Thomas Tuchel wird den FC Bayern am Ende der Saison verlassen, dies steht seit vergangenem Mittwoch fest. Die Frage ist jedoch: Haben sich die Münchner und der 50-Jährige einvernehmlich getrennt, so wie es der Klub bekannt gegeben hat? Die jüngsten Interviews von Tuchel lassen Raum für Spekulationen. Klubchef Jan-Christian Dreesen hat nun auf die Aussagen seines scheidenden Cheftrainers reagiert.
An der Säbener Straße hatte man nach der Bekanntgabe der Trennung von Thomas Tuchel zum Saisonende gehofft, dass etwas mehr Ruhe einkehren wird. Dieser Plan ist nur bedingt aufgegangen. Das Aus von Tuchel beim deutschen Rekordmeister sorgt weiterhin für viel Gesprächsstoff. Vor allem die Frage, ob es sich um eine einvernehmliche Trennung handelt, wie die Bayern erklärt haben.
Ausgerechnet Thomas Tuchel hat mit einem Interview nach dem Bundesliga-Spiel gegen Leipzig die Gerüchteküche neu angeheizt. Der FCB-Coach wurde von Sky-Moderator Patrick Wasserziehr gefragt, ob es für ihn denkbar gewesen wäre, auch in der kommenden Saison auf der Trainerbank in München zu sitzen. Tuchel versuchte, der Frage zunächst auszuweichen: „Haha. Da ist so viel Konjunktiv drin, da bin ich nicht mehr mitgekommen mit der Frage.“
Auf die erneute Nachfrage von Wasserziehr wurde Tuchel etwas deutlicher: „Naja gut, der Vertrag wäre ja noch ein Jahr länger gegangen. Dann haben Sie es ja selbst beantwortet“, beendete dieser das Gespräch.
„Thomas nimmt kein Blatt vor den Mund“
Tuchel hatte bereits auf der Spieltags-PK betont, dass es für ihn nicht wirklich eine andere Option gab. Schließlich sei er „nur ein Angestellter des Vereins“. Heißt im Klartext: Er konnte sein Aus beim FC Bayern nicht mehr verhindern.
Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, wurde in der Mixed Zone der Allianz Arena mit den Aussagen seines Trainers konfrontiert und machte dabei deutlich, dass die Entscheidung im Einvernehmen zwischen Klub und Trainer getroffen wurde: „Thomas ist, wie Sie auch geschrieben oder berichtet haben, jemand, der kein Blatt vor den Mund nimmt, der eine Meinung hat, die er auch vertritt. Wenn er nicht der Meinung gewesen wäre, hätten wir nicht zusammen in einer Presseerklärung gesagt, dass wir uns einvernehmlich trennen“, sagte der 56-Jährige.