Oliver Kahn kritisiert Bundesliga-Fans – „Da hört’s bei mir auf“

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Oliver Kahn ist begeistert von dem NFL-Spiel in München, welches vor wenigen Wochen in der Münchner Allianz Arena ausgetragen wurde. Der 53-Jährige wäre nicht abgeneigt, dass auch die Bundesliga in Zukunft solche Konzepte umsetzt. Der Bayern-Chef zeigte sich jedoch skeptisch, dass die Liga und vor allem die Fans bereit sind so etwas zu akzeptieren.

Im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie hat sich die US-amerikanische Football-Liga NFL dazu entschieden künftig regelmäßig reguläre Ligaspiele im Ausland zu absolvieren. Mit Blick auf das erste NFL-Spiel auf deutschem Boden zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Seattle Seahawks scheint diese Strategie voll aufzugehen. Nicht nur die Footballfans waren restlos begeistert, auch Bayern-Boss Oliver Kahn zeigte sich sichtlich angetan: „Ich habe alles auf mich wirken lassen und war auch unten am Spielfeldrand. Vor allem eines fand ich beeindruckend: Das war diese unglaublich positive Atmosphäre. Die Leute sind gekommen und wollten Spaß haben – den hatten sie“, betonte dieser im „OMR“-Podcast.

Bundesliga-Spiele im Ausland? Kahn zeigt sich skeptisch

Kahn fände durchaus interessant, solch ein Event auf die Bundesliga zu übertragen. Der 53-Jährige zeigte sich aber skeptisch, ob das die Fußballfans in Deutschland mitmachen würden: „Bei dem NFL-Spiel sind viele Dinge passiert, wo ich gedacht habe, da werden dir die Fans mal richtig aufs Dach steigen, wenn du versuchst, das im Fußball umzusetzen.“

Der Klubchef der Münchner führte auch ein konkretes Beispiel auf: „Bevor das NFL-Spiel losging, wurden die Hymnen der USA und Deutschlands gesungen. Das haben wir in Frankfurt auch gemacht. Und dann wurde während der Nationalhymne gepfiffen. Sorry, aber da hört‘s bei mir auf. Warum man da pfeifen muss, wird sich mir nie erschließen.“

Zudem hält Kahn Bundesliga-Spiele im Ausland, z.B. in den USA, aktuell für utopisch: „Man muss unseren Fans schon zuhören, warum sie das nicht gut finden. Ich kann das gut verstehen, denn man muss sich mal vorstellen, was Fußballfans auf sich nehmen, wenn sie samstags und unter der Woche Fußball schauen. Von München nach New York reisen und den ganzen Aufwand auf sich nehmen. Wir kennen den Wert derer, die jedes Mal in die Allianz Arena kommen, die den FC Bayern überallhin begleiten. Die muss man auch verstehen.“

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