Dreesen reagiert auf Boateng-Kritik: „Wir sind nicht ignorant!“

Tim Schoster
Foto: IMAGO

Nach der geplatzten Verpflichtung von Jerome Boateng hat sich Jan-Christian Dreesen zu der anhaltenden Kritik am FC Bayern geäußert. Der Klubchef verteidigt das Vorgehen der Münchner und betonte, dass der Verein keineswegs ignorant durchs Leben schreitet.

Die Rückkehr von Jerome Boateng zum Training beim FC Bayern sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Nachdem der Verteidiger im November 2022 wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt wurde, hat das Oberste Bayerische Landgericht das Urteil kürzlich aufgehoben. Der Prozess wird neu aufgerollt. Dieser juristische Hintergrund, gepaart mit der Kritik von Fans und Medien, bildet die Kulisse für die aktuelle Situation.

Dreesen bezieht Stellung zur Causa Boateng

„Es ist ja nicht so, dass wir ignorant durchs Leben schreiten. Wir haben offen mit ihm gesprochen. Wir haben Ende der Woche anders entschieden – nicht nur aus einer sportlichen Perspektive. Ich bin sicher, wir haben die richtige Entscheidung gefällt“, betonte Dreesen im Gespräch mit „BILD TV“ als er auf die anhaltende Kritik in der Causa Boateng angesprochen wurde.

Er unterstrich, dass Gewalt gegen jeden, auch gegen Frauen, vom Verein verurteilt wird. Allerdings wies er auch auf die anstehende Neuauflage des Prozesses hin und kritisierte eine vorschnelle Verurteilung des Spielers.

Sportliche Gründe im Vordergrund

Trotz der Kontroversen war die sportliche Situation ein wesentlicher Faktor bei der Überlegung, Boateng zu verpflichten: „Für uns war Jerome Boateng aus sportlicher Perspektive eine Alternative. Natürlich haben wir auch gesehen, dass es bei Lyon nicht so richtig geklappt hat. Deswegen haben wir ihn zum mittrainieren eingeladen. Einfach, um erst einmal zu schauen, ob es eine solche Option gibt.“

Mit der Entscheidung, Boateng nicht zurückzuholen, bleibt der FC Bayern seiner Linie treu und betont die Wichtigkeit ethischer Werte im Sport.

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