Der FC Bayern nimmt zum ersten Mal an der Virtual Bundesliga teil

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Während die Bayern die Bundesliga seit mehr als einem Jahrzehnt dominieren und eine Meisterschaft nach der anderen einfahren, haben die Münchner in der “virtuellen Bundesliga” (VBL) noch keinen einzigen Titel gewonnen. Dies liegt schlichtweg daran, dass der FCB nicht an der VBL teilnimmt. Wie die Münchner nun bekannt gaben, wird man ab der Saison 2023/24 erstmals in der VBL spielen.

Die Deutsche Fußball Liga und der Spiele-Entwickler EA Sports haben im Sommer 2012 die virtuelle Bundesliga gegründet. Auch wenn es das eSports-Format bereits seit zehn Jahren gibt, spielt es keine tragende Rolle, weder für die Fußballfans noch in der deutschen Gaming-Community. Dies liegt vor allem daran, dass nicht alle Bundesliga-Klubs die VBL unterstützen. Ausgerechnet die beiden Top-Klubs FC Bayern und Borussia Dortmund weigern sich schon seit Jahren an dem Wettbewerb teilzunehmen. Die Münchner sind seit Jahr mit einem eigenen Team in der Konami eFootball Championship Pro vertreten.

Bayern nimmt mit Fan-Team an der VBL 2023/24 teil

Der BVB hat Anfang Juni bekannt gegeben, dass man künftig in der VBL spielen wird. Der FC Bayern zieht nun nach. Demnach wird man ab der Saison 2023/24 zum ersten Mal in der Virtual Bundesliga der DFL teilnehmen. Anders als die Konkurrenz wird der FCB jedoch kein „Profi-Team“ ins Rennen schicken, sondern ein „Fan-Team“.

„Um die besten Spieler an der Konsole für das Team des FC Bayern zu gewinnen, werden Auswahlturniere durchgeführt. Damit bietet sich für die Fans die einmalige Möglichkeit, für den FC Bayern in der virtuellen Bundesliga um Tore und Punkte zu spielen“, erklärte die Münchner im Rahmen einer Mitteilung. Vom 2. bis 19. August werden die Auswahlturniere für die anstehende VBL-Saison stattfinden.

Warum stellen die Bayern kein professionelles Team wie bei der eFootball Championship Pro zusammen? Die Münchner haben im Vorjahr ihre Partnerschaft mit Konami verlängert. Gerüchten zufolge kassiert man fünf Millionen Euro pro Jahr von dem Spiele-Entwickler. Im Gegenzug hat man sich dazu verpflichtet an der eFootball.Pro teilzunehmen. Mit einem „Amateur-Team“ in der VBL scheint man die Vereinbarung mit Konami weiterhin zu erfüllen.

VBL-Verweigerer werden zur Kasse gebeten

Der VBL-Einstieg der Bayern scheint jedoch keine freiwillige Maßnahme zu sein. Die DFL hat vor geraumer Zeit angekündigt, dass die Teilnahme an der virtuellen Bundesliga für alle Bundesligisten verpflichtend wird.

Wie ernst die DFL die virtuelle Bundesliga nimmt, belegt die Tatsache, dass alle Klubs, die nicht an dem Wettbewerb teilnehmen mit Konsequenzen rechnen müssen: “Vereine, die nicht an der Virtual Bundesliga teilnehmen, bekommen eine Strafe, die sie zahlen müssen. Und vielleicht wird es ja sogar irgendwann mal zum A-Kriterium”, erklärte Bremens eSports-Beauftragter Dominik Kupilas Ende 2022 gegenüber dem “BR”.

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