Auch wenn der Rückstand auf Bayer Leverkusen weiterhin acht Zähler beträgt, haben die Bayern-Bosse die Deutsche Meisterschaft noch nicht abgeschrieben. Klar ist allerdings: für den Meistertitel bräuchten die Bayern eine historische, nie da gewesene Aufholjagd.
Noch nie konnte eine Mannschaft in den letzten elf Spielen einer Bundesliga-Saison einen Rückstand von acht Punkten aufholen – allein dieser Fakt zeigt, dass den Bayern eine Mammutaufgabe bevorsteht, möchte man Bayer Leverkusen tatsächlich noch abfangen.
Es gibt jedoch auch eine Statistik, welche Thomas Tuchel und seiner Mannschaft Mut macht: insgesamt 14-mal stand der spätere Meister in der Bundesliga-Historie am Ende des 23. Spieltags nicht auf dem ersten Platz der Tabelle.
FC Bayern: Meister der Aufholjagd
Auch die Saison 1985/86 könnten die Bayern-Stars als Inspiration dienen. Wenn man die besagte Saison auf die Drei-Punkte-Regel umrechnet, lag Werder Bremen zum identischen Zeitpunkt im Vergleich zu den Bayern der Gegenwart sechs Punkte vor dem Tabellenzweiten, der am Ende deutscher Meister wurde. Doch wer war es, der die Werderaner noch vom sicher geglaubten Meistertitel trennte? Die Münchner Bayern! Hier ist jedoch anzumerken, dass sich dies in der Saison 1992/93 umkehrte. Die Bayern standen mit 47 Punkten sechs Punkte vor den Hanseaten an der Tabellenspitze, doch Bremen (41 Punkte) konnte sich am Ende zum Meister krönen.
Insgesamt acht Mal gelang dem FCB in der Vergangenheit eine Aufholjagd, die letztlich zur deutschen Meisterschaft führte. Dies geschah in den Spielzeiten 71/72, 79/80, 80/81, 85/86, 93/94, 96/97, 2009/10 und 2018/19. Mit Bayer Leverkusen hatte man sich indes in der Saison 2009/10 schon intensiv duelliert. Die Leverkusener führten die Tabelle damals punktgleich mit den Bayern an. Doch bis Spieltag 34 fiel die Werkself zurück und landete letztlich auf dem vierten Tabellenplatz. Nach der Last-Minute-Meisterschaft in Köln in der vergangenen Saison wäre eine Meisterschaft 2023/24 umso sensationeller.