Trotz massiver Kritik: Darum ist ein sofortiges Kahn-Aus beim FC Bayern unwahrscheinlich

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Nach dem Champions-League-Aus gegen Manchester City herrscht Krisenstimmung beim FC Bayern. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge nimmt vor allem der Druck auf Klubchef Oliver Kahn spürbar zu. Dem Vernehmen nach könnte es zu einem Aus des Vorstandsvorsitzenden in München kommen. Ein Blitz-Abschied scheint jedoch sehr unwahrscheinlich zu sein.



Beim Nagelsmann-Rauswurf war es ein Tweet vom Transfer-Experten Fabrizio Romano, der die Lawine ins Rollen gebracht hat. Aktuellen Medienberichten zufolge könnte es wenige Wochen später zu einem weiteren Bayern-Beben kommen – erneut ausgelöst durch einen Twitter-Post.

Wie der ehemalige Bundesliga-Profi und norwegischen Sportjournalist Jan Aage Fjörtoft am Donnerstag beim Kurznachrichten-Dienst verkündet hat, wackelt der Chefsessel von Oliver Kahn in München gewaltig. Laut Fjörtoft gäbe es beim FC Bayern bereits einen „laufenden Prozess“. Demnach ist es nur noch eine „Frage der Zeit“, bis Kahn seinen Posten beim deutschen Rekordmeister räumen muss. Nach Informationen von Fjörtoft gelten Uli Hoeneß und Präsident Herbert Hainer als mögliche Interimslösungen bis zum Sommer.

„BILD“-Fußballchef Christian Falk bestätigte diese Meldung. Wie der Bayern-Insider erfahren haben will, gibt es FCB-intern durchaus kritische Stimmen, welche die Zukunft von Kahn im Verein hinterfragen. Laut Falk ist ein (vorzeitiges) Aus des 53-Jährigen nicht ausgeschlossen.

(Vollzeit)Comeback von Hoeneß-Comeback ist sehr unwahrscheinlich

Auch „Sky“-Reporter Florian Plettenberg vermeldet, dass es „interne Gespräche gegeben hat“, bei denen die Zukunft von Kahn thematisiert wurde. Plettenberg schließt ein sofortiges Aus allerdings aus. Grund: Am Markt gibt es derzeit schlichtweg keinen passenden Nachfolger. Ein (Vollzeit)Comeback von Uli Hoeneß hält Plettenberg zudem ebenfalls für ausgeschlossen. Auch weil dieser mit 71 Jahren nicht mehr der aller jüngste sei.

Die „BILD“ brachte Namen wie Philipp Lahm oder Ex-DFL-Boss Christian Seifert mit dem FCB in Verbindung. Besonders skurril: Auch Florian Hoeneß, der Sohn des Ehrenpräsidenten, soll demnach ein Kandidat sein.

Hainer dementiert Kahn-Gerüchte

Mittlerweile haben die Bayern, in Form von Herbert Hainer, auf die aktuellen Spekulationen um Kahn und ein mögliches Aus beim FCB reagiert. Der 68-Jährige betonte am Donnerstag gegenüber der „dpa“, dass an den aktuellen Meldungen nichts dran sei. Demnach würde sich der Aufsichtsrat der Münchner nicht damit beschäftigen.

Laut dem „tz“-Reporter Manuel Bonke ändert dieses Dementi aber nichts daran, dass der Druck auf Kahn „massiv“ und „stetig“ wächst. Bonke beruft sich dabei auf Informationen aus dem Führungskreis der Münchner.

Kahn selbst zeigte sich relativ gelassen und meldete sich sich am späten Donnerstagabend selbst zu Wort: „Ich verschwende im Moment nicht eine Sekunde daran, mir über meinen Vertrag Gedanken zu machen, es geht immer um den FC Bayern”, betonte dieser gegenüber der “BILD”. Laut dem Blatt kämpft der einstige Torwart-Titan derzeit aber um seinen Job an der Isar. Vertraglich ist Kahn noch bis Ende 2024 an den deutschen Rekordmeister gebunden.

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