Rummenigge redet Klartext: „Wir haben ein bisschen die Hierarchie verloren“

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Beim FC Bayern ging es in den vergangenen beiden Jahren drunter und drüber. Nicht nur auf dem Platz, auch abseits davon gab es in München viel Unruhe. Laut Karl-Heinz Rummenigge hat der FCB in dieser Zeit seine klare Hierarchie in der Kabine verloren.

Der FC Bayern war stets bekannt dafür, dass man große Spielerpersönlichkeiten in seinen Reihen hatte. In der Regel war dies zeitgleich auch Profis, die auf dem Platz und in der Kabine den Ton angegeben haben. Schaut man sich den aktuellen Kader an, kommt schnell die Frage auf, wer diese Rolle derzeit übernimmt? Einen wirklichen „Leader“ konnte man in der jüngeren Vergangenheit nicht erkennen.

Karl-Heinz Rummenigge sieht darin ein großes Problem und hofft, dass Star-Neuzugang Harry Kane dabei helfen kann dieses zu lösen: „Wir haben in den letzten zwei Jahren ein bisschen die Hierarchie verloren. Und ich glaube, Harry wird dazu beitragen, dass die Hierarchie schnell zurückkommt. Dass wir dann ein paar wenige Häuptlinge haben. Aber auch einige Indianer, die vorher geglaubt haben, dass sie Häuptlinge sind“, betonte der 67-Jährige diese Woche bei den „Sport BILD“-Awards offenkundig.

„Das kann man schon so sehen“

Interessant ist: Als Thomas Müller auf die eindeutigen Aussagen von Rummenigge angesprochen wurde, gab dieser dem Bayern-Aufsichtsrat recht: „Das kann man schon so sehen“.

Auch wenn Rummenigge keine konkreten Namen nannte, ist es ein offenes Geheimnis, welche FCB-Stars damit gemeint sind. Hierzu gehören vor allem Spieler wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die immer wieder betonen, dass sie mehr Verantwortung übernehmen wollen. Kimmich wirkt manchmal zu verbissen und drängt darauf die Rolle des Leaders an sich zu reißen. Bei Goretzka hingegen gab es in der abgelaufenen Saison vor allem sportliche Fragezeichen, die so weit gingen, dass man sich FCB-intern sogar mit einem Verkauf des Mittelfeldspielers beschäftigt haben soll.

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