Renato Sanches ist 2016 mit großen Vorschusslorbeeren zum FC Bayern gewechselt. Wirklich zurecht kam der Portugiese an der Isar allerdings nie. Im Gespräch mit dem französischen Magazin „Views“ ließ er seine Zeit in München nun Revue passieren und stellte dabei klar, den Wechsel zum deutschen Rekordmeister nie bereut zu haben.
Unter großem Trubel verkündete der FC Bayern im Mai 2016 die Verpflichtung des damals 18-Jährigen Renato Sanches von Benfica Lissabon. Stolze 35 Millionen Euro zahlten die Bayern, um sich die Dienste des Nachwuchs-Stars zu sichern. Die Erwartungen waren immens, schließlich galt Sanches zum damaligen Zeitpunkt als eines der größten Talente im europäischen Fußball. So immens das Benfica einem Transfer erst zustimmte, nachdem diverse Bonuszahlungen mit den Münchnern vereinbart wurden, die z.B. fällig geworden wären, wenn der Spieler in die Weltelf berufen, oder zum FIFA-Weltfußballer ernannt wurden wäre.
Vom Transfer-Coup zum Sorgenkind
Zunächst schien der Transfer des Portugiesen ein echter Coup für Bayern zu werden. Während Renato Sanches während der Europameisterschaft 2016 so richtig aufblühte und ein herausragendes Turnier für den späteren Europameister Portugal spielte, wurde die europäische Konkurrenz auf den dynamischen Mittelfeldspieler langsam aufmerksam. Zu spät, denn zu diesem Zeitpunkt war der Transfer des „Golden Boy“ nach München längst unter Dach und Fach.
Eine Erfolgsgeschichte sollte sich in den darauffolgenden drei Jahren jedoch nie entwickeln. Sanches kam in während seiner Zeit im FCB-Dress nie über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus und auch eine zwischenzeitliche Leihe zu Swansea City sollte letztlich nichts an dieser negativen Entwicklung ändern.
„Meine Entscheidung für Bayern war richtig, aber es war zu früh“
Über diese schwierige Zeit sprach Renato Sanches nun mit dem französischen Magazin „Views“, dabei gab der Portugiese zu, den Wechsel zu einem europäischen Spitzenklub zu früh anvisiert zu haben. „Sie wollten mich so sehr. Wenn ein solcher Verein dich will, ist es unmöglich, Nein zu sagen. Meine Entscheidung zu Bayern zu wechseln war richtig, aber ich habe sie zu früh getroffen“, erzählte Sanches.
Auch die hohen Erwartungen und der Druck wurden für den Youngster zur psychischen Belastungsprobe: „Als ich allein dorthin ging, war ich 18 Jahre alt. Ich dachte, ich sei bereit mich dieser Herausforderung zu stellen, aber jetzt weiß ich das ich es nicht war“, betonte der 25-Jährige und ergänzte: „Ich verletzt mich in meiner ersten Trainingseinheit. Ich fühlte mich einsam und war verletzt. Mir ging es mental nicht gut.“
„Lehrzeit“ in München ließ Sanches reifen
Laut Sanches war seine Zeit in München die bisher schwierigste Phase seiner jungen Karriere, dennoch bereut er den Wechsel zum FC Bayern bis heute nicht: „Das alles hat mich erwachsen werden lassen“, stellte Sanches fest, der nach einer guten Saison in Lille im vergangenen Sommer für 15 Millionen Euro zum französischen Topklub Paris Saint-Germain wechselte und seitdem zur erweiterten Stammformation gehört. Am 14. Februar 2023 kommt es im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League für Sanches zum großen Wiedersehen mit dem FC Bayern.