Keine Seltenheit in München: Diese Prügeleien gab es bereits beim FC Bayern

Nick Deutz
Foto: IMAGO

Es ist momentan das bestimmende Thema bei FC Bayern: Sadio Mané hat nach übereinstimmenden Medienberichten seinen Teamkollegen Leroy Sané ins Gesicht geschlagen. Doch das Ganze ist kein Einzelfall. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Spieler des Rekordmeisters aneinandergeraten.



Es ging ziemlich hoch her bei den Münchnern nach der 0:3-Pleite in Manchester. Erst gerieten Sadio Mané und Leroy Sané noch auf dem Spielfeld aneinander, dann nahm der Streit in der Bayern-Kabine seinen Lauf. Wie die „Bild“ berichtet, soll Mané dort Sané die Lippe blutig geschlagen haben. Auch Sky und Sport1 bestätigten diese Info kurze Zeit später. Mané muss nun zum Rapport, neben einer hohen Geldstrafe steht sogar eine Suspendierung im Raum. Doch in der Bayern-Historie ist Mané nicht der erste Spieler, der einen Teamkollegen schlägt.

Lothar Matthäus und Bixente Lizarazu (1999)

Zunächst einmal gab es im Sommer 1999 ein handfesten Zoff zwischenden Bayern-Stars Lothar Matthäus und Bixente Lizarazu. Im Bayern-Training ohrfeigte der Franzose den deutschen Rekordnationalspieler. Lizarazu sagte vor ein paar Jahren über den Vorfall: „Lothar hat mir gesagt, dass ich einen schlechten Pass gespielt und nicht er etwa den Ball schlecht angenommen habe. Er hat dann sehr laut weitergesprochen. Ich habe geantwortet, während wir aufeinander zugingen. Er hat mir schließlich die Hand an den Hals gelegte und ich habe ihm eine Ohrfeige gegeben“. In den Medienlandschaft schlug der Konflikt hohe Wellen, dabei hatten sich die beiden Streithähne schnell wieder vertragen. Lizarazu musste am Ende eine Geldstrafe zahlen – und hält die Aktion aus heutiger Sicht auch für etwas Gutes: „Es stimmt, dass ich mir an diesem Tag den Respekt von Matthäus und allen meinen Mitspielern gesichert hatte. Dies hat dazu beigetragen, dass ich mir beim FC Bayern München einen festen Platz erobern konnte.“

Sammy Kuffour und Jens Jeremies (2002)

Nach einem frühen Aus in der Champions League herrschte im November 2002 eine angespannte Stimmung in der Bayern-Mannschaft. Im Training gerieten der Ghanaer Sammy Kuffour und der ehemalige Nationalspieler Jens Jeremies aneinander. Der damalige Trainer Ottmar Hitzfeld verhängte gegen Abwehrmann Kuffour, offenbar Auslöser des Streits, eine Geldstrafe in Höhe von geschätzt 10.000 Euro. Leidtragender war aber schlusssendlich aber vor allem Mitspieler Thorsten Fink, der den Streit damals schlichten wollte und sich dabei ein blaues Auge abholte, weil er einen Schlag von Kuffour kassierte, der eigentlich Jeremies gedacht war. „Kuffour hat sich nicht mal bei mir entschuldigt, ab sofort ist er Luft für mich“, schimpfte Fink daraufhin in der „Bild“-Zeitung.

Arjen Robben und Philipp Lahm (2010)

Philipp Lahm und Arjen Robben harmonierten auf der rechten Seite des FC Bayern über viele Jahre nahezu perfekt miteinaner. Doch im Janaur 2010 war diese Harmonie für kurze Zeit verflogen, als Lahm den Niederländer im Training mit einem harten Tackling zu Fall brachte. „Hey, was soll das. Pass auf“, schrie Robben damals in Richtung Lahm, griff mit seiner Hand an den Hals des Rechtsverteidigers und drückte ihn zu Boden. Schnell bildete sich eine Rudelbildung, am Ende war es Ivica Olic der den Niederländer beruhigen konnte. „Alles ganz normal. Das ist so im Training“, sagte Robben wenig später der „Bild“.

Franck Ribery und Arjen Robben (2012)

Zwei Jahre später war Robben jedoch schon wieder in eine handgreifliche Auseinandersetzung verwickelt. Diesmal spielte sich der Vorfall in der Halbzeitpause des Champions-League-Halbfinales gegen Real Madrid ab. Dort schlug der Franzose seinem holländischen Teamkollegen ins Gesicht. Die beiden Flügelspieler hatten sich zuvor auf dem Platz darüber gestritten, wer einen Freistoß kurz vor dem gegnerischen Strafraum ausführen darf. Ribery soll von den Bayern-Bossen mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro bedacht worden sei. Robben konnte man beim nächsten Spiel in der Bundesliga sein blaues Auge ansehen.

Robert Lewandowski und Kingsley Coman (2019)

Für viel Aufsehen sorgte auch eine Prügelei zwischen Robert Lewandwoski und Kingsley Coman im Jahr 2019. Die beiden Streithähne sollen sich damals auf dem Traingsgelände an der Säbener Strasse gegenseitig mit den Fäusten ins Gesicht geschlagen haben. Das Training fand damals unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der damalige Coach Niko Kovac bestätigte den Vorfall jedoch danach auf einer Pressekonferenz: „Im Training gibt es Emotionen. Man kann es auch positiv sehen: Wir leben“. Lewandowski soll damals genervt darüber gewesen sein, dass Coman aus seiner Sicht zu viele egoistische Dribblings und Abschlüsse machen würde. Der Franzose jedoch soll wiederum dem Polen ein Ego-Gehabe vorgeworfen haben. Niklas Süle und Jerome Boateng mussten als Streitschlichter eingreifen.

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