Seit März hat Thomas Tuchel das Trainer-Amt beim FC Bayern übernommen. Der 50-Jährige ist als Nachfolger von Julian Nagelsmann installiert worden, der zuvor mit großen Leistungsschwankungen zu kämpfen hatte. Nach knapp sieben Monaten im Amt gibt es bereits aber schon erste Kritik an Tuchel, wonach dieser es noch nicht geschafft hat, seiner Mannschaft eine klare Handschrift zu verpassen. Nun schloss sich auch Trainer-Legende Felix Magath dieser Kritik an und kritisierte den Bayern-Coach scharf.
In der laufenden Saison musste der FC Bayern, losgelöst von der 0:3-Pleite im Supercup gegen Leipzig, noch keine Pflichtspiel-Niederlage hinnehmen. Jedoch sind die Münchner auch nicht unverwundbar. Denn der deutsche Rekordmeister war zuletzt in den Topspielen wie gegen Bayer Leverkusen und RB Leipzig (beide 2:2) nicht in der Lage, einen Sieg einzufahren. Dementsprechend stehen die Münchner nach sieben Spieltagen in der Bundesliga auch (nur) auf dem dritten Tabellenplatz – hinter Leverkusen und dem VfB Stuttgart.
Bayern „marschiert nicht“ durch die Liga
Insbesondere nach den sieglosen Topspielen kam erstmals Kritik am Bayern-Coach Thomas Tuchel auf, wonach bei seiner Mannschaft nach über sechs Monaten im Amt noch immer keine klare Handschrift erkennbar sei. Diese Meinung vertritt auch Trainer-Legende Felix Magath. Im Gespräch mit der „Abendzeitung“ vertritt der 70-Jährige nämlich die Ansicht, dass sich die Bayern derzeit immer noch unter ihrem Leistungspotenzial befinden: „Ich kann von nur außen beurteilen, was sportlich zu sehen ist: Die Leistung, und da muss man sagen, dass er die Mannschaft, trotz der gewonnenen Meisterschaft, im letzen Jahr noch nicht in die Spur bekommen hat.“
Darüber hinaus gehört der FC Bayern für Felix Magath derzeit auch nicht zur Europas Spitzenvereinen. So mühe sich der Rekordmeister durch die Liga, aber „er marschiert nicht“: „Man hat im Moment nicht den Eindruck, dass der FC Bayern – er war ja einer der besten Vereine Europas – diese Position auch in dieser Saison erreichen könnte.“
Magath übt Kritik an der Umgangsweise mit Kimmich & Co.
Abseits der sportlichen Leistungen sieht Felix Magath auch den Umgang mit einzelnen Spielern kritisch. So hätte Bayern-Coach Thomas Tuchel die Kritik am Kader im Sommer nicht öffentlich aussprechen dürfen. Insbesondere den Umgang mit Joshua Kimmich bei der Thematik „Holding Six“ empfand der 70-Jährige höchst unglücklich. Vielmehr hätte Tuchel seinem Spieler den Rücken stärken müssen: „Das hätte er besser intern gemacht anstatt in der Öffentlichkeit. Damit hat er Kimmich, der in dieser Phase eh Probleme hatte, natürlich nicht geholfen.“ So habe Thomas Tuchel laut Magath diese Kritik bewusst öffentlich getätigt, was grundsätzlich nicht gerade förderlich für die Zusammenarbeit mit den eigenen Spielern ist.