Trügerische Rekorde: Finanzexperten warnen vor den Corona-Folgen im europäischen Fußball
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hat am Freitag ihren neuen „Annual Review of Football Finance“ veröffentlicht. Die neueste Auflage Studie beschäftigt sich mit dem europäischen Fußball, allen voran mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Saison 2018/19. Europas Fußball hat in der vergangenen Saison einen neuen Umsatz-Rekord aufgestellt. Die Prognosen sehen jedoch düster aus.
28,9 Milliarden Euro wurden in der Saison 2018/19 in Fußball Europa umgesetzt, so viel wie noch nie zuvor. Der „Annual Review of Football Finance“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte wird vorerst zum letzten Mal Umsatzrekorde aus dem europäischen Fußball vermelden. Bedingt durch die Coronavirus-Pandemie steht das grenzenlose Wachstum in den europäischen Top-Ligen vor dem Ende.
This year’s edition of the Annual Review of Football Finance is a snapshot of the peak before the impact of the COVID-19 pandemic and includes some warning signs for the challenges to come. Find out more at https://t.co/u0yQXlrnyH #FootballFinance pic.twitter.com/BGD7Ak6Q9T
— Deloitte UK (@DeloitteUK) June 11, 2020
Auch die Bundesliga konnte zulegen
Auch die Fußball Bundesliga ist in der vergangenen Saison gewachsen: Dank gestiegener Erlöse aus den Medienrechten (+6 Prozent) ist der Umsatz, ohne Einberechnung von Transfersummen, auf 3,3 Mrd. Euro gestiegen.
Die Finanzexperten von Deloitte warnen in ihrem Branchenbericht jedoch eindringlich vor den finanziellen Folgen der Corona-Krise. Laut Deloitte stehe sowohl der Profi- als auch der Amateurbereich vor immensen und teilweise existenzbedrohenden Herausforderungen.
Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte, sieht vor allem im Ausschluss der Fans ein großes Problem: „Eine besonders wichtige Rolle in der künftigen Entwicklung kommt den Fans zu, denn sie sind letztendlich das Rückgrat des wirtschaftlichen Erfolgs“. Die Vereine sind gezwungen neue Wege zu finden, um die Fans zu erreichen: „Die Ligen und Clubs sollten nun die Chance ergreifen, stärker auf digitalen Austausch mit den Fans zu setzen“.