Berater widerspricht Tuchel – „Er wusste wie die Situation bei Pavard ist“

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Benjamin Pavard hat den FC Bayern diesen Sommer in Richtung Inter Mailand verlassen. Zeitgleich haben die Münchner mit Josip Stanisic einen weiteren Rechtsverteidiger an Bayer Leverkusen verliehen. Nun hat der FCB einen personellen Engpass in der Defensive. Laut Spielerberater Max Bielefeld haben die Bayern diese Situation selbst zu verantworten.

„Als wir Josip Stanisic gehen ließen, war Pavard noch hier und hatte seinen Abschiedswunsch noch nicht klar kommuniziert“, hatte Thomas Tuchel am Freitag betont, als er gefragt wurde, warum die Bayern zwei Rechtsverteidiger im Sommer haben ziehen lassen. Laut dem Spielerberater Max Bielefeld entspricht diese Darstellung nicht ganz der Wahrheit: „Es war ihm ein großes Anliegen, nach insgesamt sieben Jahren in Deutschland etwas Neues zu machen. Das hatte er auch schon sehr lange kommuniziert“, erklärte Bielefeld im Gespräch mit „Sky“.

Der ehemalige Transferexperte arbeitet seit geraumer Zeit für die Agentur von Pini Zahavi. Gerüchten zufolge hat Zahavi Pavard beim Wechsel zu Inter unterstützt. Interessant ist: Laut Bielefeld wusste auch Thomas Tuchel, dass Pavard den Rekordmeister im Sommer unbedingt verlassen möchte: „Thomas Tuchel, mit dem wir auch eine sehr gute Beziehung haben, wusste auch, wie die Situation bei Benji ist.“

Pavard wollte nicht mehr als Rechtsverteidiger spielen

Bielefeld verriet zudem, warum Pavard den FCB nach vier Jahren unbedingt verlassen wollte: „Bei Bayern gibt es in der aktuellen Kaderplanung drei Innenverteidiger mit de Ligt, Kim und Upamecano. Benjis Position wäre die Rechtsverteidiger-Position gewesen. Das wollte er nicht mehr, das hat er auch kommuniziert.“

In Mailand hingegen hat der Franzose nun die Chance regelmäßig Abwehrzentrum aufzulaufen: „Bei Inter hat er ein Gesamtpaket, was ihm auch ermöglicht, in der Innenverteidigung zu spielen. Das war auch eine Karriere-Entscheidung und eine Lebensentscheidung, nach sieben Jahren aus Deutschland wegzugehen.“

„Das macht überhaupt keinen Sinn“

Auch Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen machte deutlich, dass es keinen Sinn gemacht hätte Pavard gegen seinen Willen zu behalten: „Er wollte unbedingt weg. Das hatte nichts mit dem FC Bayern zu tun. Er wollte weg aus Deutschland. Sollen wir mit einem Spieler in die Saison gehen, der überhaupt keine Lust hat zu spielen? Das macht überhaupt keinen Sinn“, erklärte dieser im Rahmen des Bundesliga-Spiels gegen Borussia M’Gladbach.

Dreesen ist überzeugt davon, dass die Münchner auf der Rechtsverteidiger-Position stark genug besetzt sind: „Wir haben trotzdem noch Variabilität. Konrad Laimer hat zuletzt auch rechts hinten gespielt. Es ist nicht so, dass dort nur Noussair Mazraoui spielen muss.“

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