Klare Mission für neuen Sportdirektor: Das erwarten die Bayern-Bosse von Christoph Freund

Tony Poland
Foto: IMAGO

Am 1. September legt der neue FCB-Sportdirektor Christoph Freund an der Säbener Straße offiziell los. Damit tritt der 46-Jährige die Nachfolge von Hasan Salihamidzic an. Freund erarbeitete sich zuletzt in Salzburg vor allem bei der Entdeckung von Top-Talenten einen exzellenten Ruf und soll auch in München damit weitermachen.

Bis zum Amtsantritt von Freund beim FC Bayern sind es nur noch wenige Tage. Und bereits jetzt laufen die Planungen und Vorbereitungen auf die neue Aufgabe des Österreichers auf Hochtouren. So plant der zukünftige Sportchef, der zusammen mit dem Technischen Direktor Marco Neppe das sportliche Führungsduo bilden wird, offenbar im Oktober zusammen mit anderen Sportdirektoren eine Reise in die USA. Ziel: Ausbau und Förderung seines Netzwerks zu Kollegen der Fußball-Bundesliga.

Die Erwartungen an Freund, der die vergangenen acht Jahre beim österreichischen Serienmeister RB Salzburg in gleicher Position arbeitete, sind gewaltig. Transfers in dreistelliger Millionen-Höhe wie zuletzt bei Harry Kane sollen die Ausnahme bleiben. Vielmehr will der FCB in Zukunft wieder absolute Top-Talente nach München holen.

Talentförderung auf der Agenda

Und hierbei soll dem Vernehmen nach der Hauptfokus von Freund liegen. Denn die Erfolge der vor einigen Jahren neu strukturierten Scouting Abteilung um Campus-Leiter Jochen Sauer sind tatsächlich überschaubar. Ein Umstand, mit dem die Bayern-Bosse nicht zufrieden sein können. Und nach „TZ“-Angaben auch nicht sind.

Bis auf Alphonso Davies und Jamal Musiala konnte sich kein Youngster dauerhaft in der ersten Mannschaft des Rekordmeisters etablieren. Josip Stanisic war nah dran, wurde kürzlich aber zu Bayer Leverkusen verliehen.

Der Ertrag ist also gering. Und genau hier soll Freund ansetzen und junge Spieler zu den Bayern holen, noch bevor diese in den nationalen und internationalen Fokus rücken. Dass der 46-Jährige das kann, hat er in Salzburg mit einem weltweiten Netzwerk und riesiger Expertise eindrucksvoll und nachhaltig bewiesen.

Von Haaland bis Szoboszlai

Unter anderem entdeckte Freund keinen Geringeren als Super-Knipser Erling Haaland, den er im Januar 2019 aus Molde in die Mozartstadt holte. Heute schießt der junge Norweger, aktuell der vielleicht beste Stürmer der Welt, die Premier League in Grund und Boden. Und auch die Verpflichtungen etwa von Dominik Szoboszlai, der vor wenigen Wochen für 70 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Liverpool wechselte, oder Karim Adeyemi (Borussia Dortmund) gehen auf sein Konto.

Übrigens: In Konrad Laimer und Dayot Upamecano entdeckte Freund auch zwei aktuelle Bayern-Spieler. „Ich freue mich riesig darauf, ab dem 1. September mit voller Energie und Leidenschaft alles dafür zu geben, dass dieser Verein auch in Zukunft sportlich so erfolgreich bleibt, weiter in der internationalen Spitze mitspielt und seine Fans mit attraktivem Fußball begeistert“, sagte er im Vorfeld. An diesen Worten wird sich Freund messen lassen müssen.

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