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Nach Davies-Verletzung: Berater kritisiert kanadischen Verband scharf

Alphonso Davies
Foto: IMAGO

Alphonso Davies kämpft erneut mit einer schweren Verletzung – und sein Umfeld ist alles andere als glücklich mit dem Umgang der Nationalmannschaft.



Nach dem Kreuzbandriss des Bayern-Stars im Spiel gegen die USA hat sich sein Berater Nedal Huoseh deutlich zu Wort gemeldet. Besonders der kanadische Fußballverband und Nationaltrainer Jesse Marsch stehen im Fokus seiner Kritik. „Er hätte nicht im Freundschaftsspiel um den dritten Platz in den USA spielen sollen. Ich war überrascht, dass er in der Startelf stand, weil er mir mitgeteilt hatte, dass er nicht in der Lage sei, von Beginn an zu spielen“, erklärte Huoseh gegenüber der tz.

„Eine Quelle innerhalb der CSA [kanadischer Fußballverband] teilte mir am Freitagabend mit, dass Alphonso nicht in der Startelf stehen würde, aber vielleicht ein paar Minuten spielen könnte. Ich sagte ihnen, dass er überhaupt nicht spielen sollte“, so Huoseh weiter.

Schon im Halbfinale des CONCACAF-Turniers gegen Mexiko soll sich Davies erste Beschwerden zugezogen haben. Dennoch wurde er laut dem Sender Sportsnet für das darauffolgende Spiel erneut als einsatzfähig eingestuft – mit fatalen Folgen. Nur zwölf Minuten nach Anpfiff musste der Linksverteidiger verletzt vom Platz. Die Diagnose folgte später in München: Kreuzbandriss. Zwischen dem medizinischen Team des FC Bayern und dem Verband hatte es laut t-online bereits im Vorfeld einen Austausch gegeben, doch aus Kanada kam zunächst Entwarnung.

„Das hätte zu 100 % vermieden werden können“

Huoseh spart dabei nicht mit Kritik an Jesse Marsch: „Meiner Meinung nach hätte er die Situation besser managen sollen, das hätte zu 100 % vermieden werden können. Vor Kanada hat Jesse professionell auf höchstem Niveau trainiert und sollte sehr gut wissen, dass man bei Spielern, die sagen, dass sie nicht spielen können, kein Risiko eingehen sollte.“

Der Berater betont: „Die Nationalmannschaft sollte keine emotionalen Entscheidungen treffen, die auf dem Erfolg Einzelner basieren. Ich weiß, dass es ein Spiel gegen die USA war und die Motivation, zu gewinnen, groß war, aber die Gesundheit der Spieler sollte an erster Stelle stehen.“

Neben der konkreten Verantwortung fordert Huoseh ein grundsätzliches Umdenken: „Nationalmannschaften müssen die Spieler besser schützen.“ Auch zur mentalen Verfassung des 24-Jährigen äußerte sich der Berater: „Ich habe mit ihm gesprochen, und natürlich ist er alles andere als glücklich mit der Situation. Er wollte in den kommenden entscheidenden Wochen für den FC Bayern zur Verfügung stehen.“ Trotz allem bleibt Hoffnung: „Ich weiß, dass er bei der medizinischen Abteilung des FC Bayern in guten Händen ist und sich von dem Rückschlag erholen wird.“

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16 Comments
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„weil er mir mitgeteilt hatte, dass er nicht in der Lage sei, von Beginn an zu spielen“. Diese Aussage von Davies, warum hat er dann gespielt? Wurde er gezwungen?

. Endlich wird das tägliche abfeiern nicht mehr durch lästiges Training und störende Spiele unterbrochen.

wow… was für ein geistreicher Kommentar!

Karma wünsch ich dir auch so eine Verletzung aber bei dir kann es egal sein liegst wahrscheinlich ganzen tag auf der Couch.

Last edited 3 Tage zuvor by Daniel

Da hat er wohl recht.

Davis wird fehlen. Vielleicht wird Upa nicht operiert bzw. erst in der Sommerpause. Dann könnte er in 2-3 Wochen wieder spielen. Die freien Gelenkkörper hat er sicher nicht erst seit letzter Woche. Er ist ja schon länger immer wieder mit Knieproblemen ausgefallen.

Der kanadische Teamarzt hat zuvor als Klempner gearbeitet. Man ging down aus, die Qualifikation sei vergleichbar…

davon…

Der eine oder andere Fan hier im Forum, der der Meinung ist, dass Davies zu viel verdient, wird sich jetzt wohl freuen. Für das nächste halbe Jahr bekommt Davies sein Gehalt durch die FIFA Versicherung. Dann hat der FCB direkt mal so um 7 bis 8 Mio gespart…

Das war es…Saison für Bayern gelaufen!

Warum meldet sich Davies nicht krank, wie jeder andere Arbeitnehmer auch, wenn er krank oder verletzt ist!? Ich kapier soviel Dämlichkeit nicht mehr…hätte sich ein Attest beim Bayernarzt holen sollen! Tja, selber Schuld und der FCB guckt wie immer zu und läßt es zu…super Jungs!

Last edited 3 Tage zuvor by FCB-Beobachter

Genau… Davies fliegt zum Mannschaftsarzt des FCB und holt sich ein Attest. Und das während einer Abstellungsphase für die Nationalmannschaft in Kanada. Und der FCB schickt jetzt jedem Nationalspieler einen Arzt mit, der den jeweiligen Spieler vor und nach den Spielen untersucht, damit der FCB nicht nur zuschaut und nichts macht. Davies wird sicher nicht ohne das Go der kanadischen Ärzte gespielt haben. Der Fehler liegt, wie damals bei Robben, beim Verband.

Eigentlich ist die Sache ganz einfach. Laut Berater hat er sich nicht fit gefühlt. Davies ist 24 Jahre alt. Er ist keine 17! Er hätte jederzeit die Entscheidung des Trainers unddie des Stabs überstimmen können.

Let’s face it, dann war das Band schon vor dem USA-Spiel ramponiert und es hat letztlich keinen Unterschied gemacht.

Ist halt Pech und man kann über den grundsätzlichen Sinn von Länderspiel-Kampagnen abseits der großen Turniere diskutieren, aber sich jetzt hier über das Wie aufzuregen, bringt einen nicht weiter.

Die Frage ist, ob man von Seiten Bayerns zumindest Schadensersatz fordern und ggf. einklagen kann.

natürlich nicht was für ein Schwachsinn

in zukunft sollte daß so sein. upamecano fällt ja auch wochenlang nach einem sinnfreien lsp aus…. wer zahlt schafft an, die verbände müssten zumindest eine versicherung zugunsten der vereine zahlen….

Ich bin froh, dass wir Dier und Ito haben.
Ansonsten: Mit Dier unbedingt verlängern.

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!