Tuchel oder Stars? Bayern muss eine Grundsatz-Entscheidung treffen

Luca Utz
Foto: IMAGO

Beim deutschen Rekordmeister bahnt sich eine Entscheidung über die grundsätzliche Orientierung der Zukunft an. So müssen sich die Bayern-Verantwortlichen wohl zwischen der eigentlich geplanten Zukunftsvision des Clubs und der von Chefcoach Thomas Tuchel entscheiden. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt scheint es nicht so, als könnte man an den geplanten Führungskräften und dem Trainer festhalten.



Laut Sport BILD müssen sich die Bayern-Bosse wohl in Zukunft zwischen Thomas Tuchel und den eigenen Top-Stars entscheiden. Die FCB-Verantwortlichen stehen demnach vor einer Grundsatzentscheidung im Sommer. Entweder hält man an Tuchel fest und gestaltet den Kader grundlegend um oder trennt sich vom Trainer und vertraut auf die aktuellen Leistungsträger.

Vor der Ankunft des 50-Jährigen soll man an der Säbener Straße eine klare Vision von der Zukunft des Klubs vor Augen gehabt haben. So sollte ein Übergang der Führungskräfte von den aktuellen Kapitänen Manuel Neuer und Thomas Müller hin zu Joshua Kimmich und Leon Goretzka erfolgen. Dabei sollte das „Gewinner-Gen“ der Leistungsträger der letzten Dekade an die neue Generation weitergegeben werden. Nachdem die Mittelfeld-Achse zunächst in den Mannschaftsrat aufgenommen wurde, sollten die beiden zum Herz der Bayern heranwachsen und für Jahre Impulse aus dem Zentrum senden.

Zukunftsträger stehen nicht hinter Tuchel

Zudem wurde Matthijs De Ligt als Wunschspieler von Ex-Bayern-Boss Hasan Salihamidzic als zukünftiger Abwehrchef von Juventus Turin geholt, um die nächsten Jahre zu prägen. Die Realität unter Thomas Tuchel gestaltet sich jedoch ganz anders als in den Visionen der Chefetage. Unter den fünf geplanten Zukunftsträgern steht mit Manuel Neuer nur noch einer komplett hinter Tuchel. Der Kapitän des deutschen Rekordmeisters schätze, dass der Trainer sich nicht von außen beeinflussen lässt.

Unterdessen ist Thomas Müller nur noch Rotationsspieler unter Tuchel und plant, seine Karriere 2025 zu beenden. De Ligt ereilt ein ähnliches Schicksal. Als klarer Abwehrchef der vergangenen Saison muss sich der 24-Jährige hinter Dayot Upamecano und Minjae Kim anstellen. Neben den Ausfällen der beiden Verteidiger spielte der Niederländer in dieser Saison kaum eine Rolle und zweifelt an seiner Zukunft beim deutschen Rekordmeister. Währenddessen erhalten Joshua Kimmich und Leon Goretzka zwar ihre Spielzeit, spüren jedoch nicht das Vertrauen des Trainers und büßen an Souveränität ein.

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