Bobic nimmt Kane in Schutz: „Das ist oberstes Regal“

Tim Schoster
Foto: IMAGO

Harry Kane stand zuletzt vor allem in England stark in der Kritik, nachdem er mit der Nationalmannschaft nur knapp den EM-Titel verpasst hatte. Ex-Nationalspieler und DAZN-Experte Fredi Bobic zeigt dafür wenig Verständnis.



Zwar stellte auch Bobic im Rückblick auf die vergangene Saison fest, dass Kanes Torquote in der zweiten Hälfte der Saison nachließ, dennoch betonte er in einem Gastbeitrag für den kicker: „Kane verkörperte auch in der Rückrunde Weltklasse.“ Seine Leistungen seien unvermindert auf höchstem Niveau gewesen, auch wenn er im Viertel- und Halbfinale der Champions League nur per Elfmeter traf und bei der Europameisterschaft mehrmals vorzeitig ausgewechselt wurde.

Die Bewertung des Fachmagazins kicker, das Kane in die „Internationale Klasse“ statt in die „Weltklasse“ einstufte, hält Bobic für unzureichend. Für ihn gehört Kane zur absoluten Elite: „Sein herausragender Abschluss, sein Gespür im Strafraum, seine Gabe, sich ins Mittelfeld zurückfallen zu lassen und Bälle nicht nur zu verwerten, sondern auch zu verteilen – all das ist oberstes Regal“, so der ehemalige Stuttgarter.

Bayern hat „trotz Kane keinen Titel geholt“

In der letzten Spielzeit erzielte Kane 44 Tore in 45 Pflichtspielen. Dabei wurde er mit 36 Toren auch Torschützenkönig in der Bundesliga. Nur Robert Lewandowski und Gerd Müller erzielten in der Historie der Liga in einer Saison mehr Tore. Dennoch blieb der FC Bayern titellos.

„Der FC Bayern hat nicht wegen, sondern trotz Kane keinen Titel geholt“, erklärte Bobic und verwies auf Kanes Rückenprobleme sowie die Formschwäche einiger Mitspieler wie Jude Bellingham und Phil Foden bei der Europameisterschaft.

Kane wird die anstehende Reise des FC Bayern nach Südkorea verpassen, um sich zu erholen und Zeit mit seiner Familie zu verbringen, wie Bayerns Sportdirektor Christoph Freund bestätigte. Danach soll der Angreifer unter dem neuen Trainer Vincent Kompany wieder eine Schlüsselrolle einnehmen und endlich den ersten Titel seiner Karriere holen.

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