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Titellose Saison? So bewertet Neuer die Bayern-Zeit von Tuchel

Thomas Tuchel und Manuel Neuer
Foto: IMAGO

Thomas Tuchels Zeit beim FC Bayern war nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Zwar wurde er in der Saison 2022/23 in allerletzter Sekunde Deutscher Meister, doch die darauffolgende Spielzeit beendete der 50-Jährige ohne Titel. Nun hat sich Kapitän Manuel Neuer zu Tuchels Zeit in München geäußert und dabei überraschende Worte gefunden.



Nachdem die damalige Münchner Vereinsführung um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic im März 2023 Julian Nagelsmann entlassen hatte, waren die Hoffnungen auf den Nachfolger Thomas Tuchel groß. Doch der 50-Jährige konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Nach nicht einmal zwei Jahren trennten sich die Wege von Tuchel und dem Rekordmeister wieder.

Im Interview mit dem kicker nahm Bayern-Torhüter Manuel Neuer jetzt mit deutlichen Worten seinen früheren Trainer in Schutz: “Die Gegebenheiten rund um den Verein haben ihm seine Arbeit sicher nicht leicht gemacht. Das spielt in der Gesamtbetrachtung eine entscheidende Rolle.”

Neuer spielte damit auf die großen Veränderungen in der Führungsetage an, nachdem Kahn und Salihamidzic entlassen worden waren. Innerhalb weniger Monate hatte sich der Verein komplett neu aufgestellt.

Neuer stellte deshalb klar: “Der Sommer 2023 war nicht leicht für einen Trainer, unabhängig davon, welcher Trainer da gewesen wäre.” Für einen Bayern-Coach sei es nie einfach, wenn keine Titel gewonnen werden: “Wenn der Erfolg fehlt, ist die Perspektive beim FC Bayern für einen Trainer nicht gut”, so der Weltmeister von 2014 weiter.

Neuer widerspricht dem Gerücht, Tuchel habe die Kabine verloren

Nach der einvernehmlichen Trennung von Tuchel und den Bayern zum Saisonende, die im Februar nach einer erneuten Pleitenserie beschlossen worden war, wurde spekuliert, Tuchel habe die Kabine verloren – ein absolutes Ausschlusskriterium für jeden Trainer.

Doch Neuer erklärte nun, das Verhältnis zwischen Tuchel und der Mannschaft sei intakt gewesen: “Er hat gut mit uns gearbeitet, uns super auf die Gegner eingestellt. Thomas Tuchel ist ein super Trainer. Er hat zu Recht einen guten Ruf.”

Nach dem beeindruckenden Lauf in der Königsklasse verhandelten die Verantwortlichen an der Säbener Straße sogar über einen längeren Verbleib Tuchels in München – die Gespräche scheiterten jedoch.

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Klartext von Neuer, so geht das, anständig von ihm.

Tuchel hatte bei allen vorherigen Vereinen Erfolg. In Dortmund den höchsten Punkteschnitt aller Zeiten. In Paris ebenfalls. Und mit Chelsea die Champions League gewonnen…
Nur beim FCB hiess es plötzlich, er taugt nichts? Schwachsinn. Und gut, dass Neuer das richtig stellt.

Ja er kann schon was . Dennoch ist das leben nicht nur schwarz und weiß . Diese vergleiche , mit früheren stationen , zeigen außer nem guten punktschnitt , auch immer zwischenmenschliches versagen . Ob mit spielern , oder vereinsführung . Auf dauer wird so ein verhältniss immer probleme machen . Natürlich sind die , die ein gutes standing bei ihm hatten , eher gewillt positiv zu berichten .
Am ende muss man einfach sagen ,dass es keine wirkliche beziehung zwischen spielern , trainer und vereinsführung war .
Da kann man von tuchel halten was man will , oder von bayern , oder wem auch immer . Es hat nicht gepasst und dann geht man getrennte wege . So einfach

Perfekt zusammengefasst. Tuchel muss fachlich ein super Trainer sein. Wenn es aber fast bei jedem Verein zum Streit mit Verantwortlichen oder Spielern kommt, muss man die zwischenmenschlichen „Fähigkeiten“ schon auch anzweifeln.
Wie du sagst hat es letztlich mit Tuchel bei Bayern einfach nicht gepasst – sowohl sportlich als auch menschlich.

Interessant. Fuer die wenigen Hellsichtigen in diesem Forum alles andere als ueberraschend.. Da wird einigen noch ein Lichtlein aufgehen. Nicht den Groupies natuerlich. Die Kommentare nach Wolfsburg waeren bei einem Trainer Tuchel vermutlich etwas anders ausgefallen, aber das ist normal. Der Welpenschutz greift im Falle von VK noch ausgepraegter als sonst. Vermutlich haette Tuchel u. a. Palhinha gebracht und Kimmich auf rechts platziert. Vielleicht sogar Dier fuer xy. Egal. Richtig ist, dass sich Tuchel nach” oben” sicher anders verhalten hat, als der doch sehr ungewöhnlich freundliche VK. Sowas schätzt man am See.

Also ich habe vincent kompany durchaus kritisiert nach dem Wolfsburg spiel, weil er gerade in Sachen Defensive als besonders kompetent eingeschätzt wird.

ABER weißt du was ich an kompany tatsächlich grad sehr schätze? Der ist kein laberkopp. Er hält sich angenehm zurück. Nagelsmann und Tuchel hingegen haben in einer Tour gebabbelt und gejammert, waren auch gerne im Rampenlicht.

also ja klar. Da hat der Kompany von mir auch etwas Kredit. Ein bisher angenehmer, zurückhaltender Mensch

Das tuchel ein sehr guter Trainer ist mit Erfolg hat er bewiesen . Trotzdem wird er ein Leben lang der Trainer sein der bei Bayern nach elf Jahren in Folge nicht Meister geworden ist .

Er hat nicht alle wunschtransfers bekommen , aber das der Kader zu klein war gerade in der Hinrunde war er mit verantwortlich . Stani und garvenberch gingen auf seine Kappe ( gerade garvenberch hätte er nach dem geplatzten Palhinha Deal behalten können , da in England der Transfermarkt ja noch weiter offen war ) Kim war sein Wunschspieler den er nicht konstant bekommen hat . Auf TEL hat er gesch… was anderes kann man hier nicht sagen .

Anfangs war ja sein kleinkrieg mitm Lodda und Didi ganz witzig , aber auch da hat er keine Ruhe rein bekommen .

Am Schluss war der Fußball den er hat spielen lassen unansehnlich und wirkte planlos ohne Spielidee …

Tuchel hatte bei allen Fans hier von Anfang an viel Kredit. Erst mit fortlaufender Zeit hat die Kritik zugenommen. Ob, diese Kritik dann letztendlich gerechtfertigt war, ist Ansichtssache, da man nicht alle internen Vorgänge kennt. Die geübte Kritik kann somit nur auf den Dingen basieren, die für alle sichtbar waren. z.B.: öffentliches Gerede über Spieler, regelmäßiges Jammern, öffentliches Fordern von Transfers, öffentlich dargestellte Ratlosigkeit zu Niederlagen, Umgang mit TV Experten und den Medien, … Am Ende bleibt, dass der Verein den Tuchel entlassen hat und das sicher nicht grundlos. Natürlich hat sich der Verein bei dieser Geschichte nicht mit Ruhm bekleckert. Allerdings ist eine Trainerentlassung immer mit Unruhe verbunden.

Tuchel hatte über ein Jahr lang Zeit für alle möglichen taktischen Überlegungen und Aufstellungen – am Ende war es die erste titellose Saison seit 12 Jahren und somit ist er sportlich gesehen gescheitert. Da kannst du noch so oft gegen Hoeneß und Kimmich wettern…

Man kann Tuchel und seinen (Spiel) Stil mögen oder nicht: Ohne ihn wär da keiner aufgewacht. Leider nur kurz, sie pennen lieber weiter und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter. Der nächste Trainer nobody, nur merkwürdiges Flickwerk an Brazzo’s Kader HAUFEN…. Hinten schon wieder alle verletzt, vorne dafür auch. In der Mitte wird regelmässig ohne Not die Kontrolle abgegeben… Da kann was Großes entstehen! Wers glaubt.

Noch schlimmer wenn der Trainer keine Schuld hat. Dann hat nämlich die Mannschaft (zu Recht) den schwarzen Peter. So wie diese Eierschaukeltruppe sich in der letzten Saison präsentiert hat…… Mega Frechheit

Wahrscheinlich hat Tuchel eher UH verloren als die Kabine, das mag sein 😉

In der CL hat er die Mannschaft sicherlich gut eingestellt.
Was allerdings in der Bundesliga in der 2. Saisonhälfte teilweise gespielt wurde – Bremen, Bochum, Hoffenheim – , war dann zu oft nicht ganz bayern-like. Warum auch immer, und wie groß der Anteil von TT daran ist, darüber lässt sich streiten.

Im DFB-Pokal war leider etwas Pech im Spiel, mit Saarbrücken, war wohl auch tatsächlich etwas vercoacht.
Letztllich liegt Manu sicherlich richtig, wenn er die Führungsebene wesentlich mit einbezieht in die Rückschau.
Definitiv war Tuchel zu 100% committed für Bayern, das sollte man ihm anrechnen, fairerweise.

Nicolas Bläse
Nicolas ist von klein auf mit dem FC Bayern München aufgewachsen und verbindet seine Liebe zum Rekordmeister mit der Passion für Sportjournalismus. Mit seinen Wurzeln im Amateurfußball bringt er nicht nur ein tiefes Verständnis für die Fan-Basis mit, sondern verfolgt auch jedes Spiel des Rekordmeisters, egal ob im Stadion oder vor dem TV-Bildschirm.