Bayern können die Top 8 schaffen – Drei Erkenntnisse nach Donezk

Sebastian Mittag
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Der FC Bayern gewinnt am 6. Spieltag der Champions League gegen Schachtar Donezk. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Gegen die Ukrainer feierten die Bayern den dritten Champions-League-Sieg in Folge. In der Arena auf Schalke gab es einen deutlichen 5:1-Auswärtssieg. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:

1. Bayern können die Top 8 schaffen

Auf nationaler Ebene lief der Start von Trainer Vincent Kompany – bis zum Pokal-Aus gegen Leverkusen – blendend. In der Bundesliga sind die Münchner klar auf Meisterkurs.

In der Champions League setzte es dagegen zwei herbe Dämpfer bei der 0:1-Niederlage bei Aston Villa und der darauffolgenden 1:4-Pleite beim FC Barcelona.

Zusammen mit dem neuen, noch etwas unvorhersehbaren Modus in der Königsklasse machten die beiden Rückschläge Grund zur Sorge. Die Bayern schienen nach dem dritten Spieltag schon weit von den Top 8 entfernt, die direkt in das Achtelfinale einziehen und nicht in die Playoffs müssen.

Spätestens nach dem Sieg gegen Donezk hat sich das Blatt aber gewendet. Die Bayern feierten nach den beiden 1:0-Heimsiegen gegen Benfica Lissabon und Paris Saint-Germain gegen die Ukrainer den dritten Dreier in Folge in Europas Elite-Wettbewerb. Jetzt ist der deutsche Rekordmeister auch in Europa wieder auf Erfolgskurs.

In den zwei letzten Vorrundenspielen muss der FCB noch bei Feyenoord Rotterdam und zum Abschluss zuhause gegen Slovan Bratislava ran. In der Form, in der sich die Bayern trotz acht Ausfällen gegen Donezk präsentierten, sollten hier zwei Siege und damit sechs Punkte drin sein.

Dann stünden die Münchner bei insgesamt 18 Zählern. Natürlich kommt es auch auf die Ergebnisse der anderen Teams an, aber nach KI-Berechnungen sollten 16 bis 18 Punkte für einen Top-8-Platz reichen. Das ist für die Bayern jetzt wieder drin. Die Mannschaft von Kompany hat sich nach den zwei Niederlagen wieder beeindruckend zurückgemeldet.

2. Olise überwindet sein erstes Bayern-Tief

In den letzten Spielen vor seinem Auftritt gegen Donezk hatte sich Michael Olise schwergetan. Der junge französische Nationalspieler erlebte sein erstes kleines Formtief im Trikot des FC Bayern.

Der Start des offensiven Flügelspielers bei den Münchnern hatte Fans und Verantwortliche begeistert. In seinen ersten neun Pflichtspielen für den Rekordmeister glänzte der 22-Jährige mit sechs Toren und drei Vorlagen. Seit der Länderspielpause im Oktober kam Olise in elf Einsätzen auf ein Tor und drei Vorlagen. Vor allem spielte er meist nicht mehr über 90 Minuten und musste auch mal auf der Bank Platz nehmen.

Gegen Donezk drehte Olise seine Formkurve aber mit einem dicken Ausrufezeichen wieder nach oben. Gegner Schachtar macht er von Beginn an Probleme, war sehr agil, suchte oft das Dribbling und wechselte immer mal wieder von der rechten auf die linke Offensivseite.

Dass Olise Mumm hat, zeigte er nach dem Elfmeterpfiff in der 68. Minute. Normalerweise sind Strafstöße die Aufgabe für Harry Kane, doch der Elfer-König fehlte verletzt. Joshua Kimmich überlegte sich wohl auch zu schießen, doch Olise übernahm Verantwortung und verwandelte humorlos.

Seine Extraklasse stellte Olise dann beim Tor zum 5:1-Endstand unter bewies, als er praktisch die gesamte Donezk-Defensive ausdribbelte. Die Ehrung zum Man of the Match war hochverdient für ihn, seine Leistung hervorragend. Olise is back!

3. Bayern braucht Spieler wie Laimer

In die Torschützenliste trug sich auch Konrad Laimer ein, das kommt nicht allzu oft vor. Sein satter Schuss unter die Latte war eher im Stile eines Torjägers als im Stile eines Defensiv-Arbeiters.

Natürlich: Laimer definiert sich über die Arbeit, ist sich für keinen Weg zu schade. Alleine das ist wichtig für eine Mannschaft. Laimer hat aber in der laufenden Saison jetzt schon mehrfach beweisen, wie wertvoll er für die Bayern ist. Nicht nur sein Fleiß und seine Zweikampfstärke zeichnen den Österreicher aus. Was ihn heraushebt, ist vor allem die Vielseitigkeit. Laimer ist ein echter Allrounder.

Konrad Laimer
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Geholt wurde er eigentlich als Sechser, auf dieser Position spielte er meist bei RB Leipzig. Bei den Bayern kam er oft als Rechtsverteidiger zum Zug – und erledigte diese Aufgabe immer ohne Murren. Im Gegenteil: Laimer beißt sich rein und beißt sich durch.

Gegen Donezk zeigte er, dass er nicht nur die defensive Hausmannskost kann. Natürlich am besten verdeutlicht durch seinen schönen Treffer – aber auch durch viele weitere starke Aktionen in der Offensive.

Zuletzt gab es Gerüchte über ein Interesse von Manchester United am 27-Jährigen. Wenn Laimer spielt wie gegen Schachtar, sollte ein Verkauf kein Thema sein. So ist Laimer viel zu wertvoll für die Bayern.

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