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Davies-Drama spitzt sich zu! Bayern-Boss Dreesen droht Kanada mit Klage

Alphonso Davies
Foto: IMAGO

Der Kreuzbandriss von Alphonso Davies ist ein herber Rückschlag für den FC Bayern. Der Ausfall des Linksverteidigers lässt sich nur schwer kompensieren. In München pocht man auf eine lückenlose Aufklärung, wie es zu der schweren Verletzungen gekommen ist. Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen nahm dabei vor allem den kanadischen Fußball-Verband in die Verpflichtung.



Das Verletzungs-Drama um Alphonso Davies spitzt sich immer mehr zu. Im Fokus steht dabei die Frage: Hätte man die schwerere Kreuzband-Verletzung verhindern können. Der Linksverteidiger klagte bereits vor der Verletzung über Probleme, wurde dennoch vom kanadischen Fußball-Verband im Nations-League-Spiel gegen die USA eingesetzt.

In den vergangenen Tagen machten zahlreiche Berichte die Runde, wonach Davies „unter Druck gesetzt wurde“ zu spielen. Aus Kanada hingegen heißt es: Der Spieler selbst hätte sich zur Verfügung gestellt.

Klar ist: Beim FC Bayern ist man sauer. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen droht nun sogar mit rechtlichen Schritten.

Schwere Vorwürfe gegen Kanada

Der Bayern-CEO Dreesen wirft Kanada vor, Davies trotz offensichtlicher Verletzung und muskulärer Beschwerden in einem sportlich bedeutungslosen Spiel gegen die USA eingesetzt zu haben: „Wir fordern von Canada Soccer eine lückenlose Aufklärung der Abläufe und behalten uns juristische Schritte ausdrücklich vor“, betonte Dreesen gegenüber der BILD.

Besonders kritisiert der Bayern-Boss, dass Davies nach seiner Auswechslung in der 12. Minute ohne fundierte medizinische Abklärung auf einen zwölfstündigen Interkontinentalflug nach München geschickt wurde. Erst nach Untersuchungen in München wurde die schwere Verletzung (Kreuzbandriss und Knorpelschaden) diagnostiziert.

Finanzieller und sportlicher Schaden für Bayern

Auch Davies-Berater Nedal Huoseh erhob zuletzt schwere Vorwürfe gegen Kanada. Er sei überrascht gewesen, dass Davies in der Startelf stand, da dieser zuvor mitgeteilt hatte, nicht fit genug zu sein.

Der kanadische Fußball-Verband weist alle Vorwürfe zurück und betont, dass die Sicherheit und das Wohlergehen der Spieler oberste Priorität habe.

Für den FC Bayern bedeutet der Ausfall von Davies einen herben Verlust, sowohl finanziell als auch sportlich. Immerhin: Dem Rekordmeister steht von der FIFA über das „Club Protection Programme“ eine Entschädigung (bemisst sich nach dem Grundgehalt, maximal 7,5 Mio. Euro in 365 Tagessätzen) zu, da die Verletzung in der Abstellungsperiode zu den Nationalteams passierte. Der sportliche Schaden trifft den FCB deutlich schwerer: „Der Ausfall von Alphonso Davies trifft uns sehr hart. Auch wenn wir ihn personell auffangen können, ist es sportlich ein schwerer Schlag für den FC Bayern“, so Dreesen.

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22 Comments
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Besser, man legt sich nicht mit Dreesen an…..

Leider wird das Thema ja immer erst angegangen, WENN etwas passiert ist – aber ich fände das wichtig.

Wir sprechen natürlich von Menschen und nicht von Gegenständen, Maschinen oder so – aber von Menschen mit „Marktwerten“ in astronomischer Höhe.

Grundsätzlich kanns doch nicht sein, dass dir leichtfertig ein wirtschaftlicher Schaden im zig-Millionenbereich zugefügt wird, und du dann mit Unschuldbeteuereungen, ner halbherzigen Entschuldigung und mit 3 Euro Taschengeld abgespeist werden kannst.

Es scheint unstrittig, dass Davies vor dem Spiel Beschwerden hatte. Trotzdem wurde er eingesetzt. Sich als Verband drauf zu berufen, der Spieler hätte sei „Go“ gegeben, ist doch an Peinlichkeit gar nicht zu überbieten.
Er ist kein Arzt!
Das Spiel war bedeutungslos – und der Arbeitgeber hat nun den finanziellen und vor allem aber sportlich nicht kompensierbaren Schaden.

Wenn ein beliebeiger Verband in SO einem Fall nicht zu 5-10 Mio, sondern zu 50-100 (!!) Mio Schadenersatz verdonnert würde, dann würde SOWAS nicht mehr passieren. Nicht leichtfertig, bei nem angeschlagenen Spieler in nem bedeutungslosen Spiel.

Naja ein paar Millionen kommen da schon und sein Gehalt wird von der BG bezahlt. Wie gross der Schaden für den FCB durch den Verlust von Davies ist lässt sich halt schwer beziffern.
Aber grundsätzlich hast natürlich Recht, sowas kann nicht sein und das es für solche Fälle keine Regelungen gibt.

Generell sollten man wohl erstmal genau aufarbeiten wer da was getan hat und die Verantwortlichkeiten klären. Ob Davies so unschudig ist und Kanada Druck gemacht hat oder eben ob der Spieler eben spielen wollte. Jeder Mensch der einen guten Bezug zu seinem Körper hat weiss ob es geht oder nicht und Profisportler sind da sicherlich noch etwas sensibilisierter, so kenne ich das zumindest aus meinem Umfeld und mir selbst. Aber klar sollte sowas auch in Absprache mit Ärzten geschehen.

Die Tatsache das ein schwerverletzten Spieler auf einen lange Flugreise geschickt wurde ohne vorher zu prüfen halte ich persönlich für äusserst unprofessionell.

Bin gespannt was da in Zukunft raus kommt.

Last edited 3 Tage zuvor by Agent

Die BG zahlt 80%, aber max. 5.000€ im Monat. Davies Gehalt wird wohl deutlich darüber liegen.

Hatte mich da nicht genau ausgedrückt. Fifa zahlt, der FCB ist versichert, der Spieler ist selbst versichert und dann die paar € vom BG, gibt dann schon eine Summe.

Gar nix.

Ich glaube, den Bayern gehts im Moment am wenigsten ums Geld. Es ist der sportlich nicht kompensierbare Verlust in der entscheidenden Phase der Saison.

Bezüglich „Bezug zum Körper“ weiß ich, wass du meinst. Mein Schwager hatte mal einen Fahrradunfall, als ihm ein Auto die Vorfahrt genommen hat. Er meinte auch, es geht schon – und als sich gegen Abend sein Kopf zu deformieren begann, hat man den Schädelbruch festgestellt.

Du kannst aber die Situationen nicht vergleichen. Davies ist Profisportler. Er lebt von seinem Körper, und sein Arbeitgeber ist drauf angewiesen, dass der Körper unversehrt bleibt. Darum werden die Vereine, aber eban auch die Verbände von einem ganzen Tross hochklassigen Sportärzten begleitet.

Wenn der Spieler über Beschwerden klagt, und sollte es nur eine „Prellung“ sein – sollte ein leichtfertiges „es geht schon“ des Spielerls meiner Meinung nach nicht als Freibrief für den Trainer abgetan werden. Das kann der Spieler nämlich gar nicht beurteilen.
Ein IT-Ingenieur kann mit einem „Blauen Fleck“, einer Zerrung, ggf. sogar mit einem Bruch oder einem Kreuzbandriß quasi ohne Einschränkung arbeiten. (Die Einschränkung hat er ggf. vor allem, wenn er sich einen Kaffee holen will..)

Ein Profisportler ist raus. Möglicherweise sehr lange. In Extremfällen für immer.

Nachdems zudem ein sportlich bedeutungsloses Spiel war, fehlt mit hierfür tatsächlich das Verständnis.

Ob Davies und in weit über Beschwerden geklagt hat, muss erstmal aufgearbeitet werden. Ich halte nichts von Vorverurteilungen. Die Meldungen waren dazu zu gegensätzlich übrigens.
 
Weiter sehen einige das Spiel um Platz 3 bei der Concacaf Nations League gegen die USA, eventuell als bedeutungslos an. Die Kanadier sicher anders. Ich wage da nicht zu urteilen ob bedeutungslos oder eben nicht.
 
Das ganze gehört erstmal aufgearbeitet, der FCB wird nicht nur mit ein paar Euro abgespeist, sondern mit ist von vielerlei Seiten abgesichert. Dennoch ist es richtig der sportlich Verlust ist unbezahlbar und man kann Davies nur alles gute Wünschen.

Naja, Vorverurteilung?
Dass er bereits vor dem Spiel Beschwerden hatte, ist ja wohl unstrittig.

Ich bin kein Arzt und will daher nicht schlussfolgern, dass die bereits vor dem Spiel vorhandenen muskulären Probleme durch Fehlhaltungen, Schonhaltung, whatever, – ursächlich für den Kreuszbandriß gewesen sein könnte.

Aber hätte man ihn nicht trotz seiner Beschwerden, in einem Spiel um Platz 3 spielen lassen – hätte er sich nunmal im betreffenden Spiel nicht das Kreuzband reissen können.

Und obs professionell war, den Kreuzbandriss nicht zu diagnostizieren und den Spieler wegen harmloser Beschwerden auf ne 12-stündige Flugreise zu schicken… ich weiß ja nicht.

Für mich liegt die Unstimmigkeit vor allem darin, dass der Berater des Spielers, Huoseh (ja, den mag ich auch nicht!) klipp und klar öffentlich Stellung bezieht „Davies hätte ihm mitgeteilt, dass er NICHT in der Lage sei, zu beginnen“.

Der kanadische Verband behauptet aus nachvollziehbaren Gründen das exakte Gegenteil.

DAS gehört aufgearbeitet. Es gibt „Grauzonen“. Warum hat Davies ggf. seine Meinung geändert? Wurde er als Weichei kritisiert? Als jemand, der sein Team hängen lässt? Als jemand, der gefälligst die Zähne zusammenbeissen soll?

Wenn er vor dem Spiel Beschwerden hatte – hätte er nicht spielen dürfen. Meine Meinung.

Vorverurteilung, weil aktuell möchte man dem Verband die Schuld geben auch deine Suggestivfragen gehen in diese Richtung.
 
Das Huoseh sofort die Öffentlichkeit sucht, in dem Stil, mit Beschuldigungen ist für mich äusserst unprofessionell. Den Vorgang als solches wage ich nicht einzuordnen oder zu beurteilen.
 
Niemand weiss es ausser die Beteiligten und gemutmasst wird wieder viel auch anhand von äusserst gegensätzlichen Artikeln, wir können hier nur abwarten und Davies die Daumen drücken das er bald zurückkommt und eventuell aus so einer Geschichte mal nachhaltig gelernt wird.

Last edited 3 Tage zuvor by fcbole

Entschuldige meinen Frust.

Aber was du schreibst, ist belegbar falsch. Lies dir den Artikel im kicker vom 25.03. um 9.34 Uhr durch. (www.kicker.de/hat-etwas-gespuert-davies-wohl-mit-glueck-im-unglueck-1100677/artikel)

Darin wird Kandas Co-Trainer (Mauro Biello) direkt nach dem USA-Spiel wie folgt zitiert: „….Alphonso hat etwas gespürt und wollte zu diesem Zeitpunkt einfach nichts riskieren. Er war im anderen Spiel gegen Mexiko angeschlagen. Also hat er entschieden, dass es das Beste wäre, wenn er runtergeht.“

Der Co-Trainer gibt zu, dass Davies angeschlagen war. Klipp und klar! Da gibts nichts zum vorverurteilen oder auch nur zum falsch verstehen.
Das ist Fakt.

Zu dem Zeitpunkt wußte Biello natürlich nicht, dass das Kreuzband gerissen war.

Das wurde ja erst in München diagnosiziert. Über das Satdium, obe er angeschlagen ins Spiel ging – oder nicht – sind wir lange raus.

Und wenn jetzt (seitens des Verbandes) unterstellt wird, es wäre nicht so gewesen, machts die Sache nur noch bedenklicher – weils eben nicht nur von Davies Berater behauptet wird, sondern vom Co-Traier EXAKT so bestätigt wurde!!

Last edited 3 Tage zuvor by LaBonbonera

Was genau ist belegbar falsch was ich schrieb?

Der Punkt ist, das niemand, ausser den Beteiligten weiss was genau vor und nach diesen Spielen geschah, besprochen wurde oder hat genaue Einblicke zu den Untersuchungen bzw. dessen Ergebnissen etc.

Es gibt hier noch viele Fragezeichen und ich vermag nicht anhand der dünnen Lage hier Position zu beziehen. Das etwas passiert ist ist klar und wurde gesagt aber der Teufel steckt hier im Detail und das muss geklärt und aufgearbeitet werden.

Du schreibst um 9.59 Uhr: „Ob Davies und in weit über Beschwerden geklagt hat, muss erstmal aufgearbeitet werden.“

Das is schlichtweg falsch. Und das wird auch nicht nur von Huoseh grundlos in den Raum geworfen – sondern vom kanadischen Co-Trainer explizit so bestätigt. Den Artikel habe ich dir bereits vorher verlinkt.

Er hatte Beschwerden. Das ist Fakt! Und mich befremdet es, wenn man jetzt darüber diskutieren muss.

Ach so, ich bin etwas verwirrt da zwischendrin von dir Kommentare kamen und du das nicht angesprochen hattest.

Du schriebst 9.30 Uhr:
„Wenn der Spieler über Beschwerden klagt, und sollte es nur eine „Prellung“ sein – sollte ein leichtfertiges „es geht schon“ des Spielerls meiner Meinung nach nicht als Freibrief für den Trainer abgetan werden. Das kann der Spieler nämlich gar nicht beurteilen.“

Meine Aussage dazu bezog sich darauf was vor diesem Spiel gegen die USA war und was und ob Davies dazu gesagt hatte. Ob er vorher gesagt hat das er fit ist oder eben nicht. Das war auch das Thema worüber wir uns unterhalten hatten bzw der strittige Punkt.

Dem muss mit aller Schärfe nachgegangen werden. Wenn es wirklich stimmt, dass sie Davies in einem unbedeutenden Freundschaftsspiel haben spielen lassen, obwohl klar war, dass er angeschlagen ist, und er sich daraufhin auch noch einen Kreuzbandriss zuzieht, muss das harte Konsequenzen haben. So ein arrogantes Verhalten vonseiten der Kanadischen Nationalmannschaft kann nicht ungesühnt bleiben.

Würd mir den Schritt überlegen vor ein normales Gericht zu ziehen ! Wir Zeit , dass sich was ändern an der Anzahl lächerlicher Länderspiele zur Bereicherung der Fifa

Jep.
Vor ein ordentlichzes Gericht zu ziehen, hat zu den krassesten Veränderungen im Fußball geführt. Siehe Bosman-Urteil.
Da ging es um die Ablösefreiheit nach Vertragsablauf.
Aber auch das Thema mit den Ausländerbeschränkungen.

Die kostenlose Abstellpflich von Arbeitnehmer für FIFA-Veranstaltungen halte ich für fragwürdig. Dass wir uns nicht falsch verstehen – auch ich mag Länderspiele… zumindest aktuell wieder meht als von 2-3 Jahren.

Trotzdem: ich vergeiche gerne mit anderen Lebenslagen. Was wäre denn der all, wenn ich den hochpreisigen Wagen des Nachbarn zu Schrott fahre? Und wenn sich herausstellt, ich hab die „roten Lämpchen“ ignoriert und dewegen hat die Karre jetzt nen Motorschaden?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dem Nachbarn einfach den Schlüssl zurückgebe. „Ich dachte, es geht schon, der Motor ist ja noch gelaufen…“

wenn der Verband weiß das ein Spieler angeschlagen ist dann muss der Arzt das GO geben und nicht der Spieler! sich als Verband darauf zu berufen das der Spieler sein GO gegeben hat ist lächerlich! Das kann man in der Kreisliga machen aber nicht im Internationalen Geschäft.

Tatsächlich ist der wirtschaftliche schaden schon sehr groß. Wenn man bedenkt, dass es nicht gesichert ist, ob er nach so einer Verletzung wieder auf ein Top Level kommt.
Und auch aus Sportlicher Sicht ebenso. Mann brauch sich nichts vor machen, aber Davies mit seiner Geschwindigkeit welche wichtig für unser Spiel ist zu gleichwertig zu ersetzen ist absolut unmöglich.

+++Breaking news+++Bayern Führung klebt sich an Kanadische Botschaft+++😼😼😼

Die größte Frage, die man sich eigentlich stellen soll, warum gibt ein Spieler die Verantwortung an eine medizinische Abteilung oder einen Trainer ab er weiß doch, dass irgendwas nicht stimmt und spielt trotzdem für mich persönlich ist der Spieler mit beteiligt? Oder sehe ich das falsch? Profis müssen doch auch ein Gefühl dafür bekommen, wie ihr Körper funktioniert als Profi und Leistungssportler oder sehe ich das falsch?

Ein Arzt kann doch kein Spielverbot verhängen, wenn der Spieler spielen will und der Spieler Symptome verschweigt oder falsch weitergibt.

Abgesehen davon, bei Bayern selbst gab es seinerzeit einen Riesenstreit zwischen dem Mannschaftsarzt und dem Trainer bezüglich der Einsatzfähigkeit von Spielern.
Keine Ahnung, wie seinerzeit die Spieler involviert waren.
Aber am Ende wurde der Arzt, der mehr Schonung wollte, gegangen.

Vjekoslav Keskic
Vjeko hat das Projekt "FCBinside" im Sommer 2019 gegründet. Seine Leidenschaft zum FC Bayern besteht bereits seit Anfang der 90er Jahre. Während er in seiner Kindheit/Jugend noch als aktiver Kicker unterwegs war, schreibt er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren regelmäßig über die schönste Nebensache der Welt. Schon damals lag ein gewisser Fokus auf seiner großen Fußballliebe – dem FC Bayern.