„Hat ihm Recht gegeben“: Lob für Rangnicks Bayern-Absage

Germann Grünwald
Foto: Getty Images

Bei der vergangenen Trainersuche ist der FC Bayern auf einige Hürden gestoßen. Für Teile der Wunschkandidaten war ein Job in München nicht mehr so verlockend, wie es vor ein paar Jahren noch war, so auch für Ralf Rangnick. TV-Experte Dietmar Hamann findet, dass Rangnicks Entscheidung die Richtige war.

Insbesondere auf dem Trainerposten wechselte der FC Bayern in der jüngeren Vergangenheit häufiger die Besetzung. Nach Pep Guardiola konnte kein Trainer länger als zwei Jahre im Amt bleiben, was sich in der vergangenen Trainersuche bemerkbar machte.

Bevor Vincent Kompany in das Traineramt der Bayern berufen wurde, klopften die Verantwortlichen mit großer Ernsthaftigkeit bei dem österreichischen Nationaltrainer Ralf Rangnick an.

Der TV-Experte Dietmar Hamann erinnert sich in einem Interview mit der österreichischen Kronen-Zeitung an den Ausgang dieser Geschichte: „Er war anscheinend kurz davor, es zu machen, hat sich dann trotzdem nach einem Gespräch mit dem Präsidenten anders entschieden“, so der 50-Jährige. Der ÖFB-Coach hatte damals betont, dass das „keine Absage an den FC Bayern ist, sondern eine Entscheidung für meine Mannschaft“.

Im Raum stand auch ein gleichzeitiges Engagement als Bayern- und Nationaltrainer Österreichs, wobei Hamann kein Befürworter dieser Option war: „Ich glaube auch nicht, dass beides gegangen wäre. Ich habe damals schon gesagt: Wenn er das macht, kann er mit Österreich nicht zur Europameisterschaft“.

Laut Hamann hat Rangnick eine weise Entscheidung getroffen und bei der EM auch unter Beweis gestellt, dass die Verlängerung beim ÖFB sinnvoll war: „Die Art und Weise, wie die Österreicher bei der EM gespielt haben, hat ihm recht gegeben.“, so der TV-Experte gegenüber der Krone.

„Jetzt freuen wir uns auf Kompany“

Hamann zufolge ist die Angelegenheit mit Rangnick aber längst abgeschlossen. Dahingegen steht nun ein neuer Trainer bei den Bayern in den Startlöchern, der sein Können unter Beweis stellen kann: „Aber jetzt freuen wir uns auf Kompany. Der hat genauso eine Chance verdient, wie sie Rangnick verdient gehabt hätte“, hielt der ehemalige Bayern-Spieler fest.

Nach der titellosen Saison wollen die Münchner wieder mit voller Kraft angreifen und stellen sich deshalb auch besonders schützend vor ihren neuen Trainer. Klar ist jedoch: Der Trainerposten beim FC Bayern soll seinen Ruf als Schleudersitz endlich verlieren, weswegen jetzt auch namhafte Spieler verstärkt in die Mangel genommen werden.

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