Reschke über Bayerns Winter-Transfers: „Kann nerven ohne Ende“

Lukas Wolfsteiner
Foto: IMAGO

In knapp zwei Wochen startet die Winter-Transferperiode, in der die Verantwortlichen des FC Bayern die Mannschaft schlagkräftig verstärken wollen. Laut Michael Reschke, ehemaliger Technischer Direktor des deutschen Rekordmeisters, wird dies kein einfaches Unterfangen.

„Kein Club und kein Verantwortlicher wird im Winter gerne auf dem Transfermarkt aktiv“ – das ist die klare Meinung von Michael Reschke, der selbst jahrelang als Manager bei Vereinen wie Bayer Leverkusen, Schalke 04 und eben auch den Bayern aktiv war. “Der FC Bayern will ja keine Bratwürste, keinen Ergänzungsspieler vom Ergänzungsspieler, sondern Profis mit Qualität in der K.o.-Phase der Champions League bestehen zu können. Und diese Situation treibt die Ablösesummen“, so der 66-Jährige im Interview mit der tz. 

Als Verein, der im Winter dringend Verstärkungen benötigt, befindet man sich aus Reschkes Sicht in einer sehr komplizierten Lage, die den Verantwortlichen oft alles abverlangt: „Vermutlich verhandeln die Bayern aktuell mit mehreren Kandidaten und sie müssen Entwicklungen bei anderen Clubs immer im Auge behalten. Das kann extrem zäh werden und nerven ohne Ende. Als Manager muss man dann hasardieren, Löcher stopfen und jeden Tag auf veränderte Situationen reagieren können.“

Reschke sieht Probleme im Bayern-Kader

In Bezug auf die öffentlichen Forderungen von Neuzugängen von Trainer Thomas Tuchel zeigt sich Reschke verständnisvoll: „In der Rückrunde entscheiden sich die Meisterfrage und die für Bayern extrem wichtigen K.o.-Runden der Champions League. Die Kadergröße der Münchner ist für ganz hohe Ansprüche auf Kante genäht. Wenn zwei, drei Schlüsselspieler ausfallen, wird es extrem problematisch, eigentlich kaum lösbar. Hinzu kommt im Januar die Problematik mit den Abstellungen für den Afrika- und Asien-Cup.“

Der mittlerweile als Europa-Chef der Berater-Agentur CAA Stellar tätige Reschke lässt sich außerdem zu einer Prognose hinreißen und zeigt sich „überzeugt, dass die Bayern Verstärkungen bzw. echte Alternativen im Winter suchen“ und erwartet „mindestens zwei Transfers“ der Münchner.

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