Nach der Pokal-Blamage beim 1. FC Saarbrücken suchen die Bayern weiterhin nach Erklärungen für die 1:2-Niederlage gegen den Drittligisten. Aus Sicht von Ex-Bayern-Profi Lothar Matthäus ist Thomas Tuchel maßgeblich an der Pleite beteiligt. Demnach hat sich der FCB-Coach bei seiner Aufstellung verzockt.
Kein Kane, kein Musiala, kein Coman, kein Laimer: Thomas Tuchel hat seine Startelf bei der gestrigen 1:2-Pokal-Pleite in Saarbrücken ordentlich durchgemischt. Der FCB-Coach begründete die vielen Wechsel unter anderem mit der Tatsache, dass einige Spieler angeschlagen waren. So plagte sich Stürmer-Star Kane mit Oberschenkelproblemen herum. Musiala war die Tage zuvor erkältet und Coman beim Bundesliga-Spiel gegen Darmstadt umgeknickt.
Mit Bouna Sarr und Frans Krätzig durften zwei Spieler starten, welche in dieser Saison noch nie von Anfang an gespielt hatten. Sarr ersetzte Mazraoui hinten rechts in der Viererkette und stand erstmals seit gut zwei Jahren wieder in der Bayern-Startelf. Youngster Krätzig wiederum feierte sein Startelf-Debüt für die Bayern.
„Ich hätte an seiner Stelle meine beste Elf aufgeboten“
Tuchel hatte erst Mitte der zweiten Halbzeit mit Coman, Gnabry, Laimer und Musiala neue Impulse von der Bank gebracht. Aus Sicht von Ex-Bayern-Profi Lothar Matthäus war dies die falsche Taktik. Der 62-Jährige machte deutlich, dass Tuchel mit seiner Aufstellung einen Fehler begangen hat: „Thomas Tuchel hat sich in Saarbrücken verzockt. Ich hätte an seiner Stelle meine beste Elf aufgeboten und nach 50, 60 Minuten rotiert. Harry Kane überhaupt nicht zu bringen und dann auszuscheiden – das ist unglücklich“, betonte Matthäus im Gespräch mit der „BILD“.
Auch TV-Experte Bastian Schweinsteiger kritisiert Tuchel für seine vielen Wechsel: „Du muss die ersten 45 Minuten mit der besten Mannschaft spielen und dann auswechseln“, erklärte dieser nach dem Spiel. „Die erste Elf, die gespielt hat: Vielleicht reicht es nicht“, so Schweinsteiger.
Vor allem die Tatsache, dass Kane überhaupt nicht zum Einsatz kam, sorgt für Unmut bei den FCB-Fans. Tuchel wollte den Engländer eigenen Aussagen zufolge erst in der Verlängerung einwechseln: „Es gab nur noch eine Auswechslung. Ich wollte bis zur Verlängerung warten und wollte prüfen, ob alle bis zum Ende spielen können.“