„Etwas die Kontrolle verloren“: Matthäus kritisiert Gehaltsgefüge beim FC Bayern

Luca Utz
Foto: IMAGO

Die Verantwortlichen des FC Bayern basteln aktuell an einem neuen, angepassten Gehaltsgefüge. Aktuell verdienen beim deutschen Rekordmeister viele Akteure weitaus mehr, als sie mit ihren Leistungen im vergangenen Jahr rechtfertigen. Die Gehaltsstruktur der Münchner bemängelte nun auch Experte Lothar Matthäus.

In seiner Sky-Kolumne lobte der Rekordnationalspieler zunächst die aktuelle Arbeit der Bayern-Bosse: „Die Bayern haben ihre Finanzen im Griff, aber man ist vorsichtiger. Das liegt auch an den Spielergehältern, die in den vergangenen Jahren stark angestiegen sind.“ Die Verantwortlichen der Münchner bemühen sich aktuell einige Spielergehälter zu senken, da sich in jüngerer Vergangenheit das Gehaltsgefüge stark nach oben bewegt hat.

„Das lag nicht an Uli Hoeneß oder Max Eberl. Leute, die jetzt nicht mehr Verein sind, haben das Gehaltsgefüge durcheinandergebracht“, führte Matthäus aus. Damit kritisiert der der 62-Jährige deutlich die Arbeit der ehemaligen Bayern-Chefetage, bestehend aus Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.

Matthäus erklärte weiter: „Wenn Manuel Neuer oder Robert Lewandowski 20 Millionen verdienen, heißt es ja nicht, dass andere Profis auch so viel bekommen müssen. Ausnahmespieler verdienen Ausnahmegehälter.“  Dabei habe „man etwas die Kontrolle verloren, und das soll jetzt korrigiert werden – was allerdings keine einfache Aufgabe für die Verantwortlichen ist“, erklärte der ehemalige Bayern-Star.

Matthäus fordert Fokus auf Talente

„Wenn zu viele Spieler zu viel verdienen, kannst du bei Transfers vielleicht auch nicht ins oberste Regal greifen. Du musst zukunftsorientiert denken und vielleicht nicht sagen, ‚wir kaufen einen Kane‘, sondern ‚wir kaufen einen jüngeren Spieler, dessen Marktwert sich im Lauf der Zeit nach oben entwickelt“, so der Weltmeister von 1990 weiter.

„Auch wenn Désiré Doué aus Rennes den Bayern abgesagt hat, ist es schön zu sehen, dass Bayern an solche Spieler herangeht und eine gewisse Fantasie entwickelt hat. Auf der anderen Seite ist der Kader auf den Außenpositionen mit Sané, Coman und Gnabry, Tel und Olise sehr gut besetzt“, lobte Matthäus, dass die Bayern-Bosse vermehrt auf junge Spieler achten.

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