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So denkt Kahn heute über sein Bayern-Aus

Oliver Kahn
Foto: IMAGO

Rund 15 Monate nach seinem viel diskutierten Aus als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München spricht Oliver Kahn offen über die Trennung und seine Pläne für die Zukunft. Der frühere Torwart und Vereinsboss hat inzwischen mit der Vergangenheit abgeschlossen und blickt nach vorne.



Im Interview mit dem kicker zeigte sich Kahn angesprochen auf die Trennung vom deutschen Rekordmeister abgeklärt: “Ja, so etwas gehört zu diesem Geschäft. Hasan Salihamidzic und ich haben alles für den Verein gegeben.” Die Veränderung an der Spitze des Vereins sei laut Kahn normal, vor allem bei einem Wechsel in der CEO-Position: “Ein Wechsel auf der Führungsebene und besonders beim CEO geht natürlich mit Veränderungen einher. Und damit ist nun endgültig alles zu meiner Vergangenheit als CEO beim FC Bayern gesagt. Ich schaue nur noch nach vorne.”

Auf Kritik, dass er und Salihamidzic hohe Gehälter genehmigt hätten, entgegnete Kahn knapp: “Die Gehälter wurden stets mit dem Finanzvorstand und dem Aufsichtsrat abgestimmt und freigegeben.” Die Gehaltsstruktur des Vereins sei weiterhin wettbewerbsfähig im Vergleich zu anderen europäischen Top-Klubs.

Steigt Kahn ins Klub-Investment ein?

Besonders das Thema Klub-Investment weckt derzeit Kahns Interesse. “Wenn alles zusammenpasst, kann ich mir das sehr gut vorstellen”, sagte er. Weiter fügte er hinzu, dass er bereits die Entwicklungen von Persönlichkeiten wie Gerard Piqué oder David Beckham beobachte. “Wenn ich sehe, dass Piqué gerade für seine Kings League von Investoren 60 Millionen Euro eingesammelt hat, ist das bemerkenswert”, erklärte Kahn. Beckham wiederum zeige, wie die Kombination aus Investment und Sportexpertise einem Verein Vorteile bringen könne.

Während Kahn sich intensiv mit diesen Möglichkeiten beschäftigt, schließt er eine Rückkehr ins operative Geschäft vorerst aus. “Daran denke ich im Moment nicht”, stellte er klar. Trotzdem bleibt seine Leidenschaft für den Fußball ungebrochen. Die einzigartigen Emotionen und Erlebnisse, die der Sport bietet, seien für ihn nach wie vor unvergleichlich: “Diese Freude, diese Begeisterung, diese Identifikation bei Menschen auszulösen und gemeinsam solche historischen Spiele zu erleben, diesem Reiz des Fußballs kann sich keiner entziehen.”

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12 Comments
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Sehr intelligente Antwort von Kahn zum Thema der Gehälter, insbesondere der Hinweis auf den Finanzvorstand.😉

Eben, womit sich auch der Fall Goretzka erklärt. Ein Spieler kann doch nur über seinen Berater, oder auch allein eine gewisse Summe ins Spiel bringen. Entschieden wird das doch auf anderer Ebene. Dort heißt es entweder ja oder nein.
Und manchmal glaube ich das Konrad Adenauer wieder auferstanden ist, mit seinem berühmten Spruch, über das gestern gesagte. Passt irgendwie gut.
Aber egal, ist doch alles nur ein Spiel, und Hauptsache, alle haben Spaß.

Ich werfe Kahn und Salihamidzic die Gehälter nicht vor.
Das ist auch nicht der Grund, warum man sich, v.a. von Kahn getrennt hat. Es war hauptsächlich seine Art der Personalführung und seine fehlende Empathie.So sehr mich der Lothar regelmässig aufregt – war er wohl richtig informiert, was die Stimmung an der Säbener Straße betrifft.

Bezüglich Gehalt bist du mittlerweile halt erpressbar. Die, von Spielern/Beratern aufgebaute Drohgebärde eines ablösefreien Wechsels auf der einen Seite – versus Vertragsverlängerung zu erhöhten Bezügen, sind 2 Seiten der selben Medaille.

Anmerkung: Was wir derzeit an hochploppenden jungen Talenten in München erleben, ist zu 99 Prozent das Verdienst von Salihamidzic. Und die meisten “Experten” haben KEINE Ahnung, was da immer noch nachkommt! Bei einigen Jungs, die mittlerweile mit 15-16 Jahren bei der U17 angelangt sind, gehen dir die Augen über. Im ernst.
Die Früchte von Hasans Arbeit werden andere erneten.

Der kann denken❓❓❓

Mehr als du auf jeden Fall

Die Fähigkeit zur Selbstkritik war noch nie eine besondere Stärke von Oliver Kahn…

Das ist das Hauptproblem. Eineinghalb Jahre nach der Trennung hat man nicht das Gefühl, dass er irgendwas aus dieser Erfahrung gelernt hat. Und das ist sehr schade.
Er brächte ein Maximum aus Fussball-Sachverstand mit. Dazu das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge. Und er ist höchst motiviert. Hat höchste Ansprüche. Will immer gewinnen.

Wie gesagt, einfach nur schade, wenn einem dann die eigene Persönlichkeitsstruktur so hart im Weg steht. Er bräuchte eine Art “Mentalcoach”, der mit ihm an diesem Defizit arbeitet.

Welche Pfeiffe war nochmal Finanzvorstand.

Ev der kreative hr Dreesen!!

mal sehen was er als nächstes macht.. ihn und brazzo traue ich noch einiges zu👍👌

Die 850mio€ Jahresumsatz, die der Verein heute hat, hat man aber sicherlich nicht Kahn zu verdanken.

Mag sein dass der spieleretat immer noch einen geringeren Anteil verschlingt als bei anderen topklubs. Aber dass damit spielerverkäufe erheblich schwieriger werden, wenn man in der Breite die Kohle mit der gießkanne auskippt, hat er halt nicht bedacht.

Bei mane, hernandez und de ligt hatten wir nur mehr Glück als verstand, dass die Scheiche und ein ex-Trainer gerade auf der Suche waren. Die Scheiche hatten noch weniger Ahnung und der ex-Trainer sehnt sich grad zurück zu Ajax Zeiten.

Last edited 1 Monat zuvor by René

Oli zum DFB !!!!

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!