Drei Erkenntnisse vor dem Spitzenspiel gegen den BVB
Der FC Bayern hat am Samstagabend eine gelungene Generalprobe für das Gipfeltreffen am kommenden Dienstag gegen den BVB absolviert. Der 5:2-Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt wurde, trotz kleinerer Schönheitsfehler, souverän eingefahren. Wir werfen einen Blick auf die drei wichtigsten Erkenntnisse vor dem Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund.
Der FC Bayern ist seit nun mehr 17 Pflichtspielen unbesiegt, auch die Corona-Zwangspause hat diese eindrucksvolle Serie nicht ins Wanken gebracht. Das Team von Hansi Flick hat mit den Siegen gegen Union Berlin (2:0) und Eintracht Frankfurt (5:2) einen guten Restart hingelegt. Dennoch gibt es die eine oder andere Stellschraube, an denen die Bayern vor dem Duell gegen Borussia Dortmund noch drehen müssen.
Anfälligkeit nach Standards
Acht Gegentore nach Standards hat der FC Bayern in 17 Hinrunden-Spielen kassiert und belegte damit einen durchwachsenen 8. Platz in der Fußball Bundesliga. Gegen Frankfurt kassierte man direkt zwei in einem Spiel. Sowohl Spieler als auch der Trainer monierten dies nach dem Spiel, ohne dabei in Panik zu verfallen. Laut Flick wird man sich die Situationen nochmals anschauen und „daraus lernen“.
Das „Schöne“ an Standard-Gegentoren ist die Tatsache, dass es sich in der Regel um individuelle Konzentrationsfehler handelt, die man relativ einfach abschalten kann. Zumal: Gegen den BVB werden die Bayern-Spieler sicherlich nochmals einen ticken wacher sein. Der Weckruf gegen Frankfurt kam somit genau zum richtigen Zeitpunkt.
Die (alte) Sache mit der Balance
Die Balance zwischen Offensive und Defensive ist schon seit geraumer Zeit ein Thema beim FC Bayern. Während diese unter Kovac zeitweise abhandengekommen war, hat man diese unter Hansi Flick wiedergefunden. Mit 80 Toren stellen die Bayern nicht nur den besten Angriff der Liga, 28 Gegentore sind zugleich der zweitbeste Defensivwert im deutschen Oberhaus, hinter Leipzig (27 Gegentore, 1 Spiel weniger).
Gegen Frankfurt hingegen war Flick mit der Balance jedoch nicht zufrieden. Der 55-jährige bezog sich dabei vor allem auf die Phase nach dem 3:0, als das Spiel quasi entschieden war: „Ich wünsche mir manchmal noch mehr Balance und noch mehr Ballbesitz. Oder mal das Tempo rauszunehmen, wenn es hektisch wird und das Spiel mit Ballbesitz dominieren“.
Entscheidend wird es vor allem sein die einfachen Ballverluste gegen den BVB zu vermeiden. Dortmund ist mit seinen schnellen Spielern wie Jadon Sancho, Achraf Hakimi aber auch Erling Haaland brandgefährlich im Umschaltspiel.
Auch ohne Lewandowski funktioniert die Offensive
Sieben Tore in zwei Spielen kann sich durchaus sehen lassen. Interessant ist vor allem: Robert Lewandowski hat „nur“ zwei davon erzielt. Die anderen Torschützen hießen Pavard, Goretzka, Müller und Davies.
Natürlich bleibt der 31-jährige Pole weiterhin „die erste Anlaufstelle“ im bayerischen Offensivspiel. Dennoch wirkte Lewandowski gegen Berlin und Frankfurt nicht so spielstark und dominant wie vor der Corona-Pause bzw. seiner Verletzung. Auch die Zahlen, Daten, Fakten deuten an, dass Lewy noch Luft nach oben hat: Gegen Frankfurt hatte der Angreifer gerade einmal 34 Ballkontakte, die wenigsten von allen Startern. Auch gegen Berlin kam der Stürmer gerade mal auf 33 Ballkontakte.
Bei zwei Toren aus zwei Spielen braucht man sicherlich nicht über ein Formtief zu sprechen, dennoch haben die Bayern sowohl kurz vor der Corona-Krise als auch nach dem Restart gezeigt, dass man im Angriff breit und variabel aufgestellt ist.