Die Chancen, die Nummer Eins im Bayern-Tor zu werden, waren nie besser. Doch der hochtalentierte Torwart nimmt den Kampf nicht an und verhandelt stattdessen mit anderen Vereinen.
„Wir haben seine Entscheidung akzeptiert. Wenn er einen Verein findet, kann er gehen“ sagte Uli Hoeneß im Trainingslager. Worte, die man nicht weiter erklären muss. Wenn es nach dem Ehrenpräsidenten geht, kann Nübel nach drei unglücklichen Jahren in München den FCB verlassen. Sein Berater Stefan Backs verhandelt bereits offiziell mit dem VfB Stuttgart und Leeds United. Auch andere Vereine sollen sich mit Nübel befassen.
Im Bayern-Tor muss ein Weltklasse-Torwart stehen, und kein temporärer Lückenfüller. Darin sind sich alle Experten und Bayern-Fans einig. Die Anlagen zu einem Top-Keeper auf längere Zeit hat der gebürtige Ostwestfale zweifellos. Doch warum will Nübel, der in seinen ersten Spielzeiten bei Schalke 04 so viele Fans begeisterte und unbedingt an die Isar zu seinem Lieblingsklub aus Kindeszeiten wechseln wollte, nun doch nicht mehr zum deutschen Rekordmeister zurück?
Offenbar ist sich Nübel sicher, dass er beim FCB keine realistische Chance bekommt und bei Neuers Rückkehr dauerhaft auf der Bank Platz nehmen muss, wie bereits in seiner ersten Bayern-Saison. Auch Trainer Thomas Tuchel hat sich immer öfter für Neuer öffentlich ausgesprochen.
Hinzu kommt, dass Nübel spürt, dass er bei den eingefleischten Bayern-Fans keinen Rückhalt genießt. Vielen Anhängern missfällt, dass er sich nicht wirklich zum FCB bekannt hat. Ganz im Gegenteil. An den Stammtischen in Münchner Biergärten möchte kaum jemand Nübel im Bayern-Tor sehen. Seit seiner zweijährigen Leihe beim AS Monaco, wo er starke und schwache Spiele ablieferte, lastet Nübel ein gewisser Söldner-Ruf an.
Für Nübel könnte sich im Sommer eine einmalige Chancen ergeben
Formell hat der 26-Jährige beim FCB Vertrag bis 2025, doch den Leistungswettbewerb will er nicht mehr annehmen. Offenbar hat Nübel mit dem FCB abgeschlossen. Obwohl seine Konkurrenten derzeit keine bessere Figur machen. Yann Sommer (34) hat ebenfalls kaum Kredit auf den Rängen. Zu viele Patzer leistete sich der Schweizer und wird wohl zu Inter Mailand wechseln. Die Kritik an Sommer war erheblich.
Sven Ulreich (34) ist kein Weltklassetorwart, gibt sich jedoch mit der festen Bankrolle zufrieden. Die etatmäßige Nummer Eins, Welttorhüter Manuel Neuer (37), hat nach seinem Wadenbruch noch Rückstand und wirkt bei Trainingsspielen nicht sicher. Auch sein fortgeschrittenes Alter wird mehr und mehr diskutiert. Zum Bundesligas-Start wird er höchstwahrscheinlich nicht zwischen den Pfosten stehen wie Tuchel andeutete.
Seit längerem fragen sich Experten, ob Nübel, der im besten Torwartalter ist, falsch beraten wird, oder selbst gar nicht weiß was er will. Statt in der Champions League Bälle zu parieren, würde er lieber nach Leeds in die zweite englische Liga wechseln oder mit Stuttgart in der Bundesliga gegen den Abstieg spielen.
Das große deutsche Torwart-Talent Alexander Nübel bleibt weiterhin ein Rätsel!