Fehlt Thomas Tuchel in Deutschland die Wertschätzung? Das ließ der Cheftrainer des FC Bayern durchblicken, als er darauf in einem Interview angesprochen wurde. Dabei kritisierte der 50-Jährige die allgemeine Mentalität in Deutschland, der sich speziell Trainer und Spieler ausgesetzt sehen.
Auf die Frage, ob Thomas Tuchel in England mehr Wertschätzung erfuhr, musste der Bayern-Trainer im Interview mit ESPN kurz überlegen, bevor er dann aber recht überzeugt antwortete: „Ja, ziemlich einfache Frage, ja“, um noch weiter auszuführen: „Ich habe das Gefühl, dass wir in Deutschland sehr kritisch miteinander sind. Speziell mit Spielern, mit Trainern. Nicht nur mit mir.“
Do you feel more appreciated in England than you are here?
Tuchel: "Yeah"
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— Bayern & Germany (@iMiaSanMia) January 15, 2024
Tuchel: „Schwer, aus einer Schublade zu entkommen“
Warum das genau so ist, ergänzte der frühere Abwehrspieler ebenfalls: „Es ist sehr schwer, aus einer Schublade zu entkommen, sobald man einmal in dieser Schublade ist, wie wir in Deutschland sagen. Es gibt ein Bild und dieses Bild gibt es dann über Jahre hinweg. Ich spürte mehr Wertschätzung in England. Das ist einfach ein Fakt“, sagte Tuchel weiter.
Zuletzt sah sich Thomas Tuchel speziell von den Sky-Experten Dietmar Hamann und Lothar Matthäus deutlicher Kritik ausgesetzt. Doch auch während seiner Zeit bei Borussia Dortmund polarisierte der Trainer medial, was unter anderem auch Grund für seinen unfreiwilligen Abschied beim BVB war.
Möglicherweise erfuhr Tuchel auf der Insel auch mehr Anerkennung, weil er mit einem englischen Klub bereits die Champions League gewinnen konnte – 2021 als Trainer des FC Chelsea, wo er dann 2022 entlassen wurde.