Nach der Heimniederlage gegen Bremen und dem anwachsenden Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen ist die Stimmung beim FC Bayern angespannt. Der weiter andauernde Stimmungsboykott der Fans gegen die DFL dürfte die Stimmung im Stadion nicht verbessern. Bayerns Cheftrainer Thomas Tuchel äußerte sich dazu in der Pressekonferenz vor dem Nachholspiel gegen Union Berlin klar und deutlich.
„Selbstverständlich ist das ein Nachteil“, erklärte Tuchel bezüglich des Stimmungsboykotts. „Sie werden keinen Trainer finden, der das nicht so empfindet. Gerade in schwierigen Momenten wünscht sich jeder einzelne Spieler und jeder von uns eine Stimmung, die elektrisch ist und die einen pusht.“
Tuchel zeigte aber auch teilweise Verständnis für die Fans: „Wenn es Gründe für diesen Boykott gibt, dann ist das eben so. Sie werden aber keinen Spieler bei uns finden, der sich nicht von der ersten bis zur letzten Minute die Unterstützung wünscht.“
Weiter hob er auch die Bedeutung der Fans für die Mannschaftsleistung hervor: „Wenn wir in unser Stadion kommen und die Situation schwierig ist, spielt unser Gegner auch gegen unser Publikum an. Im Moment ist das nicht der Fall.“
„Es wird mal wieder Zeit für ein Heimspiel mit Enthusiasmus“, hatte Tuchel bereits nach dem Erfolg gegen die TSG Hoffenheim gesagt und damit auf den anhaltenden Stimmungsboykott angespielt. Die Fans reagierten auf Tuchels Äußerungen mit der Ankündigung, ihre Proteste fortzusetzen. Sie betonen ihre Entschlossenheit, gegen den „weiteren Ausverkauf und negativen Einfluss von außen auf unseren Fußball zu kämpfen.“
Ultras mit klarer Botschaft: „Nein zu Investoren in der DFL!“
Seit dem 15. Bundesligaspieltag protestieren die Fans der Bundesligisten, um ihre Unzufriedenheit mit der DFL-Zustimmung für den geplanten Investoreneinstieg auszudrücken. Zudem gibt es immer wieder Plakate und Schriftzüge gegen die Deutsche Fußball Liga. Ein Banner im Heimspiel gegen Hoffenheim in der Südkurve lautete: “Es ist noch nicht zu Ende – Nein zu Investoren in der DFL!”
Die Fans befürchten, dass die kulturelle Identität und die Basis des Fußballs – die Fans – durch die fortschreitende Kommerzialisierung gefährdet werden könnten. Die DFL dagegen sieht in der Öffnung für Investoren die Chance, die Ligen digitaler und internationaler aufzustellen und die finanzielle Konkurrenzfähigkeit zu sichern.