“Das war mir absolut bewusst” – Kahn spricht über die Gründe für sein Bayern-Aus
Oliver Kahn durfte nicht einmal zwei Jahre als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern agieren. Der 55-Jährige äußerte sich zu seiner Zeit beim deutschen Rekordmeister und betonte, dass sein Ausscheiden ihn nicht wirklich überrascht habe.
Neben sportlichen Rückschlägen während der Kahn-Ära beim FC Bayern gab es weitere Gründe, die dazu führten, dass der ehemalige Torwart-Titan seinen Posten vorzeitig räumen musste. Die Bayern-Bosse begründeten seine Entlassung im Mai 2023 mit der schlechten Gesamtentwicklung des Klubs. Gerüchten zufolge spielte das gescheiterte Strategieprojekt “FC Bayern Ahead”, mit dem Kahn die Internationalisierung der Münchner vorantreiben wollte, eine entscheidende Rolle.
Kahn hat dies nun weitgehend bestätigt. Er erklärte, dass er mit seinen neuen strategischen Impulsen an der Kultur des Vereins gescheitert sei: „Culture eats strategy for breakfast. Die Kultur eines Unternehmens ist stärker als jede Strategie, egal wie vielversprechend sie scheint. Das war mir bewusst. Aber der FC Bayern ist sehr politisch, und es gibt viele Kräfte, die aus unterschiedlichen Richtungen wirken”, sagte Kahn im Gespräch mit der deutschen Ausgabe von Sports Illustrated.
“Haben an den richtigen Stellschrauben gedreht”
Vor allem Kahns Entscheidung, auf zahlreiche externe Berater ohne Bayern- oder Fußball-Hintergrund zu setzen, wurde FCB-intern kritisch gesehen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge herrschte eine “unangenehme Stimmung” an der Säbener Straße. Besonders Moritz Mattes, damals Chief of Staff und Kahns engster Vertrauter, sorgte mit seinem forschen Auftreten für viel Unruhe.
Obwohl Kahn letztlich scheiterte, macht sich der ehemalige Welttorhüter keine Vorwürfe: “Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Stellschrauben, an denen wir gedreht haben, genau die richtigen für den FC Bayern waren.”
Krachend gescheitert ¨
Vollkommen zutreffend. Aber so ein Ego kann das nicht einsehen und labert sich den eigenen Totalausfall weiter schön.
Ja der EierOli hätte halt nur mehr an der Säbener sein sollen als am Golfplatz, dann hätte er auch keinen so großen Staff benötigt…..
wie dem auch sei: unter Kahn und Brazzo begann der Untergang
… noch ist es nicht soweit. Aber auch ich habe bereits vor 2, 3 Jahren in meinem Umfeld die Befürchtung geäussert, dass der FC Bayern unangenehmen Zeiten entgegengeht – wenn es so weitergeht.
Das wurde zumindest gestoppt. Ob’s allerdings besser wird, muss sich erst noch zeigen.
Das Kahn und Salihamidzic nicht die glücklichsten Figuren abgegeben haben ist unbestritten. Die Frage die sich aber ernsthaft stellt: “ist es denn seitdem wirklich besser geworden”?
Außendarstellung?
Zukunftsstrategie?
Transfer`s allgemein?
Transfer: Zukäufe von Spielern (welche Spieler passen ins Konzept? Zum Verein?)
Transfer: Verkäufe von Spielern (wann verkaufe ich einen Spieler rechtzeitig für eine hohe Ablöse?) – es wäre gut, wenn man eben Entwicklungen wie bei Davies, Coman, Gnabry, Sane künftig vermeidet!)
Wie vermeide ich künftig ein Trainer-Desaster? (> Nagelsmann, Tuchel, Alonso, Rangnick, Glasner, Kompany)
Wie sorge ich für mehr Einnahmen? (für meine Begriffe sollte sich Bayern schon Problemlos die Gehälter von Kimmich, Goretzka, Coman, Gnabry, Sane leisten können – die andere Frage ist: warum zahlen die Spieler das sooo nicht zurück?)
Wie viele und welche Nachwuchsspieler will ich ins Team integrieren? Und wie?
Das größte Problem: wie erreicht der der FC Bayern es endlich mal das sich Spieler dauerhaft verbessern.
Erschreckend muss man ganz neutral feststellen, das sich Spieler in München kaum verbessern! Woran liegt das?
So eine Leistungsexplosion wie in Leverkusen kenne ich von Bayern München (leider) nicht.
Das sind u.a. die Fragen, für die es die besten Lösungen braucht!
@Anneliese
Prima analysiert.
Aha, und wer bist du?
Komisch,dass er nicht sofort wieder einenn Job hat.Einen Visionär braucht doch jeder Club.Aber die anderen Clubs haben erkannt,dass er ein Theoretiker ist,der für seine Tätigkeit zig Unternehmensberater braucht.Er sollte in die Politik gehen,da sind auch viele Leute mit seiner Qualifikation.Gilt ebenso für Brazzo.Er könnte zusammen mit Habeck Wirtschaftsminister machen.
Nein.
Mit Flintenuschi Verteidigung.
@For….
Klar, unter OK & Brazzo wurden keine Titel mehr geholt. Wir sind beinahe abgestiegen *lol*
Von wegen “Untergang.”
Das hier ist wirklich ein Anti-Fan-Forum.
Vielleicht hätte er seine “Strategien” besser mit dem AR abstimmen sollen. Alleingänge sind nicht immer von Vorteil.
Seine fehlende Einsicht sich Fehler einzugestehen ist die Bestätigung dafür, dass Bayern mit seinem Rauswurf alles richtig gemacht hat. Er kann doch nicht wirklich weiterhin davon überzeugt sein, dass er als Vorstand alles bzw. vieles richtig gemacht hat…
Er war auf dem Golfplatz, und Moritz Mattes hat die Bediensteten geschurigelt.
Tolle “Strategie”!
Kahn als Führungsperson. Realsatire.
Da kommen doch nicht mal mehr die Vögel zum Futter holen, wenn sie die versteinerte Visage hinter dem Fenster sehen. Er sollte es endlich einsehen.
Das Modell “Unternehmensbeatung” ist dem Modell “Familie” unterlegen. Gottseidank. Man kann nur hoffen, dass Eberl auch auf weitere Jahrzehnte das Modell “Familie” hochhält. Das war die größte Leistung von Uli Hoeneß, den FC Bayern als Familie groß zu machen.
Die Sache mit der Kultur haette ich vorher sagen koennen, wobei hinter jeder Kultur natuerlich bestimmte Typen stecken. Selbst fuer Außenstehende ist die Dominanz des Politischen erkennbar, was uebrigens ein wesentlicher Teil dieser Kultur ist. Politik steht hier fuer Macht und Einfluss Einzelner bzw von Gruppen und ist selten bzw eher zufaellig mit der Sache bzw dem objektiven Interesse des Vereins verbunden. Es menschelt und mauschelt, gerne auch mal hintenrum. Natuerlich begründen die Machtausuebenden ihr Tun mit diesem Vereinsinteresse. Aber Kahn muesste das Alles wissen, denn er war ja lange genug dabei. Derartige Phaenomene hat dieser Verein auch nicht exklusiv. Die Risiken sind klar. Ohne dass die Groupies die Kausalitaeten und Folgen begreifen. Ganz sicher hat Kahn gravierende, vor allem taktisch/ kulturelle Fehler gemacht. Ob er, wenn er die Machthaber gewinnen haette, mehr Erfolg gehabt haette, ist sehr fraglich. Vor allem dann, wenn Aenderungen zu Lasten dieser Macht gehen wuerden. Und er hatte zudem noch einen unfähigen, aber kulturell passenden Sportvorstand, interessanterweise vom Paten aus naheliegenden Motiven dazu bestellt. Jedenfalls wird der Verwaltungsbeamte Dreesen als CEO dem Paten keinen Ärger mit irgendwelchen neumodischen Ideen machen.
Laber Rhabarber…
Wenn man wollte, dass „Berater“ den Verein führen, hätte es Kahn nicht gebraucht…
Das Interview auf t – online gibt etwas mehr her. Hier wurde leider wieder verkürzt. Unabhaengig von seinen individuellen Fehlern duerfte Kahn in der Sache einen Punkt getroffen haben. Der geht tatsaechlich ueber den Verein hinaus.
@Nietsi
So ist es.
😂🤣
Zwei Spinner geben einander Recht.
Der “Punkt” ist, dass er nix gebacken bekommt.
OK erläutert in diesem Interview, wie schwer sich der deutsche Fußball generell mit Veränderungen tut –beispielsweise der gescheiterte Einstieg von Investoren– und er trifft damit einen wichtigen Punkt.
Der Bericht hier auf fcbinside lässt das wichtigste des Interviews weg.
Und diese Schwerfälligkeit mit Veränderungen wird dem deutschen Fussball noch auf die Füße fallen.
Diese Schwerfälligkeit betrifft übrigens nicht nur den Fussball, sondern das ganze Land.
Das Gerede von der Bayern-Familie und dem Mis-san-mia ist sentimental.
Die Häme gegen OK ist nicht angebracht. Er hat in vielem recht. Und bei allen Fehlern, die ihm unterlaufen sein mögen hat er mehr Ahnung von der Materie und mehr Grips im Hirn als seine kleingeistigen Kritiker hier in diesem Forum.
Da bin ich bei dir. Aber etwas mehr Selbstkritik in dieser Sache würde ihm gut stehen.
Kahn ist nie der Spiritus Rector für den Investoreneinstieg gewesen.
Und der wiederum hätte langfristig die DFL verarmt. (Wie ein Sofortkredit mit hohen Zinsen. Dafür muss man nicht schlau sein.)
Er brauchte doch für jede Kleinigkeit einen Berater war so was von angebracht in zu Entlassen unfähig einen Verein zu führen.