Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen wünscht sich, dass wieder mehr Talente den Sprung in die Profimannschaft des FCB schaffen. Als Vorbild für den aktuellen Trainer Thomas Tuchel nennt Dreesen dabei den früheren Coach Louis van Gaal.
Als am Ende der Transferperiode im Sommer mehrere Deals geplatzt waren und Tuchel öffentlich Verstärkungen für seinen Kader gefordert hatte, antwortete ihm Dreesen, er müsse nun eben kreativ werden.
Angesprochen darauf sagte Dreesen nun in der Münchner tz: „Da habe ich etwas gesagt (lacht). Aber ich habe es genauso gemeint. Wenn wir uns mal zurückerinnern an Louis van Gaal: Da sind junge Talente rausgekommen. Den Bogen sollte man also genau von da aus spannen – Thomas und ich tauschen uns in einem wirklich guten Miteinander aus, wir haben eine stabile Vertrauensbasis.“
Machen Pavlovic und Krätzig den nächsten Schritt?
Dreesen erklärte mit Blick auf den immer wieder von Ausfällen gebeutelten Kader: „Wir haben im Moment in der Abwehr eine Sondersituation, die nicht vorhersehbar war. Natürlich stößt der Kader im Falle von Verletzungen an gewisse Grenzen. Aber solche Situationen sind gemacht für die jungen Talente.“
Der CEO des FC Bayern nannte einige Beispiele aus der Vergangenheit: „Erinnern wir uns an Alphonso Davies, der David Alaba auf links ersetzte! Erinnern wir uns an Jamal Musiala, der reinkam, als Philippe Coutinho, Thiago und Serge Gnabry verletzt waren!“
Dreesen nannte auch aktuelle Bayern-Talente, die er für einen solchen Schritt im Blick hat: „Jetzt bekommen Frans Krätzig und Aleksandar Pavlovic ihre Chancen, und das sind auch die Geschichten, die wir als Klub schreiben wollen.“
Dreesen über Tuchel: „100-prozentige Unterstützung“
Über die häufige Kritik an Trainer Tuchel sagte Dreesen: „Thomas hat jetzt über die Wochen so viel Kritik einstecken müssen. Wir gewinnen am laufenden Band, es ist der beste Bundesligastart seit acht Jahren, wir haben 38 Tore in der Liga geschossen, stehen als Gruppensieger im Achtelfinale der Champions League.“
Das Pokal-Aus in Saarbrücken schmerze immer noch: „Das tut richtig weh! Dem Trainer, jedem Spieler, uns. Verdammt nochmal! Wir wollten nach Berlin fahren und diesen Pokal gewinnen! Aber es ist ungerecht, dass sich dann sofort Kritik und Häme ausschüttet, die wenig Maß kennt. Hätte Thomas mich vorher gefragt, hätte ich in kompletter Überzeugung gesagt: Du hast die 100-prozentige Unterstützung vom Club – und von mir. Mach es genauso!“