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Scholl über den Spielstil von Tuchel: “Es sieht nicht brillant aus, ist aber erfolgreich”

Mehmet Scholl
Foto: imago images

Ex-Bayern-Star Mehmet Scholl hat seine Einschätzungen zum Spielstil des deutschen Rekordmeisters unter Trainer Thomas Tuchel geteilt. Scholl, bekannt für seine präzisen Analysen, liefert interessante Einblicke in die taktischen Nuancen, die Tuchel bei den Münchnern eingeführt hat.



Scholl beobachtet, dass der FC Bayern unter Tuchel zwar nicht ständig glänzt, aber sehr ergebnisorientiert agiert: “Die Mannschaft wackelt nicht mehr so wie am Anfang der Saison”, stellt dieser im Interview mit der “Sport BILD” fest und erkennt ein gewachsenes Vertrauen zwischen Trainer und Team. Er hebt hervor: “Es sieht nicht brillant aus, ist aber erfolgreich.” Diese Aussage fasst Scholls Sicht auf den pragmatischen Ansatz Tuchels treffend zusammen.

“Viel, viel mehr Genialität, als ich jemals hatte.”

Interessant ist Scholls Beobachtung, dass alle Spieler unter Tuchel auf ihren stärksten Positionen eingesetzt werden und eine taktische Freiheit genießen. Die Außenverteidiger konzentrieren sich auf ihre Defensivaufgaben, unterstützen aber auch den Angriff. Scholl betont, dass die Räume zwischen den Mannschaftsteilen kleiner geworden sind, was eine wichtige taktische Anpassung darstellt. Über die Rolle der Offensivspieler sagt Scholl: “Davor gibt es drei Künstler, Musiala, Sané, Coman. Und davor den Fixpunkt Kane.” Besonders beeindruckt zeigt er sich von Jamal Musiala, den er als seinen absoluten Lieblingsspieler bezeichnet und dessen Genialität er lobt: “Viel, viel mehr Genialität, als ich jemals hatte.”

Scholl kann den Wunsch nach einer Holding Six nachvollziehen

In Bezug auf Thomas Tuchels Wunsch nach einer defensivstarken “Holding Six” im Mittelfeld des FC Bayern, äußert sich Mehmet Scholl mit einem Hauch von Humor. Er erinnert an Spieler wie Jens Jeremies oder Owen Hargreaves aus seiner eigenen aktiven Zeit beim FC Bayern und unterstreicht die Bedeutung eines solchen Spielertyps. Scholl betont: “Jens Jeremies, Thorsten Fink, Owen Hargreaves, diese Richtung, ja. Mit Javi Martínez hatte man später solch einen Spieler und konnte damit große Erfolge feiern. Einer, der dazwischen fegt, ohne vom Platz zu fliegen. Jerry (Jeremies; d. Red.) konnte das. So ein Spielertyp tut jeder Mannschaft gut, auch dem FC Bayern.”

Insgesamt sieht Scholl den FC Bayern unter Tuchel auf einem guten Weg, auch wenn der Spielstil nicht immer brillant aussieht. Seine Analyse bietet tiefe Einblicke in die taktischen Feinheiten des aktuellen Bayern-Spiels und zeigt, dass Erfolg im Fußball nicht immer mit spektakulärem Spiel einhergehen muss.

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Richtige Einschätzung

Des is scho Grösssenwahn von ihm.

Tuchels Spielweise war noch nie spektakulär, die Erfolge in seiner Vita sprechen aber für sich!

Scholl hat Recht keine Dominanz die Ergebnisse stimmen aber, wünsche mir wieder die volle Kontrolle und Ballbesitz wie unter PEP !

Ja aber das ist halt nicht die tacktick von Tuchel

Hätte er die richtigen Spieler dazu, würde er anders spielen lassen.

Heißt das nicht Ticktack?

Die Zeiten des Tiki-Taka sind leider vorbei, das ist bei dem heutigen Pressing nicht mehr möglich!

Muss nicht gut aussehen muss funktionieren

Ja sehe ich genauso, vorallem beim 8:0 gegen Darmstadt. Oder eben auch beim 7:0 gegen Bochum! Eine Frechheit was die Bayern da abgezogen haben! Das war absolout keine Dominanz und auch nicht brilliant. Sie hatten Glück, dass sie das Resultat noch über die Runde gebracht haben! Nur 34 Tore nach 9 Spielen ist einfach zu wenig. Sie sollten alle entlassen!

Ja, völlig unbefriedigend 😂😂😂😂

Die Tore waren einfach nicht schön anzusehen. Sogar ein Verzweiflungsschuss aus 50 Metern war jetzt dabei. Weitschüsse waren bei Pep deshalb strickt verboten.

Herrlicher Kommentar.

GRAUSAM WAS PEP ANGERICHTET HAT UND ES DAUERTE JAHRE BIS ES AUS DEN KÖPFEN DER SPIELER RAUS WAR. PEP DER UNVOLLENDETE IN MÜNCHEN UND LEIDER MASSLOS ÜBERSCHÄTZT. MIT DEM DAMALIGEN KADER WÄRE HERMANN GERLAND AUCH MEISTER UND POKALSIEGER GEWORDEN.

Natürchlich 😂😂😂😂😂

Ja korrekt

Auf dicke Hose machen gegen die Underdogs schlechthin.. Bisher hat Bayern in allen Spielen gegen gleichwertige Mannschaften NICHT gewonnen, 2x Leipzig, Leverkusen, und wer weiß vielleicht ja auch Dortmund?

Verstehe ich es richtig? Nach deiner Definition ist jede Mannschaft, gegen die Bayern gewinnt, nicht gleichwertig, und jede, gegen die Bayern nicht gewinnt, gleichwertig, ja?

Das Team hat nach der Niederlage im Supercup kein Spiel mehr verloren. Es hat jetzt nach zwölf Spielen in Liga, Pokal und CL 10 Siege und 2 Unentschieden, die meisten Tore und Punkte seit langem, und das bei einer absoluten Verletztenseuche. Sorry, aber da sich jetzt zu beschweren ist wirklich lächerlich.

Schau’ dir mal die bisherige Bilanz von City, Real oder Barca an und sag’ mir, ob die besser abschneiden.

Bayern hat auf jeden Fall das schwerere Programm als Dortmund. Und der Sieg bei den Bienchen ist das Formsache!

Trotzdem darf man sich nicht gegen Mannschafften wie Istanbul hinten reindrängen lassen. Man ist dem Geschehen eine Halbzeit komplett hinterhergelaufen. Immer mindestens 1 Schritt zu spät in den Zweikämpfen. Kein Zugriff auf das Spiel. Das ist nicht der Anspruch des FC Bayern, und fliegt uns gegen starke Gegner um die Ohren.

ich finde Tuchel baut mehr auf Konter und auf Spielaufbau das funktioniert halt nur mit ner starken abwer aber man muss auch sagen das die halt ein bisschen müde sind ich meine die abwer hat man immer gleich gespielt du kannst die besten Spieler der Welt haben alle brauchen ne Pause aber im Winter wird hoffentlich nachgelegt aber wenn das Ergebnis so bleibt Dan sage ich auch nix gegen Tuchel

Da wird er sich aber richtig freuen wenn Du ihm wohlgesonnen bist………..

Äääääämmmmmm jetzt mal erlich wie oft hat Tuchel jetzt verloren nicht 1 mal selbst gegen stutgard nicht

Ausgeprägte LRS?

Es ist einfach ein ganz anderer Ansatz als zB von Guardiola, Flick oder Nagelsmann bei Bayern. Bei diesen Trainern war man ohne sehr defensive 6 auch sehr erfolgreich. Ob Tuchels Fußball bei Bayern dann wirklich erfolgreich ist, wird sich dann ab Februar zeigen. Das einzige, das mir persönlich aktuell aber einfach nicht gefällt ist, dass Tuchel erst einmal die halbe Startelf mit Spielern aus anderen Ligen austauschen muss/will, um zufrieden zu sein – das ist aus meiner Sicht nicht der Ansatz, den man beim FC Bayern früher verfolgt hat und der uns immer von Clubs wie Chelsea oder PSG unterschieden hat…

Welche halbe Mannschaft meinst du? Hernandez gegen Kim? Kane gegen den verspäteten (1 Jahr) Lewandowski?
Laimer gegen Sabitzer? Guerreiro als Davies Update und Alternativeim Mittelfeld? Die anderen waren ja alle schon da. Und Laimer hatte noch der Vorgänger eingetütet.
Ausser Kim, Kane und Guerreiro ist doch gar kein Neuer gekommen? Walker konnte nicht geholt werden und mit Palinha hatte es leider nicht geklappt. Ach ja unter ihm kam Krätzig und Pavlovic als Kaderspieler in die Mannschaft .
Wen genau meinst du?
Mazraoui, de Ligt, Upa, Kimmich, Goretzka, Musiala, Coman, Gnabry, Sane, CM, Müller, Tel waren ja alle schon da. Auch Ulreich und Neuer.
Völlig unverständlich deine Einlassung.
Und mit seinen beiden Wünschen, die nicht erfüllt wurden, für RV und DM hat er doch völlig recht.
Auch alle Abgaben waren keine Verschlechterung. Alle Stinkstiefel und Unzufriedenen sind weg. Hernandez, Mane, Pavard, Sabitzer, Gravenberch …
Nur Stani hätte man nicht verleihen sollen.

Davies hatte ich vergessen. Ist ja auch schon 3 Jahre da.

Er will unbedingt noch einen neuen 6er und einen RV. Zusammen mit Kim statt De Ligt und Kane in der Startelf hätte man dann de facto die halbe Mannschaft für Tuchel ausgetauscht. Du musst nicht meiner Meinung sein, es gab in den letzten Jahren dennoch keinen Trainer, der so viele Spieler austauschen wollte und bei dem die Startelf so sehr umgekrempelt wurde. Ich persönlich bin davon eben kein Freund. Nicht mehr, nicht weniger 😉

Laimer hatte ich noch vergessen, aber ok, der wurde schon vor Tuchel verpflichtet.

Guardiola hatte für seine Tite bei Barcelona mit Busquets, bei Bayern mit Martinez/Lahm und bei City Rodri. Flick hatte Martinez und Thiago. Und mit JN war man nicht erfolgreich.

Martínez hat bei Flick überhaupt keine Rolle mehr gespielt und war bei Guardiola auch nur am Anfang gesetzt. Lahm war nur mal kurzzeitig auf der 6 und ist bestimmt kein Spieler, den man in dieser Rolle als Holding Six bezeichnen könnte.

Besser als falsche Retrospektive wäre keine Retrospektive. Martinez hat bei Guardiola gut 400 Tage mit KB, Meniskussriss und Leisten OP gefehlt, aber sonst bei Guardiola gespielt, wenn er gesund und fit war. Aufgrund seiner Verletzung kam 2014 Xabi Alonso – der Inbegriff eines def 6ers.

Und Thiago war ja sozusagen der erste echte 8er, den man bei Bayern hatte und mit Sicherheit kein defensiver 6er.

So? Thiago war also der erste 8er bei Bayern? Frag mal Kroos, Schweinsteiger, Hojbjerg wie die das sehen. Allen Genannten gemein ist übrigens, dass sie in jungen Jahren offensiver gespielt haben und mit zunehmender Erfahrung zentraler und defensiver.

Endlich mal eine sachliche Einschätzung. Scholl hatte immer schon Sachverstand. Ich freue mich darauf, wenn TT eine sehr gute Holding Six bekommt und vielleicht noch einen schnellen RV . Dann wird sein taktisches Geschick noch mehr hervortreten. TT stabilisiert das Bayernspiel immer mehr. Auch scheinen langsam mehr und mehr Spieler sich voll auf ihn einzulassen. Zum Anfang waren es vor allem Sane und Tel,die er dadurch besser machte. Auch Musiala hatte etwas Zeit gebraucht, wird aber immer besser im Tuchel-System. Kane passt auch hervorragend in dieses System.
Ich hoffe sehr,daß Scholl sich wieder öfter meldet. So angenehm im Vergleich zu Dampfplauderern wie Diddi Hahmann.

Nagi hätte schon der Kane gereicht.

Sorry, aber Goretzka und Gnabry haben zu hoch dotierte Verträge, die nicht im Verhältnis zu ihren Leistungen stehen. Sie haben sich damit selber zu verkaufskandidaten gemacht. Bitte beide abgegeben, einen 6er holen und mit Musiala und Davies verlängern.

ich glaube beide wollen weg, man muss über Ersatz nachdenken, wie Wirtz z.B.

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!