Kane „zu oft austauschbar“? Ruf nach Sturm-Alternativen bei Bayern

Marcel Köhler
Foto: Getty Images

Mit 36 Toren sicherte sich Harry Kane in seiner Debüt-Saison beim FC Bayern die Torjägerkanone der Bundesliga. Trotzdem blieb der Rekord-Einkauf der Münchner nicht von Kritik verschont. Auch Ex-Profi Nils Petersen hält den englischen Topstürmer nicht für „unersetzlich“.



Die Stürmer-Rangliste des kickers für die Bundesliga-Saison 23/24 hat für eine Menge Diskussionen gesorgt. Zwar wurde Harry Kane wie erwartet zum besten Angreifer der abgelaufenen Saison gewählt, jedoch reichte es nicht für die Einstufung in die Kategorie „Weltklasse“ – stattdessen wurde Kane nur in die „Internationale Klasse“ eingestuft.

Eine durchaus strittige Entscheidung: Schließlich gelangen Kane in 32 Bundesliga-Spielen satte 36 Tore und acht Vorlagen. Und auch in der Champion League war Kane gemeinsam mit Kylian Mbappé der beste Torschütze. Folglich gewann der Engländer souverän den Goldenen Schuh als bester Torjäger Europas.

Petersen hält Kane für „austauschbar“

Der ehemalige Bayern-Stürmer Nils Petersen beurteilte in einem Gastbeitrag für den kicker auf die aktuelle Stürmersituation in Deutschland höchster Spielklasse und auch bei seinem ehemaligen Verein. Die Tatsache, dass die Bayern ohne echten Backup-Stürmer in die kommende Saison gehen wollen, sieht der 35-Jährige kritisch. Die Münchner planen momentan ohne einen Ersatz für den abgewanderten Eric Maxim Choupo-Moting.

Generell müsse sich jeder Angreifer fragen: „Sehe ich meinen Kontrahenten als Kollegen? Oder als Konkurrenten? Ordne ich mich dem Großen und Ganzen unter?“ Diese Fragen dürfe sich „auch Kane stellen“. Petersen findet: „Unantastbarkeit geht nur bei Unersetzlichkeit. Meines Erachtens gab es zu viele Spiele, in denen er trotz seiner 36 Buden samt kicker-Torjägerkanone austauschbar war.“

„Die Bayern brauchen für die Rückkehr an die Spitze Alternativen, die auch mal ab der 60. Minute einen weitgehend unsichtbaren Kane ablösen können“, verdeutlichte der ehemalige Nationalspieler. Er sei sich „sehr sicher“, dass der neue FCB-Trainer Vincent Kompany das Thema „auf dem Schirm hat“, so Petersen: „Der Kader gibt Optionen her, aber es geht wieder um das, was Xabi Alonso mit Summa-cum-laude-Abschluss studiert haben muss: Moderation.“

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