Nach dem Abgang von Lea Schüller bahnt sich beim FC Bayern Frauen der nächste prominente Verlust an. Wie die Sport BILD berichtet, steht Torhüterin Mala Grohs vor einem Abschied im Winter. Die 24-Jährige soll den deutschen Meister in Richtung England verlassen, ein konkreter Zielverein wird bislang jedoch nicht genannt.
Grohs wechselte 2019 vom VfL Bochum nach München und entwickelte sich an der Säbener Straße zu einer der prägendsten Figuren der vergangenen Jahre. Sie setzte sich zwischen den Pfosten durch, verdrängte Laura Benkarth und feierte mit den Bayern-Frauen insgesamt vier deutsche Meisterschaften. Spätestens mit ihrer Heldinnenrolle im DFB-Pokal-Halbfinale 2023/24, als sie im Elfmeterschießen gegen Eintracht Frankfurt gleich drei Strafstöße parierte, schrieb sie Vereinsgeschichte.
Ein besonderer Weg mit starkem Zeichen des Klubs

Der Karriereverlauf von Grohs wurde im Herbst 2024 jäh unterbrochen, als bei ihr ein Tumor diagnostiziert wurde. Der FC Bayern reagierte mit einem starken Signal und verlängerte ihren Vertrag vorzeitig bis 2026 – ein klares Bekenntnis zur Spielerin und zum Menschen. Grohs kämpfte sich erfolgreich zurück, besiegte die Erkrankung und feierte im März 2025 ihr Comeback bei den Bayern-Frauen.
Sportlich jedoch änderte sich ihre Rolle nach der Rückkehr. Ena Mahmutovic nutzte ihre Chance eindrucksvoll, überzeugte konstant und etablierte sich als neue Nummer eins. Grohs fand sich trotz ihrer Qualitäten und Verdienste in der Rolle der Herausforderin wieder – eine Situation, die auf Dauer nur schwer zufriedenstellend sein dürfte.
Warum ein Abschied im Winter wahrscheinlich ist
Genau dieser Umstand soll laut Sport BILD den Ausschlag für einen Wechsel im Winter geben. Grohs möchte wieder regelmäßig spielen und ihre Karriere aktiv gestalten. England gilt dabei als attraktives Ziel, sowohl sportlich als auch strukturell. Die Women’s Super League bietet ein hohes Niveau, internationale Strahlkraft und ambitionierte Projekte – Faktoren, die für eine Torhüterin ihres Formats entscheidend sein können.
Für den FC Bayern wäre ein Abschied von Grohs zweifellos emotional. Sie steht sinnbildlich für Entwicklung, Durchhaltevermögen und sportlichen Erfolg der vergangenen Jahre. Sollte es tatsächlich zum Wechsel kommen, verliert der Klub nicht nur eine hochklassige Torhüterin, sondern auch eine Identifikationsfigur. Vieles deutet darauf hin, dass sich die Wege im Winter trennen – mit großem Respekt auf beiden Seiten.
