Sportvorstand Max Eberl vom FC Bayern spricht über seinen Plan für die Zukunft und erklärt, wie die Münchner zurück in die Erfolgsspur wollen.
Nach einer Saison ohne Titelerfolg soll Max Eberl die Bayern wieder auf Spur bringen. Der 50-Jährige machte im Gespräch mit der WELT deutlich, dass die abgelaufene Spielzeit nichts am Selbstverständnis der Münchner ändert: „Was ist der rote Faden bei Bayern München? Der rote Faden ist, dass du Deutscher Meister werden musst, den Pokal holen und in der Champions League weit kommen sollst. Das sind jede Saison die Ziele, und daran ändert auch eine titellose Saison nichts“.
Laut dem Sportvorstand der Münchner wird es trotz der misslungenen letzten Saison dabei bleiben, dass der FC Bayern als Favorit in jedes Spiel geht: „Es wird immer so sein, dass der FC Bayern der Gejagte ist – der Klub, an dem sich alle orientieren. Die Konkurrenten werden jedes Spiel gegen uns wie ein Finale angehen – und als FC Bayern bist du immer Favorit.“
„Es müssen Wege neu gedacht werden“
Ganz ohne Richtungswechsel wird das dem 50-Jährigen zufolge aber nicht möglich sein: „Klar ist aber, dass wir natürlich auch neue Dinge anschieben wollen, deshalb das Wort Evolution.“
Mit den Bayern-Bossen ist sich Eberl darüber einig, „dass wieder mehr Jungs von unten oben ankommen müssen. Gute Jungs brauchen Chancen. Es müssen Wege neu gedacht werden.“
Beispielhaft erklärt Eberl dabei: „Ein 16-Jähriger wird bei den Profis nicht unbedingt gleich Fuß fassen. Bedeutet: Wir möchten ihn elementar begleiten – möglicherweise ausleihen, damit er dann letztendlich bei uns ankommt. Der Fokus geht künftig noch mehr auf den Campus und auf die Jugend.“

Auf dem Weg zu den nächsten Titeln soll allerdings auch weiterhin nachhaltig gearbeitet werden: „Aber wir dürfen nicht nur kurzfristig denken und jetzt drei oder vier 30 Jahre alte Spieler holen, die vielleicht den schnellen Erfolg versprechen. Das ist nicht unsere Intention.“
Als ersten Schritt dahin gilt laut Eberl bereits die Verpflichtung von Michael Olise: „Unser Ansatz ist es, einen Kader zu bauen, beispielsweise mit einem 22-jährigen Michael Olise, mit dem wir die nächsten Jahre erfolgreich sein können.“
Die Verantwortlichen werden sich demnach „nicht beirren lassen“, sondern stattdessen auf einen Plan setzten: „Mit dem wir mittel- und langfristig Erfolg haben wollen.“