Vincent Kompany, Thomas Müller
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Die Saison 2024/25 des Rekordmeisters war geprägt von nationaler Dominanz, internationalen Rückschlägen und strukturellen Herausforderungen. Während der FC Bayern München in der Bundesliga erneut seine Vormachtstellung unter Beweis stellte, blieb der erhoffte Erfolg in der Champions League aus. Ein umfassender Blick auf die Saison zeigt sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Teams und gibt Aufschluss darüber, welche Veränderungen notwendig sind, um in der kommenden Saison wieder auf allen Ebenen konkurrenzfähig zu sein.​

Bundesliga: Souveräne Meisterschaft unter Kompany

Unter der Leitung von Vincent Kompany präsentierte sich der FC Bayern national äußerst stabil. Mit 75 Punkten aus 31 Spieltagen steht man in der Bundesligatabelle, mit acht Punkten Vorsprung, auf dem ersten Platz. Nur theoretisch könnte Bayer Leverkusen den 34. Meistertitel noch streitig machen. Mit der besten Passquote (über 90%) und dem höchsten Ballbesitz (über 60%) der Liga trat man über die ganze Saison hinweg souverän an. Auch erzielte man weitaus mehr Tore als jeder andere Bundesligaverein, wobei sich ​Harry Kane mit 24 Toren als treffsicherer Stürmer erwies. Er wird sehr wahrscheinlich erneut zum Torschützenkönig der Bundesliga gekürt.

Champions League: Verpasstes Heimfinale

Die Champions League verlief für den verwöhnten Bayern-Fan enttäuschend. Trotz des neuen Formats, bei dem 36 Teams in einer Ligaphase gegeneinander antreten, scheiterte Bayern im Viertelfinale knapp an Inter Mailand. Besonders schmerzhaft war das Ausscheiden, da das Finale der Königsklasse in der heimischen Allianz Arena stattfinden wird.​ Das Remis, das Inter zum Weiterkommen reichte, offenbarte erneut Schwächen in der Defensive: Innerhalb von nur drei Minuten kassierte das Team von Vincent Kompany zwei Tore nach zwei Ecken.

Personelle Herausforderungen und Verletzungspech

Die Saison war geprägt von Verletzungen und personellen Engpässen. Im Mittelfeld fielen sowohl Aleksandar Pavlović – zunächst mit einem Schlüsselbeinbruch und dann aufgrund eines Pfeifferschen Drüsenfiebers – als auch João Palhinha mit einem Muskelbündelriss aus. Letzterer könnte den Verein nach nur einem Jahr wieder verlassen. In der Defensive konnten weder Dayot Upamecano noch Kim Minjae die erhoffte Führungsrolle übernehmen. Der Südkoreaner wurde aufgrund von Formschwankungen und Verletzungen sogar als möglicher Verkaufskandidat gehandelt.​

Abschied von Vereinsikone

Die Saison markierte das Ende einer Ära: Thomas Müller, Rekordspieler des FC Bayern mit 163 Champions-League-Einsätzen, kündigte seinen Abschied nach der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2025 an. Wohin der ehemalige Weltmeister diesen Sommer wechseln wird, steht noch in den Sternen – zuletzt brodelte die Gerüchteküche um einen Wechsel zum AC Florenz.

Ausblick: Notwendige Veränderungen für die Zukunft

Um in der kommenden Saison sowohl national als auch international erfolgreich zu sein, sind strukturelle Veränderungen erforderlich, vor allem in der Defensive. Die Verpflichtung eines erfahrenen Abwehrchefs ist essenziell, um die Abwehr zu stabilisieren und junge Spieler zu führen.​ Außerdem haben Verletzungen gezeigt, dass der Kader auf einzelnen Positionen in der Breite verstärkt werden muss, um Ausfälle besser kompensieren zu können.​ Auch der bevorstehende Abschied von Führungsspielern wie Müller und möglicherweise im Jahr darauf Neuer erfordert eine strategische Nachfolgeplanung, um den Verlust an Erfahrung abzufangen.

Fokus auf die Klub-Weltmeisterschaft 2025

Ein Highlight zum Saisonabschluss ist die Teilnahme an der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2025. Dieses Turnier ermöglicht dem FC Bayern, sich international zu präsentieren und einen weiteren Titel zu gewinnen. Zudem könnte es ein würdiger Abschied für Thomas Müller werden, der seine Karriere beim FC Bayern nach dem Turnier beendet.​