Am letzten Tag der Transferperiode im Sommer bekleckerten sich die Verantwortlichen des FC Bayern nicht gerade mit Ruhm. Für mehrere Positionen hatte man Neuzugänge an der Angel, am Schluss stand man mit leeren Händen da.
Joao Palhinha war sogar schon in München und musste wieder zurück zum FC Fulham. Auch mit den Verteidigern Trevoh Chalobah vom FC Chelsea und Armel Bella-Kotchap vom FC Southampton konnte man keinen Deal unter Dach und Fach bringen.
Für den Bayern-Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen sind die Erinnerungen daran nicht schön. Er sagt der Münchner tz darüber: „Es ist klar, dass ich die letzten zwei Tage vor Transferschluss so nicht noch einmal erleben möchte. Das war nicht vergnügungssteuerpflichtig und es war vor allem sehr ärgerlich. Trotzdem müssen wir jetzt damit umgehen.“
Dreesen schwärmt von Kane
Nach den Freistellungen des damaligen Sportvorstands Hasan Salihamidzic und des früheren CEOs Oliver Kahn wurde eine Transfer-Taskforce gegründet, die sich um Neuzugänge kümmern sollte. Dreesen, der der Task Force auch selbst angehörte, erklärte dazu: „Diese Taskforce hat sehr viele sehr gute Sachen gemacht, beim Kaufen und beim Verkaufen. Sie wurde in einer Situation geschaffen, als wir keinen Sportdirektor hatten.“
Die größte Leistung des Gremiums war sicherlich die Verpflichtung von Harry Kane. Dreesen sagte zu dem Mega-Deal, der rund 100 Millionen Euro kostete: „Wir hätten – für unsere Verhältnisse – nie in dieses oberste Regal gegriffen, wenn wir uns nicht sicher gewesen wären, was Harry unserem Klub geben kann.“
Kane zeigt großartige Leistungen im Bayern-Trikot, Dreesen ist deshalb mit dem Transfer hochzufrieden: „Unsere Rechnung geht nun auf. Dass es so schnell in dieser Art und Weise geht, ist aber auch für uns nahezu unfassbar“, schwärmte er: „Da geht es um die Tore, die Assists, und vor allem darum, wie er unser Spiel verändert. Er macht uns weniger ausrechenbar – auch das zeigt die Statistik: Neben seinen 15 Toren haben wir in der Bundesliga noch 23 weitere geschossen. In der Offensive leistet jeder seinen Beitrag, auch dank Harry. Das nährt unser aller Hoffnung.“