Sommer 2023 zum FC Bayern wechselte, zahlten die Münchner erstmals über 100 Millionen Euro für einen Spieler. Im Interview mit dem kicker blickte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nun auf die damaligen Ereignisse zurück und sprach über Verhandlungen, Fan-Euphorie und den sportlichen Ertrag.
„Die Tage und vor allem die Nächte im August 2023 werde ich nie vergessen, die Verhandlungen mit Tottenham Hotspur waren kompliziert. Aber Harry stand immer zu seinem Wort, er wollte unbedingt zum FC Bayern kommen, und daran ließ er keinen Zweifel“, erklärte Dreesen. Die Verpflichtung des englischen Nationalspielers hatte eine ungeahnte Sogwirkung.
„Zigtausend Menschen verfolgten seinen Flug zu uns auf Flightradar, und an der Säbener Straße harrten die Menschen bei seiner Ankunft bis tief in die Nacht aus. Das war außergewöhnlich und zeigte Harrys Strahlkraft.“
Dreesen: „Jede Verhandlungsminute hat sich gelohnt“

Trotz der enormen Ablösesumme gab es aus dem Umfeld auch kritische Stimmen. Doch Dreesen machte deutlich, dass sich der Aufwand rückblickend mehr als bezahlt gemacht habe: „Jetzt, knapp zweieinhalb Jahre und mehr als hundert Tore später, weiß jeder, dass sich jede Verhandlungsminute gelohnt hat und dass es richtig war, konsequent ‚all in‘ zu gehen. Kein Stürmer hat im heutigen Profifußball schneller die 100-Tore-Marke bei einem Klub geknackt, und nie zuvor wurde ein Bundesliga-Debütant direkt zweimal in Folge Torschützenkönig.“
Mit 115 Toren und 19 Assists in 121 Pflichtspielen hat Kane in kürzester Zeit sportlich neue Maßstäbe gesetzt.
Doch für Dreesen geht Kanes Wert über Zahlen hinaus. Der Bayern-Boss lobte besonders dessen Einstellung und Präsenz im Team: „Harry lebt diesen Job mit maximaler Professionalität, er rackert für das Team, läuft jeden Extra-Meter und übernimmt Verantwortung – auf dem Platz und in der Kabine.“ Auch menschlich habe Kane überzeugt und sich voll mit dem Klub identifiziert: Er zeige sich trotz „Weltstar-Status“ nahbar und zeige, „was es bedeutet, Teil dieses Klubs zu sein“.
