Nach Bayern-Abschied: Aznou steht vor dem Aus bei Everton

Tim Schoster

Adam Aznou wagte im Sommer den Sprung in die Premier League. Doch nur wenige Monate später droht das Kapitel beim FC Everton schneller zu enden als gedacht.

Der Wechsel von Adam Aznou zum FC Everton sorgte zunächst für Aufsehen. Der 19-jährige Linksverteidiger hatte den FC Bayern verlassen, um sich in England durchzusetzen. Doch statt eines Durchbruchs erlebt der Marokkaner bislang eine sportliche Sackgasse. Laut dem Portal Teamtalk erwägt Everton daher, den talentierten Defensivspieler bereits im Winter weiterzuleihen.

Bisher kam Aznou kaum zum Einsatz – weder auf dem Platz noch im Kader konnte er sich dauerhaft etablieren. In der Premier League konnte er noch keine einzige Spielminute sammeln. Die Verantwortlichen bei Everton sondieren derzeit den Markt, um dem Nachwuchsspieler eine neue Chance auf Spielpraxis zu verschaffen. Ziel sei es, eine Lösung zu finden, die dem 19-Jährigen regelmäßige Einsätze garantiert. Eine konkrete Liga oder Nation spielt dabei offenbar keine Rolle, vielmehr steht die sportliche Entwicklung im Vordergrund.

Laut den Berichten wünschen sich sowohl Klub als auch Aznous Umfeld eine Leihe, die dem Youngster vor allem mit Blick auf die WM-Teilnahme 2026 zugutekommt. Geeignete Angebote gibt es derzeit allerdings noch nicht. Doch angesichts seines Talents und der Nachfrage nach offensivstarken Außenverteidigern könnte sich das schnell ändern.

Eberl: „Man kann keinen Hund zum Jagen tragen“

Max Eberl
Foto: IMAGO

Als Aznou im Sommer rund neun Millionen Euro Ablöse kostete, wurde der Wechsel kontrovers diskutiert. Viele Beobachter warfen dem FC Bayern vor, erneut ein vielversprechendes Talent verloren zu haben. Heute wirkt der Abschied für die Münchner hingegen wie eine nachvollziehbare Entscheidung. Sportvorstand Max Eberl sagte damals: „Unser Präsident hat einen schönen Spruch: Man kann keinen Hund zum Jagen tragen. Jetzt, wo der nächste Schritt gekommen wäre aus unserer Wahrnehmung, hat er gesagt, er möchte es nicht mehr, er möchte was anderes machen.“

Während sich bei den Bayern mehrere Nachwuchsspieler in den Vordergrund spielen, steckt Aznou in England fest. Weder Bank noch Tribüne bieten die Bühne, die ein Spieler seiner Qualität für den nächsten Karriereschritt braucht. Trotz der enttäuschenden ersten Monate ist Aznous Entwicklung keineswegs abgeschlossen. Eine kluge Leihe könnte ihm den nötigen Impuls geben, um sich nachhaltig im Profifußball zu etablieren.

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