Gespräche über TV-Deal: FC Bayern trifft sich mit DAZN-Boss

Tim Schoster
Foto: IMAGO

Inmitten der laufenden Diskussionen über die Übertragungsrechte der Bundesliga für die Spielzeiten 2025 bis 2029 hat der FC Bayern München aktiv Gespräche aufgenommen. Vertreter des Vereins trafen sich offenbar kürzlich mit dem Eigentümer von DAZN, Leonard Blavatnik, um die aktuelle Situation und mögliche Lösungen zu besprechen.



Die Vergabe der Übertragungspakete ab der Bundesliga-Saison 2025/26 steht derzeit still. DAZN reichte ein Angebot von 400 Millionen Euro für das Rechtepaket B ein, welches die attraktiven Samstags- und Freitagsspiele umfasst. Jedoch lehnte die DFL das Angebot ab, weil es nicht den formalen Anforderungen entsprach. Dies führte zu einer Anfechtung durch DAZN und einer vorübergehenden Aussetzung des Vergabeprozesses​.

Angesichts drohender finanzieller Einbußen, die durch den verzögerten Prozess entstehen könnten, ergriff der FC Bayern nun offenbar die Initiative. Am Rande der Infinity League in München trafen sich Bayern-Verantwortliche nach Informationen der Münchner tz mit DAZN-Eigentümer Leonard Blavatnik. Die Münchner wollten dabei eine Lösung für die aktuell festgefahrene Situation diskutieren. Für die 36 Erst- und Zweitligaklubs stehen potenziell 320 Millionen Euro auf dem Spiel. Diese Summe bot DAZN für die Übertragungsrechte​.

Jahrelanger Rechtsstreit droht

Das von DAZN angestrengte Schiedsverfahren könnte sich bis August hinziehen. Sollte keine Einigung erzielt werden, könnte der Fall vor ein öffentliches Gericht gelangen. Dies würde einen jahrelangen Rechtsstreit nach sich ziehen. Dabei würden die finanziellen Planungen der Klubs erheblich beeinträchtigt werden, da die Einnahmen aus den TV-Rechten eine wesentliche Finanzierungsquelle darstellen​.


Ein langwieriger Rechtsstreit könnte die Vereine zwingen, Rückstellungen zu bilden und nur einen Teil der generierten Einnahmen auszuschütten. Dabei wären erhebliche finanzielle Einbußen zu erwarten und die wirtschaftliche Stabilität vieler Vereine wäre gefährdet. Bereits jetzt spekulieren viele über neue Bieter. Globale Medienunternehmen oder eine eigene Streaming-Plattform der DFL könnten den finanziellen Druck mindern​.

Der FC Bayern und die anderen Bundesligaklubs hoffen auf eine schnelle und faire Lösung des Konflikts. Nur so wäre die Planungssicherheit für die kommenden Saisons gewährleistet und die wirtschaftlichen Grundlagen des deutschen Fußballs gesichert.

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