
Die Sommerpause war kurz, die Schlagzeilen lang – und nun beginnt für den FC Bayern unter Vincent Kompany die zweite Saison einer neuen Ära. Nach dem Gewinn der Meisterschaft in seiner Debütsaison will der belgische Coach das Team nicht nur national erneut an die Spitze führen, sondern endlich auch in Europa ein deutliches Zeichen setzen.
Der erste Härtetest wartet schon vor dem Bundesliga-Start: Am Samstag (20:30 Uhr) trifft Bayern im neu benannten Franz Beckenbauer Supercup auf den DFB-Pokalsieger VfB Stuttgart. Das Spiel in der MHP Arena ist nicht nur Prestige, sondern auch eine Standortbestimmung gegen einen ambitionierten Gegner. Kompany könnte dabei schon einige seiner taktischen Neuerungen präsentieren.
Kompanys Handschrift wird klarer
Bereits in seiner ersten Spielzeit hat Kompany eine Handschrift etabliert: aggressives Pressing, klare Rollenverteilung und ein Mix aus erfahrenen Führungsspielern und jungen Kreativkräften. Diese Mischung soll nun mit gezielten Neuzugängen verfeinert werden – allen voran Luis Díaz, der für rund 75 Millionen Euro aus Liverpool kam und auf Anhieb als Fixpunkt in der Offensive eingeplant ist.
Michael Olise, der Shootingstar der vergangenen Saison, dürfte noch mehr Verantwortung übernehmen – nicht zuletzt, weil Jamal Musiala wegen seines Wadenbeinbruchs monatelang ausfällt. In der Defensive setzte Kompany mit der Verpflichtung von Jonathan Tah auf Stabilität und Körperlichkeit, während der inzwischen ehemalige Hoffenheimer Tom Bischof als perspektivischer Mittelfeldspieler geholt wurde, der jetzt schon eine Chance auf Einsatzminuten hat.
Ausfälle prägen die Vorbereitung
So ambitioniert die Planungen sind – die Verletztenliste ist lang. Alphonso Davies (Kreuzbandriss), Hiroki Ito (Mittelfußbruch) und Jamal Musiala fehlen langfristig, dazu fällt Aleksandar Pavlović mit einer Augenhöhlenfraktur aus. Das zwingt Kompany zu Umbauten, insbesondere auf den Außenpositionen und im Zentrum.
Josip Stanišić hat sich durch seine defensive Stabilität in der Vorbereitung einen Platz als Linksverteidiger erarbeitet, obwohl er gelernter Rechtsverteidiger ist. Auf rechts dürfte Konrad Laimer verteidigen, während in der Innenverteidigung Dayot Upamecano und Jonathan Tah gesetzt sind.
Der Torwart bleibt gesetzt – doch dahinter brodelt es
Im Tor gibt es keine Diskussion: Manuel Neuer ist fit und geht als klare Nummer eins in die Saison. Dahinter wartet Sven Ulreich als verlässlicher Backup, während Nachwuchskeeper Daniel Peretz (aktuell an den HSV verliehen) mittelfristig auf Einsatzchancen hofft. Langfristig muss Kompany klären, wer die Nachfolge des Kapitäns antreten soll – ein Thema, das spätestens zur Winterpause wieder auf die Agenda rücken könnte.
Das zentrale Mittelfeld – Erfahrung vor Jugend
Mit Pavlović verletzt und Bischof noch in der Eingewöhnung wird Leon Goretzka wohl den Part neben Joshua Kimmich übernehmen. Kompany schätzt Goretzkas physische Präsenz und seine Torgefahr aus der zweiten Reihe, während Kimmich als Stratege und Taktgeber gesetzt ist. Bischof könnte über Kurzeinsätze langsam herangeführt werden, vor allem in Spielen, in denen Bayern mehr Kreativität im Zentrum benötigt.
Offensive ohne Musiala – ein Balanceakt
Der Ausfall von Jamal Musiala ist ein herber Schlag, denn der 22-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt zwischen Mittelfeld und Angriff. Die wahrscheinlichste Variante ist, dass Michael Olise ins Zentrum rückt und damit Kingsley Coman oder Serge Gnabry auf den Flügeln Platz macht.
Die Coman-Personalie ist jedoch brisant: Der Franzose steht vor einem möglichen Wechsel zu Al-Nassr. Sollte der Transfer zustande kommen, wäre Gnabry gesetzt. Bleibt Coman, dürfte Olise weiterhin auf dem rechten Flügel starten und Díaz links agieren – ein Setup, das viel Tempo, aber auch Flexibilität verspricht.
Harry Kane – unverrückbarer Fixpunkt
Im Sturmzentrum führt kein Weg an Harry Kane vorbei. Der Engländer hat in seiner ersten Bayern-Saison alle Erwartungen erfüllt, nicht nur als Torjäger, sondern auch als Vorbereiter. Mit Díaz und Olise an seiner Seite könnte seine Torquote sogar noch steigen.
Prognose für die Startelf gegen Leipzig
Basierend auf den Eindrücken aus der Vorbereitung und den bekannten Ausfällen könnte die erste Elf wie folgt aussehen:
Formation 4-2-3-1 – Neuer – Laimer, Upamecano, Tah, Stanišić – Kimmich, Goretzka – Olise, Gnabry (oder Coman), Díaz – Kane.
Stärke und Schwächen vor dem Saisonstart
Die Bayern gehen mit der wohl individuell stärksten Mannschaft der Liga in die Saison. Doch die Verletztenmisere und die Unklarheit um Coman sorgen für gewisse Risiken. Zudem wird Kompany beweisen müssen, dass er die Defensive in den großen Spielen stabilisieren kann – ein Problem, das in der vergangenen Champions-League-Saison einige wichtige Punkte gekostet hat.
Für Fans und Sporttipper ist diese Ausgangslage besonders interessant: Die Quoten auf eine erneute Meisterschaft der Münchner sind erwartungsgemäß niedrig, doch gerade Spezialmärkte und Livewetten bieten Potenzial.
Wer sich für Tipps und Wetten zur neuen Bayern-Ära interessiert, dürfte vor allem auf Harry Kane als Torschützenkönig, den möglichen Halbfinaleinzug in der Champions League oder frühe Führungen in den ersten Saisonwochen blicken – Kompanys Teams starten traditionell mit hohem Tempo. Auch die Frage, ob Neuzugang Luis Díaz in seinem ersten Jahr zweistellig trifft, ist ein spannendes Szenario für den Wettmarkt.
Fazit – Kompanys Bayern sind bereit
Die Ausgangslage ist klar: Alles andere als der Titel wäre in der Bundesliga ein Misserfolg. International muss Bayern den nächsten Schritt gehen – und Kompany hat die Spieler, um das zu schaffen. Ob die Startelf am Ende so aussieht wie prognostiziert, hängt von den letzten Transferentscheidungen ab. Doch schon jetzt steht fest: Die neue Bayern-Ära hat das Potenzial, nicht nur auf nationaler Ebene zu dominieren, sondern auch wieder zu den gefürchtetsten Teams Europas zu gehören.
