Um die Position von Joshua Kimmich gab es schon beim FC Bayern Diskussionen. Trainer Thomas Tuchel forderte öffentlich einen neuen Sechser, obwohl sich Kimmich selbst als solchen sieht. Nach der Pleite gegen die Türkei gibt es nun im DFB-Team Kritik an Kimmich.
Die 2:3-Heimniederlage in Berlin gegen die Türkei war für die ganze deutsche Nationalmannschaft eine Enttäuschung. Auch die Mittelfeldzentrale bestehend aus Bayern-Star Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan vom FC Barcelona konnte nicht überzeugen. Kimmich wurde in der 71. Minute von Bundestrainer Julian Nagelsmann ausgewechselt, für ihn kam sein FCB-Kollege Leon Goretzka.
Nach der Partie kritisierte Lothar Matthäus die Leistung des Duos Kimmich/Gündogan: „Gündogan und Kimmich, das hat man auch bei der Weltmeisterschaft gesehen, passen auf der Doppelsechs nicht zusammen, weil sie sich zu ähnlich sind. Das sind zwei große Spieler, ich würde fast sagen Weltklassespieler, aber die tun sich nicht gut, wenn sie zusammenspielen“, erklärte der Rekordnationalspieler in seiner Funktion als TV-Experte bei RTL.
Matthäus wünscht sich Leon Goretzka oder wie in den letzten Länderspielen in den USA Pascal Groß neben Gündogan oder Kimmich: „Ein Sechser, der vor der Abwehr aufräumt, das ist weder Gündogan noch Kimmich“, sagte Matthäus.
Kimmich muss wohl um seinen EM-Stammplatz zittern
Nach Informationen der BILD steht Kimmich in den aktuellen Spielen unter Beobachtung, sich neben Gündogan zu beweisen, nachdem das Duo Gündogan und Pascal Groß (Brighton & Hove Albion) so gut funktionierte.
In dem Bericht heißt es weiter, Kimmich sei nicht mehr zu 100 Prozent gesetzt und müsse nun um seinen eigentlich sicher geglaubten Platz in der EM-Startelf zittern und kämpfen.
Bundestrainer Julian Nagelsmann sagte nach der Niederlage gegen die Türkei über Kimmich und Gündogan: „Ich halte von beiden extrem viel, das ist das allerwichtigste. Aber natürlich müssen wir immer auch gucken, was der Gegner uns anbietet und was das Spiel verlangt.“
Der frühere Coach des FC Bayern weiter: „Das ist niemals despektierlich irgendeinem Spieler gegenüber, aber ich habe immer gesagt: Es ist keiner gesetzt. Jeder ist eingeladen, sein Bestes zu geben und demnach stelle ich auf.“
Der Bundestrainer ergänzte: „Einem Spieler einen Freifahrtschein zu geben, da sehe ich die Sinnhaftigkeit nicht dahinter. Jeder muss sich zerreißen und dann müssen wir schauen, dass es passend zum Gegner gut funktioniert. Und dann werden wir hoffentlich auch die richtige Entscheidung treffen.“