Kahn über den Bayern-Rauswurf: „Musste mich natürlich ein bisschen schütteln“

Lukas Wolfsteiner
Foto: IMAGO

Mittlerweile sind rund drei Monate vergangen, seit Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München seinen Hut nehmen musste. Nun meldete sich der Ex-CEO in einem Video-Interview erstmals zu Wort nach seinem Bayern-Aus.

Bei Oliver Kahns Amtsantritt als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern erhofften sich alle Beteiligten nicht weniger als eine bayerische Erfolgsgeschichte. Niemand dürfte damals geahnt haben, dass Kahns Amtszeit als CEO nicht einmal zwei Jahre lang andauern wird. Der „Titan“ stolperte dabei auch etwas über sich selbst, denn sein spezieller Führungsstil kam intern nicht gut an. 

Erster Einblick in Kahns Seelenleben nach der Entlassung

Der 54-Jährige ist den meisten vermutlich noch als ehrgeizige Torwart-Ikone in Erinnerung. Seine legendären Paraden verhalfen den Münchnern unter anderem zum Gewinn der Champions League im Jahr 2001. Kahn erlebte zwei Jahre vorher aber auch die bittere Niederlage im Champions-League-Finale gegen Manchester United auf dem Platz mit. Das Aus bei den Bayern, das sich für ihn wie eine Niederlage angefühlt haben muss, verarbeitet Kahn auf seine eigene Weise: „Man muss sich natürlich schon ein bisschen schüttel, auch zwischendurch. Aber ich bin einfach so geprägt, geprägt auch vom Sport“, gab er sich gewohnt kämpferisch im Interview für „masterplan.com“, eine Lernplattform für Unternehmen.

Kurios ist: Das Interview wurde nur wenige Tage nach seinem Rauswurf beim deutschen Rekordmeister geführt bzw. aufgenommen.

Kahn betont persönlichen Umgang mit Fehlern

Der jahrelange Bayern-Torwart macht zudem deutlich, wie wichtig es für ihn ist, ehrlich mit Fehlern umzugehen: „Im Sport habe ich auch immer viele Rückschläge erlebt, viele Niederlagen erlebt und immer auch die Erfahrung gemacht, dass nach einer gewissen Zeit der Reflexion, der Auseinandersetzung einfach mit dem Thema, auch der ehrlichen Auseinandersetzung, große Chancen bestehen“, so Kahns selbstkritische Sichtweise.

Er habe vielmehr den Anspruch, sich weiterzuentwickeln und offen für Neues zu sein: „Ich bin kein Mensch, der glaubt, dass er jetzt ein Mindset hat, was unveränderlich ist. Sondern jemand, der glaubt, man kann immer wieder auch von neuen Situationen lernen und sich auch weiterentwickeln.“

Kahn gibt sich Zeit, um Kraft zu tanken

Die letzten Monate und Jahre als Bayern-Veranwortlicher haben bei Kahn Spuren hinterlassen. Genau deswegen wolle er sich auch Zeit für sich nehmen und „alles setzen lassen, weil ich glaube, danach wird schon sehr viel in mir passiert sein“. Man darf davon ausgehen, dass Kahn auch aus dieser Niederlage lernen und gestärkt hervorgehen wird. Getreu seinem unvergesslichen Motto: Weiter, immer weiter.

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