Sammer knallhart: Kahn hatte den falschen Job!

Sebastian Mittag
Foto: Getty Images

Matthias Sammer kommt zu einem deutlichen Urteil über die Zeit von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern. Auch über die frühere Rolle von Hasan Salihamidzic als Sportvorstand wundert er sich.

Für Matthias Sammer war Oliver Kahn eine Fehlbesetzung als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern.

Der frühere FCB-Sportvorstand sagte im Podcast „Phrasenmäher“ der „Bild“: „Ich habe mich gefragt – und niemand möge mir das Verübeln – ist Oliver Kahn wirklich ein CEO? Oder ist er nicht eigentlich ein Sportvorstand? Unabhängig davon, ob er das will, oder nicht.“

Der 56-Jährige meinte weiter: „Oliver ist unbestritten ein Sieger, ein Anführer, er weiß alles im Fußball und hat ein Näschen. Natürlich ist er – typisch Torhüter – auch ein bisschen eigen in seiner Persönlichkeit.“

Auf die Frage, ob Kahn also den falschen Job gehabt habe, antwortete Sammer: „Ich habe mit ihm darüber gesprochen und auch, wenn er es komplett anders sieht – in meinen Augen ist das so.“

Sammer: Salihamidzic nicht der richtige Bayern-Sportvorstand

Auch zu Hasan Salihamidzic, der nach der vergangenen Saison als Sportvorstand der Bayern gehen musste, hat Sammer eine klare Meinung:  „Ich finde, er ist ein Sieger, aber er ist kein klassischer Anführer – das war er nie. Er war früher ein Individualist, wurde dann zum Teamplayer, der immer alles für die Mannschaft investiert hat. Er hat alles gewonnen, ich schätze ihn sehr. Dennoch habe ich verwundert wahrgenommen: Sportdirektor? Sportvorstand? Diese absolute Führungsposition ist möglicherweise gar nicht sein Naturell und daher war es aus meiner Sicht nicht die richtige Konstellation.“

Sammer findet, dass weiterhin Ex-Spieler an der Spitze der Führungsetage bei Bayern München eingebunden sein müssen – auch wenn Ehrenpräsident Uli Hoeneß daran zuletzt Zweifel angemeldet hatte: „Es hat mich erschreckt, als Uli Hoeneß zuletzt sagte: Vielleicht muss ich umdenken, dass immer ein Fußballer die führende Position in einem Verein übernehmen muss“, sagte Sammer: „Ich wollte ihn direkt anrufen und ihm zurufen: ‚Uli, bitte denke nicht anders! Das wäre ein Riesen-Fehler! Vielleicht war die Konstellation beim FC Bayern zuletzt nicht richtig, aber geh‘ nicht von deinem Denken weg!'“

Der Europameister von 1996 machte deutlich: „Die wichtigste sportliche Führungsposition muss ein Fußballer bekleiden. Kein Manager, kein Finanz-Chef, kein McKinsey-Berater oder Silicon-Valley-Typ. Das wäre eine Bankrott-Erklärung für den Fußball und man sieht bereits an vielen Beispielen, wo Manager-Typen statt Fußballer am Werk sind, dass es dem deutschen Fußball nicht gutgetan hat.“

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