„Nicht der Sonnenschein, den alle gesehen haben“ – Mané-Image bröckelt gewaltig

Maximilian Steiger
Foto: IMAGO

Die Verpflichtung von Sadio Mané wurde vergangenen Sommer als Transfercoup gefeiert. Doch mittlerweile ist klar: Den Mané, den man aus Liverpooler Zeiten kannte, kommt beim FC Bayern nicht wie erhofft zur Geltung. Auf dem Platz sucht man immer noch nach einer Position für den Senegalesen beim FCB. Und außerhalb des Feldes sorgt der 31-Jährige nicht erst durch seinen Faustschlag gegen Leroy Sané für negative Schlagzeilen.

Der Jubel war groß, als die Bayern den Transfer von Sadio Mané im vergangenen Sommer verkündet haben. Für knapp 30 Millionen Euro verpflichtete man den Senegalesen vom FC Liverpool. Ein Star-Spieler, der die Lücke schließen sollte, die Robert Lewandowski nach seinem Abgang zum FC Barcelona hinterlassen hatte. Die Euphorie rund um den Champions-League-Sieger von 2019 ist längt verflogen. Im Jahre 2023 steht Mané bei null Toren.

Auf seine gesamte Bayern-Zeit bilanziert, kommt Sadio Mané auf 16 Torbeteiligungen in 32 Spielen. Im Vergleich zu seinen Offensivkollegen Serge Gnabry (0,56 Torbeteiligungen pro Spiel), Leroy Sané (0,62) und Kingsley Coman (0,48) liegt der Senegalese nur auf Rang drei. Mit ein Grund dafür die langwierige Verletzung kurz vor der WM.

Stress mit Nagelsmann, Prügelei mit Sane

Auch abseits vom Platz läuft es nicht wirklich rund für Mané in München. Wenige Tage nach dem Aus von Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann enthüllte die „Sport BILD“, dass es zwischen dem ehemaligen Cheftrainer und Mané am Rande des Achtelfinal-Rückspiels gegen PSG in der Champions-League zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sei. Hierbei soll sich Mané lautstark – und das in Anwesenheit anderer Mitspieler – über seine zu kurze Einsatzzeit von nur acht Minuten beschwert haben.

Nur wenige Wochen später folgt der nächste Mané-Eklat. Wie mehrere Medien übereinstimmenden berichten, kam es nach der 0:3-Pleite gegen Manchester City zu einer handgreiflichen Auseinandersetzug zwischen Leroy Sane und Mané.

Dem Vernehmen nach haben sich die beiden bereits auf dem Platz in die Haare bekommen. In der Bayern-Kabine eskalierte die Situation dann. Mané soll seinem Mitspieler ins Gesicht geschlagen haben. Andere FCB-Profis mussten die Situation schlichten, um Schlimmeres zu verhindern.

Mané und Sané werden zum Gespräch gebeten

Am Donnerstagvormittag musste Sadio Mané zum Rapport bei den Verantwortlichen des FC Bayern antreten. Zu dem Gespräch mit Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic erschien neben dem 31-Jährigen Übeltäter auch Leory Sané. Beide Profis haben sich außerdem nach dem Gespräch mit der Führungsriege auch vor der Mannschaft für den Vorfall entschuldigt.

Während also beide Protagonisten beim Mannschaftstraining am Donnerstagmittag noch teilnahmen, gab es dann am späteren Nachmittag den Paukenschlag: Sadio Mané werde am Samstag im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim „nicht im Kader stehen. Grund ist ein Fehlverhalten Manés nach dem Champions-League-Spiel bei Manchester City“. Dies teilte der deutsche Rekordmeister via Pressemitteilung am Donnerstag mit. Weiter heißt es in dem Statement werde Mané „zusätzlich mit eine Geldstrafe erhalten“. Laut der „BILD“ beläuft sich diese auf knapp 500.00 Euro.

Mané-Zukunft beim FC Bayern ist offen

Beim FC Bayern scheint das Image von Mané spätestens jetzt zu bröckeln. Laut „Sky“-Reporter Florian Plettenberg ist es vollkommen offen, ob und wie es mit Mané beim FC Bayern künftig weitergeht. Demnach sei auch eine Trennung am Ende der Saison, nach gerade einmal 12 Monaten, durchaus vorstellbar.

Joachim Hebel – Sportjournalist bei DAZN und Sky – legt sogar noch einen drauf. Demnach sei Mané nicht der „Sonnenschein“, den viele in ihm gesehen haben. Dies soll mit ein Grund sein, warum Liverpool ihn im Sommer 2022 hat ziehen lassen, ohne wirklich für einen Verbleib zu kämpfen.

Es bleibt abzuwarten, wie der FC Bayern in den kommenden Monaten in der Personalie Mané agiert. Eines ist aber sicher: Bei der Verpflichtung des Senegalesen haben die Bayern-Verantwortlichen sicher nicht mit einer solchen Entwicklung ihres damaligen „Star-Neuzugang“ gerechnet.

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