„Großes Fragezeichen“ bei Kompany: Experte sieht Bayern-Trainer kritisch

Marcel Köhler
Foto: IMAGO

Nach einer gefühlt endlos langen Trainersuche und mehreren Absagen präsentierte der FC Bayern im Mai Vincent Kompany als neuen Cheftrainer. Dieser hat in seinen ersten Wochen beim deutschen Rekordmeister einen überaus engagierten Eindruck hinterlassen. Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger ist dennoch gespannt, wie der Belgier an der Säbener Straße zurechtkommen wird.



Nach der Entlassung von Thomas Tuchel brauchten die Verantwortlichen des FC Bayern einige Zeit, um einen passenden Nachfolger zu finden. Schlussendlich fiel die Wahl auf Vincent Kompany, von dem man sich extrem viel verspricht, obwohl er noch keine Trainer-Erfahrung auf höchstem Niveau vorzuweisen hat.

Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger ist sich nicht sicher, was man von Kompany bei den Bayern erwarten kann: „Das ist für mich schon ein großes Fragezeichen, wie Vincent Kompany die Aufgabe bei den Bayern managen wird. Aber er weiß selbst, worauf er sich eingelassen hat: Auf einen Top-Verein, der erstmals nach elf Jahren die Meisterschaft verpasst hat“, sagte Hitzlsperger im Interview mit ran.de.

Die allgemeine Erwartungshaltung sei „groß, zumal sie weiter das größte Budget aller Bundesligisten haben. Das wird sehr spannend werden“, so der TV-Experte. Der FC Bayern hat mit Joao Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito bisher drei hochkarätige Neuverpflichtungen präsentiert – weitere sollen folgen.

Hitzlsperger: Trainersuche war „beispiellos“

Auch auf die komplizierte Trainersuche der Münchner kam Hitzlsperger zu sprechen. Unter anderem Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick erteilten dem FC Bayern eine Absage. „Ich hätte jetzt nicht darauf gesetzt, dass Vincent Kompany Bayern-Trainer wird. Die ganze Suche vorher ist beispiellos gewesen und dass man dann am Ende auf Kompany gekommen ist, war nicht unbedingt zu erwarten“, so der 42-Jährige.

Kompany hat in seiner noch jungen Trainerkarriere bisher „nur“ den FC Burnley und zuvor RSC Anderlecht trainiert. „Der FC Bayern ist eigentlich ein Klub, der auf Trainer zurückgreifen müsste, die schon bewiesen haben, große Klubs zu managen. Andererseits hat selbst Carlo Ancelotti bei Bayern nicht den gewünschten Erfolg gehabt, was beweist, dass die Bayern an Souveränität eingebüßt haben“, befand Hitzlsperger.

Jedoch habe Kompany in seiner erfolgreichen Zeit als Spieler eine Menge Erfahrung gesammelt, die ihm nun als Trainer von Nutzen sein könnten – obwohl die Ausgangslage Hitzelsperger nicht optimal sei: „Seine Nähe zu Pep Guardiola ist auf alle Fälle hilfreich. Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß hören da schon auf Guardiolas Meinung, da bin ich mir sicher. Aber er war eben nur fünfte oder sechste Wahl und diese Begleitumstände waren nicht gut. Doch er hat eine gute Gelegenheit, zu beweisen, dass er ein super Trainer ist.“

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