Champions League

Bayern können die Top 8 schaffen – Drei Erkenntnisse nach Donezk

Michael Olise
Foto: IMAGO

Der FC Bayern gewinnt am 6. Spieltag der Champions League gegen Schachtar Donezk. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.



Gegen die Ukrainer feierten die Bayern den dritten Champions-League-Sieg in Folge. In der Arena auf Schalke gab es einen deutlichen 5:1-Auswärtssieg. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:

1. Bayern können die Top 8 schaffen

Auf nationaler Ebene lief der Start von Trainer Vincent Kompany – bis zum Pokal-Aus gegen Leverkusen – blendend. In der Bundesliga sind die Münchner klar auf Meisterkurs.

In der Champions League setzte es dagegen zwei herbe Dämpfer bei der 0:1-Niederlage bei Aston Villa und der darauffolgenden 1:4-Pleite beim FC Barcelona.

Zusammen mit dem neuen, noch etwas unvorhersehbaren Modus in der Königsklasse machten die beiden Rückschläge Grund zur Sorge. Die Bayern schienen nach dem dritten Spieltag schon weit von den Top 8 entfernt, die direkt in das Achtelfinale einziehen und nicht in die Playoffs müssen.

Spätestens nach dem Sieg gegen Donezk hat sich das Blatt aber gewendet. Die Bayern feierten nach den beiden 1:0-Heimsiegen gegen Benfica Lissabon und Paris Saint-Germain gegen die Ukrainer den dritten Dreier in Folge in Europas Elite-Wettbewerb. Jetzt ist der deutsche Rekordmeister auch in Europa wieder auf Erfolgskurs.

In den zwei letzten Vorrundenspielen muss der FCB noch bei Feyenoord Rotterdam und zum Abschluss zuhause gegen Slovan Bratislava ran. In der Form, in der sich die Bayern trotz acht Ausfällen gegen Donezk präsentierten, sollten hier zwei Siege und damit sechs Punkte drin sein.

Dann stünden die Münchner bei insgesamt 18 Zählern. Natürlich kommt es auch auf die Ergebnisse der anderen Teams an, aber nach KI-Berechnungen sollten 16 bis 18 Punkte für einen Top-8-Platz reichen. Das ist für die Bayern jetzt wieder drin. Die Mannschaft von Kompany hat sich nach den zwei Niederlagen wieder beeindruckend zurückgemeldet.

2. Olise überwindet sein erstes Bayern-Tief

In den letzten Spielen vor seinem Auftritt gegen Donezk hatte sich Michael Olise schwergetan. Der junge französische Nationalspieler erlebte sein erstes kleines Formtief im Trikot des FC Bayern.

Der Start des offensiven Flügelspielers bei den Münchnern hatte Fans und Verantwortliche begeistert. In seinen ersten neun Pflichtspielen für den Rekordmeister glänzte der 22-Jährige mit sechs Toren und drei Vorlagen. Seit der Länderspielpause im Oktober kam Olise in elf Einsätzen auf ein Tor und drei Vorlagen. Vor allem spielte er meist nicht mehr über 90 Minuten und musste auch mal auf der Bank Platz nehmen.

Gegen Donezk drehte Olise seine Formkurve aber mit einem dicken Ausrufezeichen wieder nach oben. Gegner Schachtar macht er von Beginn an Probleme, war sehr agil, suchte oft das Dribbling und wechselte immer mal wieder von der rechten auf die linke Offensivseite.

Dass Olise Mumm hat, zeigte er nach dem Elfmeterpfiff in der 68. Minute. Normalerweise sind Strafstöße die Aufgabe für Harry Kane, doch der Elfer-König fehlte verletzt. Joshua Kimmich überlegte sich wohl auch zu schießen, doch Olise übernahm Verantwortung und verwandelte humorlos.

Seine Extraklasse stellte Olise dann beim Tor zum 5:1-Endstand unter bewies, als er praktisch die gesamte Donezk-Defensive ausdribbelte. Die Ehrung zum Man of the Match war hochverdient für ihn, seine Leistung hervorragend. Olise is back!

3. Bayern braucht Spieler wie Laimer

In die Torschützenliste trug sich auch Konrad Laimer ein, das kommt nicht allzu oft vor. Sein satter Schuss unter die Latte war eher im Stile eines Torjägers als im Stile eines Defensiv-Arbeiters.

Natürlich: Laimer definiert sich über die Arbeit, ist sich für keinen Weg zu schade. Alleine das ist wichtig für eine Mannschaft. Laimer hat aber in der laufenden Saison jetzt schon mehrfach beweisen, wie wertvoll er für die Bayern ist. Nicht nur sein Fleiß und seine Zweikampfstärke zeichnen den Österreicher aus. Was ihn heraushebt, ist vor allem die Vielseitigkeit. Laimer ist ein echter Allrounder.

Konrad Laimer
Foto: IMAGO

Geholt wurde er eigentlich als Sechser, auf dieser Position spielte er meist bei RB Leipzig. Bei den Bayern kam er oft als Rechtsverteidiger zum Zug – und erledigte diese Aufgabe immer ohne Murren. Im Gegenteil: Laimer beißt sich rein und beißt sich durch.

Gegen Donezk zeigte er, dass er nicht nur die defensive Hausmannskost kann. Natürlich am besten verdeutlicht durch seinen schönen Treffer – aber auch durch viele weitere starke Aktionen in der Offensive.

Zuletzt gab es Gerüchte über ein Interesse von Manchester United am 27-Jährigen. Wenn Laimer spielt wie gegen Schachtar, sollte ein Verkauf kein Thema sein. So ist Laimer viel zu wertvoll für die Bayern.

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Sollten Brest und Lille ihre Spiele gegen Liverpool bzw. Real nicht gewinnen, ist Bayern mindestens Achter, wenn sie noch 6 Punkte holen – unabhängig davon, wie die Konkurrenten spielen.Vermutlich werden 17 Punkte für PLatz 8 reichen, 16 eher nicht. Die Frage ist, ob man als Achter ins Viertelfinale gehen will – da würde vermutlich Liverpool als Erster warten.

Wo steht das der 1 gegen den 8 spielt.
;-)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))

Laut UEFA.com oder Sportschau.de ist es etwas komplizierter. Aber das Prinzip ist so, dass der 8. im VF gegen 1. oder 2. ran muss. Es gibt keine freie Auslosung mehr, die aus Töpfen stattfindet, sondern der Turnierbaum wird wie beim Tennis vorab fixiert.

D.h. in der Zwischenrunde spielt der 9.oder 10. gegen den 23.oder 24. Gelost wird lediglich ob 9 gegen 23 oder 24, es verbleibt 10 gegen 23 oder 24. Etc.

Im Achtelfinale spielt der 1. oder 2. gegen den Sieger aus 15/16 bzw. 17/18, etc.

Im Viertelfinale spielt der Sieger aus 1./2.//15/16/17/18 gegen den Sieger aus 7./8. //9/10/23/24, also im Optimalfall, wenn die Favoriten gewinnen der 8. gegen den 1. oder 2.

Das Ganze ist bist zum Finale vorgegeben. damit würde z.B. ein 6. den ersten beiden bis zum Halbfinale aus dem Weg gehen, ein 13./13. auch. das sollte man schon berücksichtigen.

Der Modus ist anders, vielleicht erst informieren. Die Plätze 1-8 (Topf 1) sind gesetzt, 9-16 (Topf 2) werden in der Zwischenrunde ausgespielt. Im 1/8 Finale wird dann Topf 2 zu Topf 1 gezogen. Wird Bayern min. 8. können sie also nicht gegen Liverpool kommen. Ab dem 1/4 Finale wird dann ganz normal, aus einem Topf gezogen.

Genau richtig.;-)))))))))))))))))))))))))))))))))))

Das ist falsch. Lesen Sie das mal nach. Es gibt einen Turnierbaum und keine freie Auslosung zwischen Topf 1 und 2.

Die besten 8 Mannschaften spielen im Achtelfinale erst einmal gegen die 8 Gewinner aus der Playoff-Runde (9.-24.). Im schlechtesten Fall würde man als 8. der Tabelle im Achtelfinale also auf die Mannschaft treffen, die in der Tabelle Platz 9 belegt hatte.

Ja, aber das gilt auch für den ersten in der Tabelle. Der kann im schlechtesten Fall auch auf den 9. der Tabelle treffen.

Das stimmt. Es geht aber beriets auch darum, auf wen man im Viertelfinale treffen kann.

Kann man in der Zwischenrunde nicht Geld verdienen?
Man hat ja dann ein paar Spiele mehr, gegen eher leichte aber durchaus namenhafte Mannschaften.

Klar, noch mehr Belastung. Warum auch nicht. Oh man

Gegen leichte Mannschaften wie PSG, Mailand, Real und City? Hast du dir die Tabelle überhaupt schonmal angesehen? Man muss zwingend unter die ersten 8 kommen denn die Zwischenrunde könnte zum Desaster werden!

Wenn Real noch 25ster wird, dann sterb ich vor Schadenfreude😄

Wäre geil! Aber willst du als 9ter gegen den 23ten Real spielen?

Das nun auch nicht.

Aber es ist schon ne Wucht, wie schlecht Real BISHER in der Champions spielt, wenn man sich mal den Kader anschaut.

Laimer ist nicht wirklich gut.

Du bist nicht wirklich gut, BVB Fan Troll

Woran machst du es fest, dass Laimer nicht gut ist? Er ist zwar nicht gerade der schnellste Spieler, hat aber einen unglaublichen Kampfgeist und hängt sich immer voll rein. Auch solche Spieler braucht eine Mannschaft. Gestern hat er absolut überzeugt.

Laimer war gestern der beste Mann auf dem Platz!

Martin Müller kann es ganz bestimmt besser

Test

Ist gelungen!

Bestanden

— Auf Peretz ist Verlass

— In der Defensive haben sich wieder alt beannte Nachlässigeiten eingestellt.

Und vorne 5 Tore geschossen!

@Tobias…

Genau.
Nach einigen mageren 1:0-Siegen war das offensiv endlich mal wieder ein Feuerwerk mit schön herausgespielten Toren.
Es hätten sogar sieben sein müssen. Der Schiri hat 2 reguläre Tore von uns nicht gegeben.

Souveräner Sieg gestern (mit ein paar Abstrichen in der Defensive wo man die ein oder andere gefährliche Kontersituation gestern zugelassen hat was gegen bessere Gegner bestraft worden wäre)….Aber was zur Hölle war das wieder für ein Schiedsrichter…In der ersten Halbzeit ein angebliches Foul abgepfiffen wo der Gegenspieler einfach ausrutscht und in der zweiten Halbzeit das aberkannte Tor nach dem Eckball….Viel billiger geht’s echt nicht mehr….Und danke an den VAR der mal wieder bewiesen hat dass der Dreck einfach nichts bringt. Erst Recht nicht wenn irgendwelche ahnungslosen Leute davor sitzen und nicht eingreifen wenn sie eigentlich eingreifen sollen. Wenn das ein Foul war am Keeper höre ich morgen auf mit Fußball schauen

Spaetestens dann, wenn hier Mannschaften wie City, vor allem aber Real „bewertet“ werden, weiss man, dass man von Experten umzingelt ist. Wie Ancelotti zutreffend meinte, gewinnt in Bergamo nicht jeder. Wobei sich Atalanta ungewohnte Schnitzer leistete. Abgesehen davon müsste sich herumgesprochen haben, dass Real in der Rueckrunde besonders in der CL zu beachten ist. Natuerlich auch wegen der Schiedsrichterproblematik, an die aber keiner der Gegner, schon gar nicht alle zusammen, seltsamerweise wirklich heran will. Ob man Donezk als Maßstab fuer eine Beurteilung heranziehen kann, bleibt fraglich, wobei die Unterschiede zwischen den Halbzeiten durchaus interessant sind, auf beiden Seiten. Offensichtlich ging den Herren aus der Ukraine gegen Ende auch der Stoff aus. Die regelmaessige Euphorie nach derartigen Auftritten gegen nicht gerade Defensivmonstern koennte relativ schnell wieder gedämpft werden, zumal es nach wie vor durchaus beachtliche Baustellen gibt.

Im Fall Laimer bin ich etwas anderer Meinung.
Seine Qualitäten sind unbestritten, vor allem die offensiven, und er wird auch als Universalist gebraucht – aber RA ist er keiner.
Wenn man sich anschaut, was er bei dem Gegentor veranstaltet, dann kann man nur sagen : orientierungslos. Er verläßt seinen Gegenspieler auf der Aussenbahn um in der IV auszuhelfen, wo es gar nicht notwendig ist. Der rechte Flügel ist sperrangelweit offen wie ein Scheunentor und prompt erfolgt der Angriff über diese Seite.
Bei der zweiten Donezk-Chance fast genau das gleiche – er steht mindestens 20 Meter von seinem Aussen entfernt und kommt dann nicht hinterher.
Und genauso war das auch gegen Heidenheim.
Sorry, aber defensiv eher nicht so toll.
Und mal ehrlich: die beiden Franzosen Boey und Olise verstehen sich auf dieser Seite bestens im Zusammenspiel. Dagegen ist Laimer eher ein Solo-Akteur in der Offensive.

Sebastian Mittag

Sebastian Mittag

Chefredakteur
Sebastian ist Chefredakteur bei FCBinside. Zuvor war er in gleicher Rolle bei SPOX und GOAL tätig, davor zuletzt als Head of Video bei SPORT1. Der gebürtige Münchner verfolgt den FC Bayern schon seit seiner Kindheit und sah Hunderte FCB-Spiele live im Stadion.