„Sie holen alles“: BVB-Boss Ricken glaubt an Bayern-Triple

Vjekoslav Keskic

Borussia Dortmund geht als Tabellenzweiter in die Winterpause und hat sich damit eine Ausgangslage erarbeitet, die in den vergangenen Jahren keineswegs selbstverständlich war. In der Bundesliga liegt der BVB stabil auf Kurs, in der Champions League steht man nach der Vorrunde auf Rang zehn und damit ebenfalls im Soll. Geschäftsführer Sport Lars Ricken hat im Interview mit dem kicker offen über die Saisonziele gesprochen – und dabei mit einer bemerkenswerten Bayern-Prognose überrascht.

Während in Dortmund die eigene Entwicklung im Fokus steht, richtet Ricken auch den Blick nach München. Und der fällt deutlich aus. „Nach ganz oben muss man realistisch schauen, die Bayern machen es einfach gut“, erklärte der 49-Jährige und legte anschließend nach: „Normalerweise werden sie Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger und Champions-League-Sieger.“

Eine Aussage, die in dieser Klarheit selbst für Bayern-Verhältnisse bemerkenswert ist und faktisch eine Triple-Prognose darstellt.

Dass diese Einschätzung nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen. Der FC Bayern marschiert souverän durch die Bundesliga, ist international stabil unterwegs und hat im Pokal ebenfalls alle Trümpfe in der Hand. Für den BVB bedeutet das: Der Traum von der Meisterschaft lebt zwar theoretisch, realistisch bleibt er jedoch stark vom Abschneiden der Münchner abhängig.

Nico Schlotterbeck, Dayot Upamecano
Foto: IMAGO/Maximilian Koch

Fokus liegt klar auf Champions League und Konstanz

Ricken machte zugleich deutlich, worauf es in Dortmund jetzt ankommt. „Wir müssen die Spannung hochhalten, das sind wir jedem Fan schuldig“, betonte er. Das oberste Ziel sei ein souveräner Einzug in die Champions League – und zwar ohne das Zittern, das den BVB in den vergangenen Spielzeiten mehrfach begleitet hat. Mit 32 Punkten aus 15 Spielen hat Schwarzgelb die beste Hinrunden-Ausbeute seit sieben Jahren eingefahren und ist aktuell Bayerns erster Verfolger.

Auch in der Königsklasse sollen „noch ein paar magische Nächte“ folgen. Das Viertelfinale gilt intern als realistisches Minimalziel, zumal der BVB diese Marke in den letzten Jahren regelmäßig erreicht hat. Für Ricken sind das keine überzogenen Ambitionen, sondern der Anspruch eines Klubs, der sich dauerhaft zur nationalen und internationalen Spitze zählen will.

Ein Wermutstropfen bleibt das frühe Aus im DFB-Pokal. Die 0:1-Niederlage gegen Bayer Leverkusen im Achtelfinale sitzt laut Ricken noch immer tief. „Das hat richtig wehgetan“, räumte er ein. Gerade weil der Pokal für Dortmund oft die realistischste Titelchance darstellt, war das Scheitern ein Rückschlag. Dennoch soll der Fokus nun konsequent auf den verbleibenden Wettbewerben liegen.

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